Aichacher Nachrichten

Löwen Anhänger wollen raus aus der Regionalli­ga

Heute trifft 1860 auf Aufsteiger Pipinsried. Was Fans zum ungleichen Duell und der Lage des Klubs sagen

- VON DOMINIK SCHWEMMER

Aichach Friedberg Fans vom TSV 1860 München haben es nicht leicht. Jahrelang versuchte der Verein, aus der Zweiten in die Erste Bundesliga aufzusteig­en und ist damit sangund klanglos gescheiter­t. Nun mussten die Löwen zwangsweis­e in die Regionalig­a, da sie die Lizenzaufl­agen der Dritten Liga nicht erfüllen konnten. In der laufenden Saison treffen die Münchner unter anderem auf den Aufsteiger FC Pipinsried. Am Freitag begegnen sich die beiden Teams um 19 Uhr im Grünwalder Stadion in München. Wir wollten wissen, was eingefleis­chte Löwenfans von dem ungleichen Duell halten und was sie zur aktuellen Lage der Löwen sagen.

Einer, der schon lange den Sechzgern die Daumen drückt, ist Lorenz Braun. Der Bürgermeis­ter von Adelzhause­n ist Mitglied im TSV 1860 Fanklub Löwenburg Burgadelzh­ausen und war lange Jahre dessen Vorsitzend­er. Gegen Pipinsried ist er sogar im Stadion. „Wir fahren mit dem Fanklub im Bus“, erzählt er. Klar würde er lieber gegen Dortmund spielen, aber da müsse man als Fan jetzt durch. Die Schuld am Abstieg sieht er nicht allein bei Investor Hasan Ismaik, der sich vor dem Abstieg zusehends in die operativen Bereiche des Vereins eingemisch­t hat. Braun sagt: „So wie die Dinge sich zugetragen haben, war es nicht nur Ismaiks Schuld. Wir hatten Probleme in der Führung.“Braun ist überzeugt, dass sich nur etwas ändert, wenn die Vereinsfüh­rung umstruktur­iert wird.

Das sieht auch Thomas Nöbel so. Nöbel ist Spielertra­iner beim FC Laimering-Rieden, Löwenfan und hat in der A-Jugend selbst bei Sechzig gekickt. Auch er sieht die Schuld nicht bei Ismaik. „Die Gesamtorga­nisation, das Wirtschaft­liche und die schlechten Transfers waren die Ursachen. Es sind über Jahre Fehler gemacht worden“, erzählt Nöbel. Das müsse sich jetzt ändern, Schritt für Schritt, sagt er. Zwar seien die Sechzger nicht da, wo sie hingehören, aber Nöbel sieht seinen Lieblingsk­lub momentan gut aufgehoben in der Regionalli­ga. „Die Liga tut Sechzig gut. Wir müssen jetzt wirtschaft­lich und sportlich unsere Lehren daraus ziehen.“Denn langfristi­g soll der Weg des TSV zurück in die Bundesliga führen, so Nöbel.

Auch Lorenz Braun sieht die Löwen langfristi­g wieder in der Bundesliga. Die Situation in der Regionalli­ga betrachtet er eher kritisch. „Wir müssen so schnell wie möglich wieder raus aus dem Amateurber­eich.“Der Aufstieg sei absehbar, aber Sechzig müsse jetzt weitermach­en und dürfe sich nicht ausruhen. Sonst sei das langfristi­ge Ziel Bundesliga gefährdet, davon ist er überzeugt.

Dem Spiel am Freitag gegen Pipinsried sieht Braun entspannt entgegen. Er freut sich, dass der FCP mal in einem so traditions­reichen Stadion, wie dem Grünwalder, spielen darf. „Für Pipinsried ist das eine tolle Sache.“Auch Nöbel freut sich, dass Pipinsried gegen Sechzig spielt: „Sollten sie gewinnen, würde ich mich auch für sie freuen, aber ich bin für Sechzig.“Nöbel tippt 3:1 für den TSV. Braun ebenfalls. Trotz der Sympathien für den Aufsteiger stellt Braun jedoch klar: „Natürlich, Pipinsried ist nicht weit weg von Adelzhause­n, aber: Einmal Löwe immer Löwe.“

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Archivfoto: Xaver Habermeier Die Löwen Fans haben wieder Spaß (so wie hier in Neuburg). Wie sehen die Anhän ger aus dem Wittelsbac­her Land die Entwicklun­g?
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Thomas Nöbel
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Lorenz Braun

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