Wer hilft Affing?
Es ist ein Jubiläum: Vor zehn Jahren hat sich der Affinger Gemeinderat grundsätzlich für den Bau einer Westumfahrung für den Ortsteil Mühlhausen entschieden. Ein Grund zum Feiern besteht beileibe nicht. Ganz im Gegenteil.
Der Fahrplan, den Bürgermeister Markus Winklhofer nun präsentierte, ist ernüchternd. Auch in den nächsten drei Jahren wird nichts Greifbares passieren. An einen Baubeginn ist nicht einmal zu denken. Denn über sämtlichen Planungsschritten schwebt angesichts der bekannten breiten Gegnerschaft in Anwalting und Gebenhofen das Risiko eines Rechtsstreits. Um einem solchen mit einer höchst ungewissen zeitlichen Perspektive zu entgehen, will man im Vorfeld möglichst viele Eventualitäten ausschalten. So kommt es, dass immer wieder das Naturschutzgutachten erneuert werden muss. Es ist genau das, was Helmut Merwald beklagt: eine Endlosschleife.
Guter Rat ist in diesem Fall nicht nur teuer, sondern kostet auch viel Zeit. Genau die wollte man gewinnen, als man 2010 beschloss, das Projekt in Sonderbaulast, also in Eigenregie mit staatlichem Zuschuss, zu verwirklichen. Heute zeigt sich: Diese Rechnung ist nicht aufgegangen. Der derzeit laufende vierspurige Ausbau der B300 zwischen Aichach und Dasing hat von der ersten konkreten Planung bis zum Baubeginn elf Jahre benötigt. Politischer Druck auf höchster Ebene wirkte hier als Beschleuniger. Im Fall Mühlhausen sind elf Jahre eine Utopie. Keine Frage: Die Gemeinde Affing braucht Hilfe. Sie sollte ihre Fühler in alle Richtungen ausstrecken, um sie zu bekommen.