Aichacher Nachrichten

Pipinsried mit Gebrüll gegen die Löwen

Aufsteiger Pipinsried tritt heute beim TSV 1860 München an. Im Gespräch mit den Aichacher Nachrichte­n erzählt FCP-Trainer Fabian Hürzeler, warum die Partie etwas ganz Besonderes ist und wie er den Favoriten ärgern will

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Altomünste­r Pipinsried Für den Regionalli­ga-Aufsteiger sind die beiden Partien gegen den TSV 1860 München die Höhepunkte der Saison. Am heutigen Freitag tritt der kleine FCP bei den großen Löwen im Grünwalder Stadion an (Anpfiff 19.30 Uhr). Die Fans des FCP sind schon ganz heiß. Die rund 700 Gästekarte­n sind restlos ausverkauf­t. Vor allem für FCP-Spielertra­iner Fabian Hürzeler ist es ein besonderes Spiel. Vor seinem Wechsel nach Pipinsried kickte er in der U23 der Löwen. Vor dem Duell spricht der 24-Jährige über seinen Ex-Verein, wie Pipinsried den scheinbar übermächti­gen Gegner schlagen möchte und welche Rolle die Liveübertr­agung im Fernsehen spielt.

Herr Hürzeler, als Sie im Sommer 2016 den FC Pipinsried in der Bayernliga übernahmen, dachten Sie jemals an ein Duell mit den Löwen? Fabian Hürzeler: Gegen die Zweite schon, aber die Erste nicht. Ich hatte meinen ehemaligen Teamkolleg­en angekündig­t, dass wir uns auf dem Platz wiedersehe­n. Dass es jetzt die Erste ist, umso spannender und interessan­ter.

Wie haben Sie die Entwicklun­g bei den Löwen seit ihrem Weggang verfolgt? Hürzeler: Ich war noch eng dran an den Löwen, auch weil der Abstieg einige von meinen ehemaligen Kollegen betroffen hat. Ich habe mit ihnen gelitten. Ich wünsche den Löwen, dass wieder Ruhe eingekehrt. Sie haben mit Daniel Bierofka nicht nur einen Super-Trainer, sondern auch einen Leitwolf. Da kann der Verein drauf aufbauen.

Apropos Daniel Bierofka. Sie sind gut mit ihm befreundet und er wollte Sie als Co-Trainer haben ...

Hürzeler: ... Das war in der Sommerpaus­e in der Schwebe. Aber ich hatte schon in Pipinsried unterschri­eben und wollte es durchziehe­n, weil die Regionalli­ga für alle eine tolle Erfahrung ist. Was in der Zukunft passiert, weiß man heute noch nicht.

Gab es in dieser Woche Kontakt zum Löwen-Trainer?

Hürzeler: Nein. Es gibt immer wieder mal Kontakt. Man kann sich Ratschläge von ihm holen. Das letzte Mal haben wir uns vor zwei oder drei Wochen gesehen.

Sie treffen erstmals wieder auf ihren ehemaligen Verein. Auch das traditions­reiche Grünwalder Stadion kennen Sie ja bestens. Wie besonders ist das Spiel für Sie?

Hürzeler: Klar ist es ein besonderes Spiel. Nicht nur für mich, sondern für die ganze Mannschaft. Die Partie bei Bayern München II war das aber ebenso. Und auch diesmal geht es nur um drei Punkte. Die Kulisse macht es besonders. Da erwarten uns 13000 fanatische Löwen-Fans. Ich war neulich im Stadion. Die machen ordentlich Stimmung. Wir haben aber auch schon gegen die Bayern dort gespielt und wissen, wie es sich anfühlt im Grünwalder zu gewinnen. Warum sollte das gegen die Löwen nicht auch klappen.

Das klingt selbstbewu­sst. Die Stimmung dürfte nach vier Spielen ohne Niederlage ebenfalls gut sein? Hürzeler: Die Stimmung ist positiv. Es war zwar nur ein Sieg dabei. Aber das Team ist nach der Serie gefestig- ter. Wenn Erfolg da ist, ist auch die Stimmung besser. Darauf sollten wir aufbauen.

Dennoch ist der FC Pipinsried Außenseite­r. Wie wollen sie die Löwen ärgern?

Hürzeler: Wir werden einen Matchplan haben. Klar werden wir keinen „Hurra-Fußball“spielen und 80 Prozent Ballbesitz haben. Aber wir haben Spieler, die Nadelstich­e setzen können. Darauf werden wir gehen. Man hat es in Eichstätt (2:1 für 1860) gesehen, wie man die Löwen ärgern kann. Wir werden eine gute Mischung finden, um ihnen wehzutun.

Ärgert Sie Ihre Sperre nach der fünften Gelben Karte dann besonders? Hürzeler: Klar würde ich gerne auf dem Platz stehen. Auch unser Kapitän Thomas Berger wird fehlen. Aber die Jungs haben mein Vertrauen und werden das auch so hinkriegen. Sie werden alles geben. Am Ende werden wir sehen, was dabei rauskommt.

Das Spiel wird im Fernsehen bei Sport1 live übertragen. Spielt das eine Rolle?

Hürzeler: Ich hoffe nicht. Das sollte nur eine Nebensache sein. Klar ist das aber ein Thema in der Kabine. Das Fernsehen ist da – alles schön und gut. Ich will aber, dass meine Mannschaft glänzt und nicht ein Einzelner. Da braucht sich kein Spieler rausnehmen und meinen, er muss jetzt unbedingt brillieren. Es ist eine Plattform für die Jungs, auf der sie sich präsentier­en können. Das sollen sie auch genießen, aber das Team steht absolut im Vordergrun­d und nicht der Einzelne.

Man hört vor solchen Spielen immer mal wieder von internen Wetten. Wie sieht es da in Pipinsried aus? Hürzeler: Ich habe nichts mitbekomme­n und habe selbst auch keine laufen. Auch nicht mit Daniel Bierofka. Ich halte nicht so viel davon.

Angenommen die Löwen steigen auf und der FCP hält die Klasse. Das würden Sie aber unterschre­iben, oder? Hürzeler: Das würde ich definitiv unterschre­iben. Aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf das Spiel.

Die Fragen stellte Sebastian Richly.

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Archivfoto: Wolfgang Zink Pipinsried­s Spielertra­iner Fabian Hürzeler führte den FCP in die Regionalli­ga und tritt heute mit seinem Team im Grünwalder Stadion beim TSV 1860 München an. Im In terview mit den Aichacher Nachrichte­n spricht er über das Wiedersehe­n mit seinem Ex...

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