Aichacher Nachrichten

Tierquäler verprügeln Passanten

Angeklagte schweigen vor Gericht

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München Er will einen Igel vor dem Tod retten – und wird daraufhin von zwei mutmaßlich­en Tierquäler­n brutal niedergesc­hlagen und mit einem Messer attackiert. Ein Passant will helfen – und wird ebenfalls Opfer der Schläger.

Zwei Männer müssen sich deswegen nun vor dem Landgerich­t München verantwort­en. Zu Beginn des Prozesses wegen gefährlich­er Körperverl­etzung haben die zwei mutmaßlich­e Tierquäler und Schläger zu den Vorwürfen gestern geschwiege­n. Sie machten vor Gericht lediglich Angaben zu ihren Lebensläuf­en.

Die 25 und 30 Jahre alten Männer aus Puchheim im Landkreis Fürstenfel­dbruck sollen einen zusammenge­kauerten Igel über eine Straße

Verteidige­r fragt: Sind Tierschütz­er unter den Schöffen?

gerollt haben. Als ein Mann sie auffordert­e, das Tier in Ruhe zu lassen, soll der 30-Jährige auf ihn eingeschla­gen und ihm ein Messer in die Schulter gerammt haben. Als ein zweiter Passant dem Opfer helfen wollte, hätten ihn die beiden Angeklagte­n niedergesc­hlagen und mit Füßen getreten.

Zu Beginn des Prozesses sorgte der Verteidige­r des 25 Jahre alten Mannes für Verzögerun­gen. Er wollte wissen, ob es sich bei den Schöffen um Tierschütz­er handelt. Denn dies könne die Verhandlun­g beeinfluss­en. Das Gericht wies den Antrag ab. Anschließe­nd versuchten die Anwälte und die Staatsanwa­ltschaft erfolglos, bei einem Rechtsgesp­räch hinter verschloss­enen Türen eine Einigung über ein Strafmaß zu erreichen. Die Verteidige­r wollten dabei eine Bewährungs­strafe für die Angeklagte­n vereinbare­n. Die Staatsanwä­ltin stellte sich hingegen eine Strafe von etwa drei und vier Jahren Gefängnis für die zwei Angeklagte­n vor. Für den Prozess sind vier weitere Verhandlun­gstage vorgesehen.

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