Der Weg für den Containerbahnhof ist frei
Die Genehmigung liegt jetzt vor. Das Terminal gilt als Herzstück des Güterverkehrszentrums. Was diese Entwicklung für die Region bedeutet und wie die nächsten Schritte aussehen
Augsburg/Gersthofen/Neusäß Es ist der langersehnte Durchbruch für die weitere Entwicklung des Güterverkehrszentrums (GVZ), das auf dem Gebiet der Städte Augsburg, Gersthofen und Neusäß liegt. Die Regierung von Oberbayern hat jetzt den von der Terminal-Investitionsgesellschaft Augsburg beantragten Neubau eines öffentlichen Containerbahnhofs genehmigt, der für die Region einmalig ist. Das Vorhaben umfasst auch den Neubau der Zufahrtsstraßen und -wege innerhalb des Güterverkehrszentrums. Die Genehmigung hatte sich über viele Jahre hingezogen, da hohe Auflagen zu erfüllen waren, die vor allem im Gewässerschutz lagen. Erste Planungen für den Bahnanschluss hatten schon im Jahr 2006 begonnen.
Der neue Umschlagbahnhof gilt als Herzstück des Güterverkehrszentrums. Wie es zuletzt vonseiten der Wirtschaft hieß, wollen sich bis zu 300 Firmen ansiedeln, wenn das Terminal einmal fertig ist. Zuletzt war die Bauzeit mit 15 bis 18 Monaten angegeben worden. Augsburg setzt große Hoffnungen in das neue Terminal. Erfahrungen aus anderen Städten stützen diese Einschätzung. Die nächsten großen und modernen Terminals sind in München und Ulm. „Für die Region ist die Nachricht von der Genehmigung höchst erfreulich“, sagt Peter Stöferle, Leiter des Geschäftsfeldes Handel, Verkehr und Logistik bei der Industrieund Handelskammer (IHK).
Der einzige bisher in der näheren Region vorhandene Umschlagbahnhof für Straße und Schiene in Augsburg-Oberhausen arbeitet seit Jahren an seiner Leistungsgrenze und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen, heißt es. Eine bauliche Erweiterung am bestehenden Standort ist aufgrund infrastruktu- reller Rahmenbedingungen nicht möglich. Um den Verkehrsbedürfnissen der Wirtschaftsregion Schwaben Rechnung zu tragen, gilt es, die Kapazitäten im kombinierten Verkehr auszuweiten. Die Terminal-Investitionsgesellschaft Augsburg mbH hat als Standort für das neue Terminal – in Abstimmung mit den Städten Augsburg, Gersthofen und Neusäß – eine Fläche im Güterverkehrszentrum der drei Städte außerhalb der städtischen Wohnbebauung gewählt. Diese liegt in unmittelbarer Nähe zu Gewerbebe- trieben und weist eine gute Anbindung zum städtischen und überregionalen Straßennetz und dem Schienennetz der Deutschen Bahn auf. Das neue kombinierte Verkehrsterminal soll mit bis zu drei Kränen betrieben werden. Bis zum Bau der Kräne werden mobile Geräte zum Bewegen von Containern eingesetzt.
Geplant war der Baubeginn des Terminals eigentlich bereits vor mehreren Jahren. So war beispielsweise ursprünglich geplant, dass die Züge von der nördlich verlaufenden ICE-Trasse direkt ins GVZ fahren und sich beim Verlassen des Areals wieder auf dem Gleis einfädeln lassen. Das erwies sich aber als technisch schwierig realisierbar. Es wurde umgeplant: Die Züge sollen künftig von Süden in das Güterverkehrszentrum einfahren.
Es wurde eine Gesellschaft gegründet, die für den Bau des Terminals samt des 700 Meter langen Gleises zuständig ist. Neben der Localbahn und Speditionen ist auch die Bahntochter Duss (Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße) an der Gesellschaft beteiligt. Für das Terminal und Firmen, die auf den Umschlagbahnhof angewiesen sind, werden gegenwärtig 80000 Quadratmeter freigehalten. Mit der Vermarktung soll demnächst begonnen werden. Zuvor werden jetzt, da die Genehmigung vorliegt, die Bauarbeiten und der Betrieb europaweit ausgeschrieben. Nach Stand der Dinge könnte das langersehnte Terminal für den Kombinierten Verkehr im GVZ Augsburg voraussichtlich ab Frühjahr 2018 gebaut werden.