Was ist Silieren?
Aus Mais wird Futter für Tiere und Biogas
Aichach Friedberg Im Herbst wird auf den Feldern siliert. Aber was ist das eigentlich? Der Bauernverband im Landkreis gibt in einer Mitteilung Auskunft. Das Wort silieren kommt aus dem Spanischen von „ensilar“und heißt „im Silo verwahren“. Siliert werden können Gras oder Mais, aber auch anderes Grünfutter wie Klee, Ackerbohne und Getreide. Silage ist durch die Milchsäuregärung konserviertes Futter, das das ganze Jahr über den Nutztieren wie Kühen, Bullen, aber auch Schweinen als Grundfutter zur Verfügung steht.
Bei der Mais-Silage werden die Maiskörner geschrotet und im Silo luftdicht abgeschlossen. Von einem Hektar Silomais wird der Jahresgrundfutterbedarf von drei bis vier Kühen gedeckt. Wenn Mais oder Gras erntefähig sind, bedeutet das für den Landwirt, dass er in einem gewissen Zeitfenster, wenn die Witterung passt, das Erntegut ins Silo bringen muss. Eine gute Silage kann nur entstehen, wenn das Silo nach der Ernte zügig befüllt, sofort richtig festgefahren und zum Abschluss mit Folie zugedeckt wird. Beim Silieren kann es also schon mal spät werden. Zur Beschleunigung der Milchsäuregärung können zusätzlich Milchsäurebakterien als Silierhilfe zugesetzt werden, damit es weniger zu Fehlgärungen kommt. Eine Fehlgärung kann durch nicht sachgemäßes Festfahren, zu langes Offenlassen des Silos, schlechtes Erntegut oder aber auch zu nasses Erntegut entstehen. Das bedeutet dann schlechtes Futter für die Tiere im Stall. Gleiches gilt für den Biogaslandwirt: Der siliert ein, um Bakterien in der Biogasanlage zu füttern.
Mais ist die wassereffizienteste Pflanze in Bayern. Sie gilt als unschlagbar in ihrer Biomassebildung und trägt so zur Sauerstoffgewinnung und CO2-Speicherung in Form von Fotosynthese bei. Nach Nahrungsaufnahme der Nutztiere oder nach Verfütterung an die Bakterien in der Biogasanlage wird Mais in Form von organischem Dünger wieder ausgeschieden. Ein Hektar Mais liefere den Jahressauerstoffbedarf für 50 bis 60 Menschen, so der Bauernverband. Die Maispflanze ist eine C4-Pflanze, die, anders als Getreide, Kohlenstoffdioxid vorfixiert und somit CO2 besser binden kann als C3-Pflanzen, wie zum Beispiel Getreide. Ein Hektar Mais recycelt den CO2-Ausstoß von 60000 Kilometern Autofahrt.