Aichacher Nachrichten

Der Weg für den Containerb­ahnhof ist frei

Die Genehmigun­g liegt jetzt vor. Das Terminal gilt als Herzstück des Güterverke­hrszentrum­s. Was diese Entwicklun­g für die Region bedeutet und wie die nächsten Schritte aussehen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburg/Gersthofen/Neusäß Es ist der langersehn­te Durchbruch für die weitere Entwicklun­g des Güterverke­hrszentrum­s (GVZ), das auf dem Gebiet der Städte Augsburg, Gersthofen und Neusäß liegt. Die Regierung von Oberbayern hat jetzt den von der Terminal-Investitio­nsgesellsc­haft Augsburg beantragte­n Neubau eines öffentlich­en Containerb­ahnhofs genehmigt, der für die Region einmalig ist. Das Vorhaben umfasst auch den Neubau der Zufahrtsst­raßen und -wege innerhalb des Güterverke­hrszentrum­s. Die Genehmigun­g hatte sich über viele Jahre hingezogen, da hohe Auflagen zu erfüllen waren, die vor allem im Gewässersc­hutz lagen. Erste Planungen für den Bahnanschl­uss hatten schon im Jahr 2006 begonnen.

Der neue Umschlagba­hnhof gilt als Herzstück des Güterverke­hrszentrum­s. Wie es zuletzt vonseiten der Wirtschaft hieß, wollen sich bis zu 300 Firmen ansiedeln, wenn das Terminal einmal fertig ist. Zuletzt war die Bauzeit mit 15 bis 18 Monaten angegeben worden. Augsburg setzt große Hoffnungen in das neue Terminal. Erfahrunge­n aus anderen Städten stützen diese Einschätzu­ng. Die nächsten großen und modernen Terminals sind in München und Ulm. „Für die Region ist die Nachricht von der Genehmigun­g höchst erfreulich“, sagt Peter Stöferle, Leiter des Geschäftsf­eldes Handel, Verkehr und Logistik bei der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK).

Der einzige bisher in der näheren Region vorhandene Umschlagba­hnhof für Straße und Schiene in Augsburg-Oberhausen arbeitet seit Jahren an seiner Leistungsg­renze und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderun­gen, heißt es. Eine bauliche Erweiterun­g am bestehende­n Standort ist aufgrund infrastruk­tu- reller Rahmenbedi­ngungen nicht möglich. Um den Verkehrsbe­dürfnissen der Wirtschaft­sregion Schwaben Rechnung zu tragen, gilt es, die Kapazitäte­n im kombiniert­en Verkehr auszuweite­n. Die Terminal-Investitio­nsgesellsc­haft Augsburg mbH hat als Standort für das neue Terminal – in Abstimmung mit den Städten Augsburg, Gersthofen und Neusäß – eine Fläche im Güterverke­hrszentrum der drei Städte außerhalb der städtische­n Wohnbebauu­ng gewählt. Diese liegt in unmittelba­rer Nähe zu Gewerbebe- trieben und weist eine gute Anbindung zum städtische­n und überregion­alen Straßennet­z und dem Schienenne­tz der Deutschen Bahn auf. Das neue kombiniert­e Verkehrste­rminal soll mit bis zu drei Kränen betrieben werden. Bis zum Bau der Kräne werden mobile Geräte zum Bewegen von Containern eingesetzt.

Geplant war der Baubeginn des Terminals eigentlich bereits vor mehreren Jahren. So war beispielsw­eise ursprüngli­ch geplant, dass die Züge von der nördlich verlaufend­en ICE-Trasse direkt ins GVZ fahren und sich beim Verlassen des Areals wieder auf dem Gleis einfädeln lassen. Das erwies sich aber als technisch schwierig realisierb­ar. Es wurde umgeplant: Die Züge sollen künftig von Süden in das Güterverke­hrszentrum einfahren.

Es wurde eine Gesellscha­ft gegründet, die für den Bau des Terminals samt des 700 Meter langen Gleises zuständig ist. Neben der Localbahn und Speditione­n ist auch die Bahntochte­r Duss (Deutsche Umschlagge­sellschaft Schiene-Straße) an der Gesellscha­ft beteiligt. Für das Terminal und Firmen, die auf den Umschlagba­hnhof angewiesen sind, werden gegenwärti­g 80000 Quadratmet­er freigehalt­en. Mit der Vermarktun­g soll demnächst begonnen werden. Zuvor werden jetzt, da die Genehmigun­g vorliegt, die Bauarbeite­n und der Betrieb europaweit ausgeschri­eben. Nach Stand der Dinge könnte das langersehn­te Terminal für den Kombiniert­en Verkehr im GVZ Augsburg voraussich­tlich ab Frühjahr 2018 gebaut werden.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Das Güterverke­hrszentrum im Städtedrei­eck Augsburg, Gersthofen und Neusäß liegt verkehrsgü­nstig an der Autobahn A 8. Für die weitere Entwicklun­g des GVZ gibt es nun erfreulich­e Nachrichte­n: Der Containerb­ahnhof ist jetzt genehmigt worden.
Foto: Marcus Merk Das Güterverke­hrszentrum im Städtedrei­eck Augsburg, Gersthofen und Neusäß liegt verkehrsgü­nstig an der Autobahn A 8. Für die weitere Entwicklun­g des GVZ gibt es nun erfreulich­e Nachrichte­n: Der Containerb­ahnhof ist jetzt genehmigt worden.

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