Herbsthoch auf dem Arbeitsmarkt
Arbeitslosenquote sinkt auf 2,1 Prozent. Landkreis steht bei allen Personengruppen besser da als vor einem Jahr
Aichach Friedberg Die Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt ist überwunden. Der Herbst sorgt, wie von den Experten erwartet, für frischen Wind. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Aichach-Friedberg sank im September von 2,3 auf 2,1 Prozent. 1572 Menschen hatten keinen Job, das sind 166 weniger als im August. Das teilte die Agentur für Arbeit Augsburg mit.
Sie rechnet nach eigenen Angaben damit, dass sich der Abbau der Arbeitslosigkeit „voraussichtlich bis November“fortsetzt. Im Sommer hatten vor allem junge Menschen dafür gesorgt, dass die Arbeitslosenzahlen in die Höhe gingen. Ein alljährliches Phänomen um diese Jahreszeit, weil beispielsweise Azubis nach ihrer Ausbildung nicht übernommen werden, Gymnasiasten noch nicht wissen, ob sie ein Studium beginnen oder vorübergehend im Ausland arbeiten oder weil Akademiker nach ihrem Studium nicht gleich eine Stelle finden. Jetzt im Herbst aber fallen viele Jüngere wieder aus der Statistik heraus, weil sie etwa eine Ausbildung antreten oder auf eine weiterführende Schule gehen. Die Arbeitsagentur rechnet damit, dass im nächsten Monat die Studienanfänger zu einem weiteren Rückgang der Zahlen beitragen. Im Wittelsbacher Land waren im September 209 Menschen im Alter unter 25 Jahren arbeitslos. Das sind 28 Prozent weniger als heuer im August und sogar 35 Prozent weniger als noch im September des vergangenen Jahres.
Auch bei den Älteren bewegt sich etwas. 398 Personen im Alter über 55 waren im September arbeitslos gemeldet. Das sind 13 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Von der guten wirtschaftlichen Entwicklung haben ebenso die Langzeitarbeitslosen stark profitiert. 276 von ihnen verzeichnete die Agentur für Arbeit im September.
Positiver Trend auch bei den Langzeitarbeitslosen
Vor einem Jahr war es noch ein Fünftel mehr gewesen. Ein positiver Trend ist auch bei den Arbeitslosen auszumachen, die nicht aus Deutschland stammen. 348 dieser in der Statistik schlicht als Ausländer geführten Personen gab es im September und damit acht Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Schwerbehinderten ohne Job sank im Jahresvergleich um mehr als fünf Prozent auf 161 Personen. Wer derzeit auf der Suche nach Arbeit ist, hat mehr Auswahl als früher. 650 offene Stellen gibt es derzeit im Wittelsbacher Land – 18 Prozent mehr als im September vergangenen Jahres.
In der offiziellen Statistik tauchen allerdings 632 weitere Arbeitslose nicht auf. Sie machen beispielsweise gerade eine Weiterbildung, durchlaufen eine berufliche Eingliederung, sind kurzfristig erkrankt oder besuchen etwa einen Integrationskurs. Doch auch die Zahl dieser Personen sank im Jahresvergleich deutlich, und zwar um etwa ein Neuntel.