Herbert Behmenburg ist neuer Leiter der Lebenshilfe
Er löst damit Sylvia Donderer-Schneider ab. Welche Projekte die Lebenshilfe vorantreibt und welche auf Eis liegen
Aichach Friedberg Herbert Behmenburg löst Sylvia Donderer-Schneider als Vorsitzende der Lebenshilfe Aichach-Friedberg ab. Bei der Mitgliederversammlung wählten ihn die 39 Wahlberechtigten mit 35 Stimmen für die kommenden drei Jahre. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Behmenburgs Stellvertreterin wurde mit 28 Stimmen Barbara Simmeth. Um das Amt hatte sich auch Mandy Köhler beworben.
Keine Gegenstimmen mussten Schatzmeister Klaus Habermann und Schriftführerin Ingeborg Minich hinnehmen. Beisitzer bleiben Hermann Kefer und Uwe Schütz. Neu ins Amt gewählt wurden Jürgen Aidelsburger, Willibald Augustin und Susanne Reiner-Kelleter. Revisoren bleiben Iris Eberl und Helmut Tränkl.
In ihrem Jahresbericht zog Donderer-Schneider ein positives Fazit aller Bereiche der Lebenshilfe. Der Bedarf steige in allen Einrichtungen. Im integrativen Kinderhaus seien die integrativen Gruppen voll belegt und im Hort sei nur ein einziger Platz frei. Zum ersten Mal würden Flüchtlingskinder im Kindergarten und Hort betreut. Die Verkehrssituation vor dem Kinderhaus sei nun mithilfe von Stadt und Polizei entschärft.
In der heilpädagogischen Tagesstätte seien die Betreuungszahlen erneut angestiegen, sodass zusätzliche Räume dringend geschaffen werden müssen. Auch die sonderpädagogische Tagesstätte „Buntes Lernen“sei voll belegt. Die Elisabethschule habe derzeit wieder eine Klasse mehr. Die Partnerklasse an der Mittelschule Hollenbach hätte sich bestens bewährt und werde auch in diesem Schuljahr weitergeführt. Die Partnerklasse an der Grundschule Aichach-Nord könne derzeit nicht weitergeführt werden. Eine neue gebe es dafür an der Grundschule Kühbach. Die Pläne für ein Kinder- und Jugendwohnheim lägen derzeit auf Eis. Als Grund nannte Sylvia DondererSchneider fehlende Raumangebote.
Die Angebote der Offenen Hilfen werden ihr zufolge sehr stark in Anspruch genommen: 14633 Einsatzstunden im vergangenen Jahr sprächen ihre eigene Sprache. In der Tass – der Tagesbetreuung von Menschen mit Autismusspektrumsstörungen – seien die Zahlen an Betreuten und Personal erneut angestiegen. In den Wohnstätten habe es einige Personalwechsel gegeben.
Sylvia Donderer-Schneider machte in bewegenden Worten klar, dass sie gerne Vorsitzende gewesen sei und das Amt auch weitergeführt hätte. Aber aus gesundheitlichen Gründen gehe das nicht mehr. Die Lebenshilfe sei quasi zu einem mittelständischen Unternehmen angewachsen. Etwa 300 Betreute und fast ebenso viele Angestellte müsse der ehrenamtliche Vorstand im Blick haben. „Der Staat stiehlt sich hier aus der Verantwortung“, beklagte sie. Anders sah das Donderer-Schneiders Vorgänger und Wahlausschussleiter Horst Thoma. Er sagte: „Um das Wohl unserer Betreuten müssen sich die Angehörigen kümmern.“
Donderer-Schneider schlug als ihren Nachfolger Herbert Behmenburg vor, der bisher schon ihr Stellvertreter gewesen war. Er bedankte sich bei ihr für die in den vergangenen sechs Jahren geleistete Arbeit mit einem Blumenstrauß. Sie zeigte sich zufrieden über die Wahl des neuen Vorstands. Die Ausgewogenheit aus den verschiedenen Einrichtungen sei nun wieder hergestellt.