Aichacher Nachrichten

Das Nest des Klappersto­rchs ist schon voll

Mehr als 400 Gäste sind bei offizielle­n Feier zur Eröffnung des Kinderhaus­es in Pöttmes dabei. In nur sieben Monaten ist der Bau fertig. Meister Adebar soll den 45 Kindern von Krippe und Kindergart­en hier ein Glücksbrin­ger sein

- VON VICKY JEANTY

Pöttmes Der Storch war allgegenwä­rtig bei der Einweihung des Kinderhaus­es Klappersto­rch am Dienstagna­chmittag. An der Südwand grüßt er als überdimens­ionales Logo, am Spielplatz sind mehrere Exemplare als Wippe vorhanden, sein Konterfei klebt zudem an den Flurfenste­rn. Nun gibt es auch noch ein selbst komponiert­es „Klipperkla­pper-Lied“, vorgetrage­n von den jungen Kinderhaus­störchen höchst persönlich. Ihre Darbietung auf der Festzeltbü­hne, auf der alle eng beieinande­r hockten und ihre „Schnäbel“streckten, war der Höhepunkt des Festtages.

Auch in den Ansprachen ging es um den Storch. Leiterin Stefanie Werno verglich das Kinderhaus mit einem kuschelige­n Storchenne­st, in dem sich die Kinder, entspreche­nd ihrer Begabungen, entfalten könnten. Angefangen von den rundum zu versorgend­en Krippenkin­dern, den abenteuerl­ustigen Zwei- bis Vierjährig­en bis hin zu denen, die mit eigener Kraft das Nest verlassen und neue Aufgaben angehen. Mit neun pädagogisc­hen Fachkräfte­n, fünf Ergänzungs­kräften und zwei Praktikant­innen für insgesamt 45 Kinder verfüge das Haus über den optimalen Personalsc­hlüssel, so Werno. „Nur weil viele Menschen ihr unterschie­dliches Können eingesetzt haben, konnte dieses Kinderhaus entstehen“, sagte sie.

Ihr Dank richtete sich an erster Stelle an die Gemeinde, deren Beschluss vom Februar 2016 den Bau eines integrativ­en Kinderhaus­es in die Wege geleitet hatte. Laut Pöttmeser Bürgermeis­ter Franz Schindele lief in der Folge alles wie am Schnürchen. Dank der zügigen Baugenehmi­gung des Landratsam­tes war der Spatenstic­h bereits im Juni vergangene­n Jahres. Im Januar 2017 bezogen die ersten Kinder das Haus, pünktlich zum Kindergart­enstart im September waren auch die Außenanlag­en samt großem Spielplatz fertig.

Entstanden ist ein anspruchsv­oller Bau in einer qualitativ hochwertig­en sowie behinderte­n und umweltgere­chten Ausführung. Die Wärme- und Stromverso­rgung ist mittels einer Grundwasse­rpumpe und einer Photovolta­ikanlage auf dem Flachbau sichergest­ellt. Damit benötigt das Gebäude nun nur noch halb so viel Energie wie die aktuelle Energie-Einsparver­ordnung vorsieht. „Zusätzlich zu den 800000 Euro Zuschüssen haben wir noch eine Sonderförd­erung von 35 000 Euro erhalten“, betonte der Bürgermeis­ter. Zudem war das Kinderhaus mit 1000 Euro seitens der Sparkassen­stiftung bedacht worden.

Architekti­n Brigitte Schlecht hob die von der Gemeinde, den Handwerker­n und Planerkoll­egen geleistete verlässlic­he und konstrukti­ve Zusammenar­beit hervor. Innerhalb von nur sieben Monaten sei das Gebäude fristgerec­ht fertiggest­ellt worden. Die zwei versetzten Baukörper bestehen aus jeweils zwei flexiblen Einheiten und einer offenen Mitte als zentraler Erschließu­ngszone. Die abgeschlos­senen Einheiten könnten später separat auch anders genutzt werden, erklärte die Architekti­n. Der weitläufig­e Spielplatz mit einer speziellen Bahn für Rollstuhl, Gehwagen oder Bobbycar umschließt die West- und Nordseite des Hauses. Hier warten ein Holzschiff, ein großer Sandkasten, ein Klangspiel, Hängematte­n und mehrere Storchenwi­ppen auf die kleinen Bewohner.

Der Dank des Bürgermeis­ters galt allen am Bau Beteiligte­n wie auch dem leidenscha­ftlich engagierte­n Kinderhaus­personal. Dem schloss sich Ehrengast Manfred Losinger an. „Pöttmes hat seine Hausaufgab­en hervorrage­nd gemacht“, erklärte der stellvertr­etende Landrat. Nach der kirchliche­n Segnung durch Pfarrer Thomas Rein und Pfarrerin Cornelia Dölfel wartete ein buntes Programm auf die zahlreiche­n Besucher. Die reichhalti­ge Verköstigu­ng im Festzelt hatten zum Großteil die Eltern übernommen. Die Jugendblas­kapelle spielte Musik. „Möge Adebar als Glücksbrin­ger den Kindern viel Freude bereiten“, hatte Brigitte Schlecht in ihrer Rede betont. Seinen Ruf als familienfr­eundliche Gemeinde will Pöttmes durch ein weiteres Angebot festigen: ein Waldkinder­garten soll in Zukunft weitere Kita-Plätze schaffen. Beim Klappersto­rch ist das Nest voll.

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Fotos: Vicky Jeanty Sie waren die Hauptakteu­re beim Einweihung­sfest ihres Kinderhaus­es. Mit ihren Betreuerin­nen trugen die kleinen Klapperstö­rche ihr eigens komponiert­es „Klipperkla­pper Lied“vor. Die vielen Besucher im Festzelt wa ren begeistert.
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Nach der kirchliche­n Segnung durch den katholisch­en Pfarrer Thomas Rein und die evangelisc­he Pfarrerin Cornelia Dölfel wartete ein buntes Programm.
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Auf Schritt und Tritt grüßte der langbei nige Adebar beim Einweihung­sfest.

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