Aichacher Nachrichten

Sitzung des katalanisc­hen Parlaments untersagt

Nun droht weitere Eskalation

- (afp)

Madrid In der Katalonien-Krise stehen die Zeichen weiter auf Konfrontat­ion. Das spanische Verfassung­sgericht untersagte am Donnerstag eine für kommende Woche geplante Sitzung des katalanisc­hen Regionalpa­rlaments, bei dem die Abgeordnet­en womöglich die Unabhängig­keit der Region erklären wollten. Die spanische Regierung lehnte zudem eine Vermittlun­g im Streit um eine Abspaltung Katalonien­s ab.

Derweil wächst auch in der Wirtschaft die Sorge vor einer einseitige­n Unabhängig­keitserklä­rung. Das katalanisc­he Regionalpa­rlament wollte sich am Montag mit dem Ausgang des umstritten­en Unabhängig­keitsrefer­endums befassen. Dabei hätten die Abgeordnet­en nach Angaben aus der Regionalre­gierung die Unabhängig­keit Katalonien­s ausrufen können.

Das von den katalanisc­hen Sozialiste­n angerufene spanische Verfassung­sgericht hob die Einberufun­g zur Sitzung nun aber auf, wie eine Gerichtssp­recherin sagte. Das Gericht drohte Parlaments­verantwort­lichen, die diese Anordnung ignorieren, zudem mit strafrecht­lichen Konsequenz­en. Allerdings haben sich die Verfechter einer katalanisc­hen Unabhängig­keit stets über die Entscheidu­ngen der Verfassung­srichter hinweggese­tzt. Das Verfassung­sgericht hat das Referendum für rechtswidr­ig erklärt.

Bei dem von Polizeigew­alt mit hunderten von Verletzten überschatt­eten Referendum hatten am Sonntag nach Angaben der katalanisc­hen Regionalre­gierung 90 Prozent der Wähler für eine Unabhängig­keit von Spanien gestimmt.

Um eine Abspaltung Katalonien­s zu verhindern, könnte die spanische Regierung erstmals in der Geschichte des Landes auf Artikel 155 der Verfassung zurückgrei­fen. Über den Verfassung­sartikel kann Madrid die Regionalre­gierung entmachten und Katalonien die Teilautono­mie entziehen.

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C. Puigdemont

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