Ärger um Raser und parkende Autos
Bauausschuss für Tempolimit in Griesbeckerzell und gegen Parkverbote in Aichach
Aichach 48 Punkte umfasste die Verkehrsschau im Aichacher Stadtgebiet im Mai. Deren Ergebnisse wurden jetzt im Bauausschuss des Stadtrats präsentiert und größtenteils so zur Kenntnis genommen. Diskussionen gab es aber unter anderem zu einem ausgeweiteten Tempolimit von 30 Stundenkilometern im Stadtteil Griesbeckerzell. Entgegen der Empfehlung der VerkehrsschauTeilnehmer hat es der Bauausschuss beschlossen.
Ein weitergehendes Tempolimit in der Lorenzstraße, der Ortsdurchfahrt von Griesbeckerzell, war schon in früheren Verkehrsschauen in den Jahren 2007 und 2009 Thema gewesen. Jetzt ging es erneut um das Anliegen, Tempo 30, das bereits bei der Kirche angeordnet ist, bis zum Kindergarten weiterzuführen. Die Teilnehmer der Verkehrsschau – Vertreter von Polizei und Stadt Aichach – waren nun erneut der Ansicht, dass das nicht notwendig ist. Die Ortsdurchfahrt sei mit einem Verkehrsschild, das auf Kinder hinweist, ausreichend beschildert. Der Bereich am Kindergarten sei übersichtlich und gut ausgebaut. Die Griesbeckerzeller Räte Marc Sturm (CSU) und Klaus Bleis (FWG) wollten jedoch, dass der Bauausschuss über das Anliegen abstimmt.
Gegen eine Ausdehnung der Tempo-30-Zone argumentierte Beck (CSU), ehemaliger Verkehrssachbearbeiter bei der Aichacher Polizei. Das Schild habe nur Berechtigung, wenn Kinder unterwegs sind. Die Erfahrung zeige, dass solche Schilder nicht auf Akzeptanz stießen. Es brauche auch Kontrollen. Tempo 30 fand er deshalb dort „problematisch“.
Das Gefahrzeichen „Schulkinder“, das er stattdessen anregte, gibt es dort bereits. Auch Sturms Vorschlag, Tempo 30 dort auf die Zeit zwischen 7 und 9 Uhr zu beschränken, fand Beck „nicht in Ordnung“. Die Kinder gingen schließlich auch mittags heim oder abends zum Sport. Magdalena Federlin (Grüne) hielt einen alternativen Hinweis darauf, dass dort Kinder unterwegs sind, für wirkungsvoller, zum Beispiel bunte Schilder. Solche könne die Stadt allerdings nicht aufstellen, sagte dazu Bürgermeister Klaus Habermann. Mit 11:1 Stimmen wurde die Verlängerung der Tempo30-Zone beschlossen.
Keine Mehrheit fanden dagegen zwei Halteverbote, die Georg Robert Jung (FWG) für die Prieferstraße und für den Jakobiweg hinter der evangelischen Kirche vorschlug. Dort verengen parkende Autos die Straße oft so, dass die Mindestbreite von drei Metern nicht eingehalten wird. Er regte deshalb dort Halteverbote an. Weil bereits die Straßenverkehrsverordnung untersagt, so zu parken, hielten die Teilneh- mer der Verkehrsschau weitere Schilder für unnötig. Schließlich solle der Schilderwald eher weniger werden. Stattdessen soll die Verkehrsüberwachung entsprechend kontrollieren. Dabei blieb es auch. Mit 4:8 Stimmen lehnte der Bauausschuss die Halteverbote ab.
Auf später verschoben wurden zwei weitere Themen. So hielt Ursula Schindler (SPD) ein Halteverbot in der Krankenhausstraße zur Einmündung in die Schrobenhausener Straße für notwendig. Dort gebe es oft gefährliche Situationen. Dazu hatte es bei der Verkehrsschau geheißen, man wolle abwarten, wie sich die Situation entwickelt, wenn der Krankenhausneubau fertig ist. Dabei werden auch neue ParkmögHelmut lichkeiten geschaffen. Danach soll die gesamte Krankenhausstraße neu betrachtet werden.
Temporeduzierende Maßnahmen regte Klaus Bleis (FWG) für den Ortseingang von Griesbeckerzell aus Richtung Haunswies an – aus Sicht der Verkehrsbehörde und der Polizei nicht notwendig. Bleis regte an, das zu berücksichtigen, wenn die Straße nach Edenried ausgebaut wird.
Thema war auch der Stadtgarten. Dort fahren immer wieder unberechtigt Autos bis zum Spielplatz. Wie berichtet wird dort deshalb eine Schranke angebracht. Die Anlieger der Kleingartenanlagen bekommen dafür Schlüssel. Weiterer Handlungsbedarf besteht nicht.