Zell: Schnelles Internet lässt noch Monate auf sich warten
Der Funkmast auf der Schule in Griesbeckerzell muss über Glasfaser angebunden werden. Warum dauert das aber so lange?
Aichach Griesbeckerzell Die Bewohner des Aichacher Stadtteils Griesbeckerzell müssen wohl noch länger auf den angekündigten Mobilfunkempfang und schnelles Internet warten. Wie eine Anfrage der AN bei der Telekom, der Deutschen Funkturm GmbH und der Stadtverwaltung ergab, wird es mindestens bis Mitte 2018 dauern, bis die erforderlichen Baumaßnahmen umgesetzt sind.
Vor einiger Zeit war um die Mittagszeit in Griesbeckerzell der Strom ausgefallen. Und damit auch das gesamte Telefonnetz im Ort, wie ein Leser der AN berichtete. Das ist insofern ein Problem, als man in Griesbeckerzell auch mit dem Handy nicht überall telefonieren kann – nach wie vor fehlt ein Funkmast. Es werde auch noch einige Zeit dauern, bis die Station funkt, so die Auskunft der Deutschen Funkturm. Schon bei der Bürgerversammlung 2015 hatte Bürgermeister Klaus Habermann den Zellern Hoffnung gemacht, dass mit einem Funkmast auf dem Dach der Grundschule Abhilfe für die schlechte Erreichbarkeit und das Fehlen von schnellem Internet in dem Stadtteil geschaffen werden könne. Damals hatte Erwin Walch von der Deutschen Telekom ausgeführt, dass mit einem Zeitraum von etwa einem Jahr zu rechnen sei, bis der rund vier Meter hohe Mast (ein Antennenträger und drei in verschiedene Richtungen weisende Antennen) in Betrieb gehen könne. Zuletzt hatte es im Dezember 2016 in einer Pressemitteilung des CSUOrtsverbandes geheißen, der Vertrag mit der Telekom sei unterzeichnet und die Bürger in Griesbeckerzell sollten im Laufe des Jahres 2017 nicht nur schnelles Internet mit Bandbreiten bis zu 50 Megabit pro Sekunden bekommen, sondern eben auch Mobilfunkempfang.
Statt Richtfunk wird Glasfaser notwendig
Umgesetzt ist die Maßnahme bis dato allerdings nicht. Denn die ursprüngliche Idee, den Handymast per Richtfunk an das Netz der Telekom anzubinden, ist aufgrund der geografischen Lage nicht möglich, wie Gerhard Wintermayr von der Stadtverwaltung berichtet. Somit wird eine Anbindung per Glasfaser notwendig.
Dieser Ausbau ist nach Aussage der Telekom jedoch nur durch die Mitverlegung der Glasfaserleitung beim Breitbandausbau finanziell darstellbar. Nach Auskunft von Gerhard Wintermayr liegt da- für zwischenzeitlich die Feinplanung vor, die schriftliche Bestätigung durch das Bauamt solle in Kürze erfolgen. „Die Telekom geht momentan von einer Fertigstellung bis zum zweiten Quartal 2018 aus, abhängig von der Verfügbarkeit der Tiefbaufirmen und der Witterung“, so die Aussage der Stadt auf die ANAnfrage.
Beim Breitbandausbau wird das Glasfaserkabel bis zu den Verteilern in der Ortsmitte geführt. Dieser Ausbau wird von der Deutschen Telekom Technik federführend vorgenommen. Die Stadt beteiligt sich am Defizit für die Baumaßnahme. Die restliche Tiefbaustrecke bis zur Schule wird von der Telekom eigenwirtschaftlich gebaut. Eine Planung für diesen Bereich liegt der Stadt momentan aber noch nicht vor.
Der Handymast wird dann im Auftrag der Telekom von der Deutschen Funkturm, einer Tochtergesellschaft der Telekom, die Antennenträger plant, realisiert und vermarktet, aufgestellt. Der dazu benötigte Mietvertrag liege inzwischen vor, so Wintermayr. Momentan warte man auf den Entwurfsplan der Technikabteilung, erklärt Angela Kochoska von der Vertragsabteilung und Vermieterbetreuung. Doch selbst wenn die Station auf dem Schuldach in Griesbeckerzell Anfang kommenden Jahres fertig sein könnte, muss sie dann erst ans Netz angeschlossen werden. Und dafür muss erst mal der Breitbandausbau so weit fertig sein.