20 Jahre im Mythos des Wilderers
Auch die Zukunft der Hiasl-Erlebniswelt ist Thema bei der Feier
Kissing Um den bayerischen Hiasl ranken sich viele Legenden. Seit 20 Jahren hat es sich der gleichnamige Förderverein in Kissing zur Aufgabe gemacht, das historische Erbe dieses deutschen Robin Hood zu bewahren. Geburtstag gefeiert wird am Samstag, 7. Oktober. Das Fest beginnt um 18.30 Uhr mit einer Messe in der St. Bernhardskirche. Anschließend lädt der Verein um seinen Vorsitzenden Ronald Kraus ab etwa 19.30 Uhr ins benachbarte Dr.-Joseph-Zimmermann-Haus.
Angeblich legen Verehrer jedes Jahr an seinem Geburtstag am 3. September einen gewilderten Hasen vor dem Hiasl-Denkmal an der Alten Schule in Kissing ab. Es erinnert an den einstigen Jagdgehilfen von Gut Mergenthau, der als Wilderer und Räuberhauptmann im Alter von 35 Jahren hingerichtet und danach zum Helden und Sozialrebellen verklärt wurde. Nicht alles entspricht wohl den Tatsachen, Fakt ist jedoch das Jubiläum des Historischen Fördervereins „Bayerischer Hiasl“.
Auch die Zukunft des Museums, die „Hiasl Erlebniswelt“, wird Thema am Festabend sein. Wie berichtet, schließt die Einrichtung auf Gut Mergenthau am letzten Sonntag im Oktober endgültig ihre Pforten und es müssen in Kissing neue Räume gefunden werden. „Wir haben die Erlebniswelt zwölf Jahre lang betrieben, aber unser Vereinsengagement geht weit darüber hinaus und wir bieten auch noch viele andere Unternehmungen“, erklärt Schriftführerin Barbara Kurz. So wird etwa auch beim jährlichen Fackelmarsch das Andenken an den legendären Räuber hochgehalten. Dafür wurde der Verein mit der Silberdistel unserer Zeitung ausgezeichnet.
Zudem wird ein reges Vereinsleben gepflegt. Als ein Höhepunkt ist das Starkbierfest in der Fastenzeit zu nennen, auf dem seit 1998 die Lokalpolitiker gerne durch den Kakao gezogen werden. Nicht zum Derblecken, sondern zum Feiern sind diese am kommenden Samstag eingeladen. Doch auf gewisse humorige Einlagen kann man sich trotzdem gefasst machen.