Jazz fürs Volk – genial einfach und einfach groovy
Arnold Fritschers Truppe Jazz me up und Janina Schmaus begeistern das Publikum in Aichacher Wandelbar
Aichach Die Sitzplätze im Nebenzimmer der Aichacher „Wandelbar“reichten nicht aus. So groß war der Andrang beim Konzert von Jazz me up. Im Rahmen der Konzertreihe „Jazz in Aichach“präsentierte sich Arnold Fritschers Jazz-Trio erstmals mit Janina Schmaus als neuer Sängerin – und traf dabei offenbar voll den Geschmack des Publikums.
Die drei Vollblutmusiker von Jazz me up – das sind Arnold Fritscher am E-Piano, Gregor Holzapfel an Bass-Ukulele/E-Bass und Wolfgang Schwarz am Schlagzeug – haben mit Janina Schmaus einen Profi an Land gezogen. Die sympathische junge Aichacherin ist staatlich diplomierte Musical-Darstellerin mit professioneller Gesangsausbildung und in der örtlichen Musikszene keine Unbekannte. Sie hat – zusammen mit den anderen Bandmitgliedern – bei den Aichacher „Christmas on the Rocks“-Konzerten schon als Solo-Interpretin und im Chor mitgewirkt.
Dem Verjazzen von Rock- und Popsongs hat sich Arnold Fritschers Band verschrieben und schon zu Konzertbeginn zeigte die Truppe, was sie musikalisch drauf hat. Nach einem smarten Einstieg mit „My little sued shoes“folgte ein stark interpretierter „St. Louis Blues“mit verschiedenen Tempo-Wechseln, die Wolfgang Schwarz am Schlagzeug gekonnt umsetzte. Spätestens als sich dann Janina Schmaus mit auf die Bühne gesellte und erstmals zu „Summer in the city“ihre kraftvolle Stimme ertönte, war das Publikum hellwach.
Die spürbare Spielfreude der Musiker schwappte von Stück zu Stück immer mehr über. Die Instrumental-Titel „Moondance“von Van Morrison und die Interpretation von „New York afternoon“lösten rhythmisches Mitwippen aus. Und zu einem der Höhepunkte wurde „Always take the weather with you“, das Schmaus mit Fritscher im zweistimmigen Duett anstimmte. Dramatisch erklang „This mascarade“, das nach ruhigem Start urplötzlich explodierte, um schließlich harmonisch auszuklingen. Glasklar die Stimme von Janina Schmaus nicht nur bei „Nights in white satin“oder den Beatles-Songs „Imagine“und „Can’t buy me love“. Besonders gelungen auch die gesangliche und instrumentale Umsetzung der Latin-Jazz-Interpretation „Morning“von Clare Fischer.
Immer wieder Szenenapplaus ernteten die Soli von Gregor Holzapfel am Bass und Wolfgang Schwarz am Schlagzeug. Letzterer entlockte seinem Instrument nicht nur kraftvolle Drives, sondern mit den Jazzbesen ebenso gefühlvolle wie sanfte Tonpassagen. Doch den Ton gab Bandleader Fritscher an: Seine Interpretationen sind „Jazz fürs Volk“, genial einfach und einfach nur groovy – kurzum Musik zum Mitwippen, Schnipsen und Mitklatschen. Und Janina? Ein Ohren … Schmaus!
Das Publikum war begeistert und bekam nach 14 Titeln und lang anhaltendem Applaus noch zwei Zugaben serviert.