Kleinkinder sind besonders gefährdet
Sprüngen und Zusammenstößen, wenn eine ganze Kinderschar auf dem Trampolin herumtobt – eine der Hauptursachen für Unfälle. Und deren Zahl hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Das bestätigt eine Studie von Unfallchirurgen aus Murnau, die über Jahre hinweg die Unfälle an ihrer Klinik auswerteten. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass der Anteil von Trampolinunfällen gemessen an der jährlichen Gesamtunfallzahl bei Kindern deutlich gestiegen ist: Lag die Zahl vor 2007 noch bei weniger als einem Prozent, kletterte sie in den Jahren danach auf über drei Prozent.
Immerhin handelte es sich meist um leichtere Verletzungen wie Verstauchungen, Prellungen oder Gehirnerschütterungen. Allerdings hatten etwa 28 Prozent der Trampolinunfälle auch schwerere Folgen, etwa Kreuzbandrisse, Knochenbrüche oder Wirbelsäulenverletzungen. Als besonders verletzungsgefährdet sieht die DGOU Kleinkinder: Ihre koordinativen und motorischen Fähigkeiten seien noch unzureichend ausgebildet, außerdem hätten sie sehr instabile Gelenke. Daher rät die Gesellschaft, Kinder erst ab dem sechsten Lebensjahr vorsichtig an das Trampolin heranzuführen.
Ein Grund, Gartentrampoline bei Nacht und Nebel abzubauen und im Keller verschwinden zu lassen, ist das noch nicht. „Es stimmt zwar, dass sich die Unfallzahlen rasant entwickelt haben“, sagt der Sportwissenschaftler Professor Harald Lange von der Uni Würzburg.
„Aber man muss auch sehen, dass die Zahl der Trampolin-Nutzer gigantisch gestiegen ist.“Vor zehn Jahren seien Trampoline noch eher unüblich gewesen. „Heute steht bei jeder zweiten Familie, die über ei-
Garten verfügt, ein Trampolin.“Natürlich, räumt Lange ein, könne es bei einer so häufigen Nutzung auch zu Zwischenfällen kommen. Dem stünden die großen Vorteile des Trends gegenüber: „Für
Kinder ist Trampolinspringen ein richtiger Entwicklungsmotor. Unter anderem wird ihr Gleichgewichtssinn geschult und sie bekommen überhaupt einen positiven Zugang zu Bewegung“, betont der Sportpänen