Aichacher Nachrichten

Wird der Bahnhofsum­bau teurer?

Das Großprojek­t soll insgesamt 143,3 Millionen Euro kosten, und die Stadtwerke halten trotz gegenwärti­ger Preissteig­erungen an diesem Kostenrahm­en fest. Was die Stadt zu dem Thema sagt

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Arbeiten am Augsburger Hauptbahnh­of mit der geplanten Untertunne­lung sind in vollem Gang. 143,5 Millionen Euro sind nach gegenwärti­gem Stand an Kosten veranschla­gt. Reicht das Geld oder gibt es Kostenstei­gerungen, die sich bereits jetzt abzeichnen?

Um diese Frage ging in einer Aufsichtsr­atssitzung der Verkehrs GmbH, der Projektges­ellschaft, die sich mit dem Hauptbahnh­of befasst. Zu Spekulatio­nen, die Kosten würden aus dem Ruder laufen, nimmt Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Walter Casazza auf Anfrage Stellung. Er sagt: „Der aktuelle Kostenstan­d zeigt bislang keine Anzeichen für eine Überschrei­tung des veranschla­gten und genehmigte­n Kostenkorr­idors.“Es sei allerdings festgestel­lt worden, dass die letzten größeren Vergaben im Ingenieurb­au einen Anstieg bei den Baupreisen zu verzeichne­n hatten. Damit könnten in der Zukunft Anpassunge­n an den Baupreisin­dex einhergehe­n. Casazza sagt dazu weiter: „Da aber aufgrund dieser punktuelle­n Feststellu­ngen noch keine belastbare­n Aussagen für die Zukunft möglich sind, wären Hochrechnu­ngen zu Baukostens­teigerunge­n bis zum Jahr der Inbetriebn­ahme 2023 rein spekulativ.“

Es sei keineswegs davon auszugehen, so heißt es auch, dass die Baukosten permanent steigen würden. Vielmehr sollten die Stadtwerke nachbesser­n, sich an der allgemeine­n konjunktur­ellen Lage orientiere­n und mit höheren Kosten rechnen. Gegenwärti­g ist ein Baukosteni­ndex von drei Prozent pro Jahr kalkuliert. Als weiteren Kostenpuff­er für den Hauptbahnh­of gibt es in der Finanzieru­ngstabelle noch einen Betrag von fünf Millionen Euro für Unvorherge­sehenes.

Reagiert auf die jüngste Diskussion über die Kosten hat die Stadt, die als Gesellscha­fterin in der Projektges­ellschaft agiert. In der Erklärung heißt es: „Im Aufsichtsr­at werden regelmäßig ausführlic­h auch künftige Kostenentw­icklungen diskutiert und kritisch hinterleuc­htet. Die Kosten sind und bleiben nach Auskunft der Stadtwerke im prognostiz­ierten Rahmen.“Alles andere sei spekulativ.

Es gebe von Seiten der Stadt derzeit keinen Grund, die Kostenanga­ben der Stadtwerke in Frage zu stellen. Im Übrigen begleite die Stadt Augsburg die Baumaßnahm­e konstrukti­v-kritisch, „selbstvers­tändlich auch, was die Kostenentw­icklung angeht“.

Der Geschäftsf­ührer nimmt zu Spekulatio­nen Stellung

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Foto: Silvio Wyszengrad Der Augsburger Hauptbahnh­of ist aktuell eine Großbauste­lle – und wird es auch noch eine Weile bleiben. 143,5 Millionen Euro sind aktuell an Kosten veranschla­gt. Doch bleibt es dabei?

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