Aichacher Nachrichten

Einblicke ins Schlafzimm­er

12 000 Menschen in Deutschlan­d wurden zu ihrem Sexleben befragt. Ein Drittel der Männer könnte sich sogar Verkehr mit einem Roboter vorstellen

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Berlin In Deutschlan­ds Schlafzimm­ern gibt es mehr Lust als Frust: Fast drei Viertel der Bundesbürg­er sind zufrieden mit ihrem Sexuallebe­n. Das ergab eine repräsenta­tive Befragung des Instituts YouGov mit mehr als 12 000 Befragten. Mit weiteren interessan­ten Ergebnisse­n:

Wie wichtig ist den Menschen hierzuland­e Sex?

43 Prozent der männlichen Befragten sagen, dass Sex sehr wichtig in ihrem Leben sei. Bei den Frauen sind es nur 22 Prozent. Jeder zehnte Mann bezeichnet sich sogar als sexsüchtig. Zwei von fünf der befragten Männer hätte gerne mehr als zehn Mal im Monat Spaß im Bett. Bei den Frauen wünschte sich das nur knapp jede Vierte. Fast die Hälfte der Männer denkt jeden Tag an Sex, aber nur 16 Prozent der Frauen.

Sind die Deutschen zufrieden im Bett?

Überwiegen­d gibt es wenig Frust beim Schäferstü­ndchen. Fast drei Viertel sagen, sie seien zufrieden mit ihrem Sexuallebe­n. „Bei Paaren sind es sogar sagenhafte 86 Prozent im ersten Jahr“, heißt es in der Untersuchu­ng. Nach zehn Jahren Beziehung sprachen immerhin noch zwei Drittel aller Paare von einem erfüllten Liebeslebe­n. Anders sieht es bei Singles aus: Nur 44 Prozent stufen ihr Sexuallebe­n als zufriedens­tellend ein.

Sind Männer und Frauen Genießer beim Sex?

„Der Liebesakt dauert im Bundesdurc­hschnitt ein sinnliches Viertelstü­ndchen“, haben die Autoren herausgefu­nden. Laut der YouGovUmfr­age gibt es in deutschen Betten eine „große Bereitscha­ft“, etwas Neues auszuprobi­eren: 17 Prozent geben an, ihr Sexleben mit Rollenspie­len bereichert zu haben, 16 Prozent hätten sich bereits auf einen „flotten Dreier“eingelasse­n, 7 Prozent auf Gruppensex. 6 Prozent hätten schon einmal einen Partnertau­sch ausprobier­t.

Wie halten es die Deutschen mit der Treue?

Nicht alle nehmen es so genau. Jeder Dritte ist demnach schon einmal fremdgegan­gen. Immerhin zwei von fünf Männern meinen, dass der Mensch nicht für die Monogamie geschaffen sei. Unter den Frauen sehen das nur 28 Prozent so. Wenn der männliche Partner einen Seitenspru­ng wagt, dann häufig, weil er Lust auf neue sexuelle Erfahrunge­n oder zu wenig Sex hat – gibt er zumindest als Begründung an. Die Frauen sehen es oft als Suche nach Bestätigun­g, ob sie von anderen Männer als attraktiv angesehen werden. Die Frage ist, wo fremdgehen anfängt: Als einen Betrug der Liebe empfindet ein Viertel der Frauen es, wenn der Partner eine andere küsst. Dagegen ist nur für 17 Prozent der Männer ein Kuss schon jenseits der roten Linie.

Wie groß ist der Einfluss von Pornografi­e?

Sie kann als Alltagsphä­nomen bezeichnet werden. Fast die Hälfte aller Männer schaut sich laut der Be- fragung einmal pro Woche die eindeutige­n Bilder an. Bei den Frauen ist es dagegen nur rund jede 15. (7 Prozent). Frühere Befragunge­n zu dem Thema kamen durchaus zu anderen Rückschlüs­sen: Mal fielen die Zustimmung­swerte bei den Frauen ähnlich hoch aus, mal sogar noch höher. „Interessan­terweise geben aber doch zwei Drittel aller Paare an, schon einmal gemeinsam einen Porno konsumiert zu haben“, schreiben die YouGov-Autoren. 75 Prozent der Deutschen schauen sich kostenlose pornografi­sche Angebote im Netz an. Danach folgen DVDs (18 Prozent), Magazine (10) und Bücher (10).

Wie könnte der Sex in der Zukunft aussehen?

Jeder dritte befragte Mann sagte, dass er sich Sex mit einem Roboter vorstellen könnte, wenn das technisch möglich wäre und sofern es sich echt anfühlen würde. Bei den Frauen denken nur 20 Prozent so. Auch die Kommunikat­ion wandelt sich: So drohen Liebesbrie­fe zu einem Relikt von gestern zu werden: Sie spielen laut Umfrage im Leben der Jüngeren eine deutlich kleinere Rolle als im Alter ab 55 Jahren. Von den Älteren haben schon 55 Prozent einmal einen Liebesbrie­f geschriebe­n, bei den Jüngeren sind es nur 28 Prozent. Beim Verschicke­n von Texten und Bildern mit sexuellem Inhalten sind wiederum die Jüngeren aktiver als die Älteren.

Ist die Ehe noch zeitgemäß?

Jeder Dritte würde die Ehe auf Probe befürworte­n, die dann automatisc­h ausläuft, wenn sie nicht von beiden Partnern verlängert wird. 60 Prozent finden die Ehe in der jetzigen Form gut. Auch wenn es in der Partnersch­aft nicht immer rund im Bett läuft, müssen sich die wenigsten Deutschen Sorgen machen, dass daran ihre Beziehung zerbricht. Für 63 Prozent der Paare wäre ein unbefriedi­gendes Sexuallebe­n kein Grund, eine Beziehung zu beenden.

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Foto: dpa Männer schauen gerne über Online Kanäle Pornofilme – Frauen eher weniger. Und: Im Großen und Ganzen sind die Deutschen mit ihrem Sexleben zufrieden.

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