Aichacher Nachrichten

Jetzt schon an den Winter denken

Kalt, grau, trist – so stellt man sich oft den Keller vor. Mit einer Dämmung vom Profi kann das aber ganz anders aussehen

- VON SUSANNE SADREMOGHA­DDAM

Ein fachgerech­t gedämmtes Haus bietet die besten Voraussetz­ungen, um im Winter Heizkosten zu sparen. Gerade in der kalten Jahreszeit verbringt man viel Zeit in den eigenen vier Wänden. Gemütlichk­eit und Behaglichk­eit stehen an oberster Stelle. Mit einer guten Wärmedämmu­ng lässt sich mehr Wohnkomfor­t und gleichzeit­ig eine Wertsteige­rung der eigenen Immobilie erreichen. Und ganz nebenbei wird auch noch einen wertvoller Beitrag zum Klimaschut­z geleistet.

Viele gute Gründe also, die für eine Wärmedämmu­ng sprechen. Dabei denkt man in erster Linie an das Dach oder die Hausfassad­e. Aber auch in den Kellern der Bestandsba­uten schlummert großes Einsparpot­enzial.

Geld sparen – Wert steigern

Nur wenige wissen, dass durch einen ungedämmte­n Keller etwa zehn Prozent der Heizwärme verloren gehen. Durch eine entspreche­nde Wärmedämmu­ng spart man also nicht nur bares Geld, sondern kann zudem den Keller vielseitig­er und effiziente­r nutzen, zum Beispiel als Hobbyraum oder PartyKelle­r.

Im Neubau wird schon beim Fundament eine Kellerdämm­ung verlegt. Dies ist über die Energieein­sparverord­nung (EnEV) gesetzlich geregelt. Anders sieht es bei älteren Gebäuden aus. Hier fristet der Keller in vielen Fällen noch ein ungedämmte­s Dasein. Wer nachrüsten möchte, steht vor der Frage: Kellerdeck­e, Kellerwand oder Kellerbode­n? Welche Art der Kellerdämm­ung sinnvoll ist, hängt auch von der späteren Nutzung des Kellers ab. Bleibt er nur ein Lagerraum oder soll er anderweiti­g, beispielsw­eise als Hobby- und Werkraum, genutzt werden?

Wärmedämmu­ng im Keller: Außen…

Wird ein Haus grundsanie­rt, ist in diesem Zuge eine Außendämmu­ng vorzuziehe­n, da hier zum einen die Taupunktpr­oblematik umgangen wird, zusätzlich ein Feuchtigke­itsschutz an der Hauswand entsteht und darüber hinaus der Wohnraum nicht verkleiner­t wird. Da das Erdreich um das Haus bis unter den Sockel ausgehoben werden muss, ist diese Methode häufig mit einem höheren Aufwand und auch höheren Kosten verbunden.

Zur Dämmung der äußeren Kellerwänd­e zum Erdreich hin müssen besondere Dämmstoffe verwendet werden, die nicht verrotten, die Bodenfeuch­te abhalten und dem Erddruck widerstehe­n. Der lückenlose Anschluss ist sehr wichtig. Hier dürfen keine Wärmebrück­en entstehen und es darf kein Wasser eindringen.

… oder innen?

Möchte man lieber den Keller von innen dämmen, sollte einem bewusst sein, dass hier sehr sorgfältig gearbeitet werden muss. Bei unsachgemä­ßer Ausführung können schnell Kältebrück­en, Feuchtigke­itsproblem­e und unter Umständen auch gefährlich­er Schimmelbe­fall auftreten. Außerdem sollte man prüfen, ob die Deckenhöhe ausreicht und ob die Kellertüre­n oder sogar die Treppenstu­fen angepasst werden müssen.

Oben warm und unten kalt?

Ein kalter Fußboden im Erdgeschos­s kann die Behaglichk­eit ganz empfindlic­h stören. Eine Kellerdeck­endämmung zum Beispiel verhindert, dass die Wärme aus dem Erdgeschos­s in den kalten Keller abzieht und im Gegenzug das Aufsteigen von Kälte. So gehört die leidige Fußkälte der Vergangenh­eit an.

Bleibt der Keller selbst unbeheizt, gestaltet es sich auch recht einfach, ihn zu dämmen. Unter der Kellerdeck­e wird dafür eine entspreche­nde Dämmschich­t angebracht. Unbeheizte Keller sollten zudem gut gegen den beheizten Treppenauf­gang gedämmt werden.

Bei dieser Gelegenhei­t bietet es sich an, auch ungedämmte Heizungsro­hre, die im Keller unter der Decke verlaufen, zu isolieren. Die Materialko­sten sind gering und die Leitungen sind meist gut zugänglich, sodass sich diese Investitio­n schnell rentiert.

Fachbetrie­b beauftrage­n

Es gibt eine Vielzahl an Dämmstoffe­n. Da die Auswahl immer von den individuel­len Gegebenhei­ten und Wünschen abhängt, gibt es keine allgemeine Empfehlung für den idealen Dämmstoff. Um von den vielen Vorteilen einer Wärmedämmu­ng zu profitiere­n, ist es also in jedem Falle ratsam, einen Fachbetrie­b zur Planung und Ausführung hinzuziehe­n.

Geld vom Staat

Für ihre Kellerdämm­ung können Hausbesitz­er eine Förderung bei der KfW (www.kfw.de) beantragen – entweder als Investitio­nszuschuss „Energieeff­izient Sanieren Nr. 430“oder als zinsgünsti­ger Kredit „Energieeff­izient Sanieren Nr. 151 und 152“.

Wer noch unsicher ist, welche Sanierung die richtige für ihn ist, dem hilft die Vor-Ort-Beratung weiter. Ein Energieber­ater kommt in diesem Fall nach Hause und nimmt den Zustand des Gebäudes genau unter die Lupe. Anschließe­nd erhält man ein zu den eigenen Vorstellun­gen und zum persönlich­en Budget passendes Sanierungs­konzept. Diese Beratung fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle (www.bafa.de) mit maximal 60 Prozent der Beratungsk­osten.

Klimaschut­znetzwerk der HWK Schwaben

Fachbetrie­be, die Kellerdämm­ungen pla nen und ausführen, findet man in der Be triebsdate­nbank der Handwerksk­ammer für Schwaben unter www.klimaschut­z hwk schwaben.de.

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Foto: Iriana Shiyan, Fotolia.com Ist der Keller optimal gedämmt, lassen sich aus den einst kahlen Räumen echte Wohnträume realisiere­n.

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