Wird der Bahnhofsumbau teurer?
Das Großprojekt soll insgesamt 143,3 Millionen Euro kosten, und die Stadtwerke halten trotz gegenwärtiger Preissteigerungen an diesem Kostenrahmen fest. Was die Stadt zu dem Thema sagt
Die Arbeiten am Augsburger Hauptbahnhof mit der geplanten Untertunnelung sind in vollem Gang. 143,5 Millionen Euro sind nach gegenwärtigem Stand an Kosten veranschlagt. Reicht das Geld oder gibt es Kostensteigerungen, die sich bereits jetzt abzeichnen?
Um diese Frage ging in einer Aufsichtsratssitzung der Verkehrs GmbH, der Projektgesellschaft, die sich mit dem Hauptbahnhof befasst. Zu Spekulationen, die Kosten würden aus dem Ruder laufen, nimmt Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza auf Anfrage Stellung. Er sagt: „Der aktuelle Kostenstand zeigt bislang keine Anzeichen für eine Überschreitung des veranschlagten und genehmigten Kostenkorridors.“Es sei allerdings festgestellt worden, dass die letzten größeren Vergaben im Ingenieurbau einen Anstieg bei den Baupreisen zu verzeichnen hatten. Damit könnten in der Zukunft Anpassungen an den Baupreisindex einhergehen. Casazza sagt dazu weiter: „Da aber aufgrund dieser punktuellen Feststellungen noch keine belastbaren Aussagen für die Zukunft möglich sind, wären Hochrechnungen zu Baukostensteigerungen bis zum Jahr der Inbetriebnahme 2023 rein spekulativ.“
Es sei keineswegs davon auszugehen, so heißt es auch, dass die Baukosten permanent steigen würden. Vielmehr sollten die Stadtwerke nachbessern, sich an der allgemeinen konjunkturellen Lage orientieren und mit höheren Kosten rechnen. Gegenwärtig ist ein Baukostenindex von drei Prozent pro Jahr kalkuliert. Als weiteren Kostenpuffer für den Hauptbahnhof gibt es in der Finanzierungstabelle noch einen Betrag von fünf Millionen Euro für Unvorhergesehenes.
Reagiert auf die jüngste Diskussion über die Kosten hat die Stadt, die als Gesellschafterin in der Projektgesellschaft agiert. In der Erklärung heißt es: „Im Aufsichtsrat werden regelmäßig ausführlich auch künftige Kostenentwicklungen diskutiert und kritisch hinterleuchtet. Die Kosten sind und bleiben nach Auskunft der Stadtwerke im prognostizierten Rahmen.“Alles andere sei spekulativ.
Es gebe von Seiten der Stadt derzeit keinen Grund, die Kostenangaben der Stadtwerke in Frage zu stellen. Im Übrigen begleite die Stadt Augsburg die Baumaßnahme konstruktiv-kritisch, „selbstverständlich auch, was die Kostenentwicklung angeht“.
Der Geschäftsführer nimmt zu Spekulationen Stellung