Ohne seine Hilfe wäre vieles nicht möglich
Julian Huhn aus Aichach engagiert sich in seiner Freizeit beim Familienentlastenden Dienst. Was zu den Aufgaben des 22-Jährigen gehört und warum ihm die Arbeit Spaß macht / Serie (3)
Aichach Wer durch eine Behinderung eingeschränkt ist, dem ist die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nicht immer möglich. Deshalb bietet die Lebenshilfe Aichach mit dem Familienentlastenden Dienst (FED) Betroffenen Hilfe an. Der FED ist dabei auf ehrenamtliche Helfer angewiesen, die sich in ihrer Freizeit engagieren. Einer von ihnen ist der 22-jährige Julian Huhn aus Aichach. Im Interview erzählt er, was ihn an seiner Arbeit begeistert.
Seit wann bist du ehrenamtlicher Helfer beim FED?
Ich engagiere mich dort seit Dezember 2011, also seit fast sechs Jahren.
Wie kamst du dazu?
Die damalige Leitung des FED war meine Kindergärtnerin, ich kannte sie schon sehr lange. Sie wusste, dass ich schon immer mal in den sozialen Bereich hineinschnuppern wollte. 2011 hat sie mir deshalb einen Probetag beim FED angeboten. Der hat mir gut gefallen.
Wie sieht deine Arbeit als ehrenamtlicher Helfer aus?
Die Aufgaben sind unterschiedlich. Es gibt Tagesaktionen und Freizeiten. Bei den Tagesaktionen betreue ich ein bis zwei Leute. Wir unternehmen ganz normale Dinge, die sie alleine nicht machen könnten. Zum Beispiel gehen wir als Gruppe ins Kino oder machen Ausflüge. Wir waren auch schon in der Disco. Bei einer Freizeit muss man etwas mehr machen, denn die kann ein Wochenende oder mal eine Woche lang sein. Man übernimmt auch Aufgaben, die sonst die Eltern oder Pfleger leisten. Dazu gehört, auf die Körperhygiene der Teilnehmer zu achten und ihnen gegebenenfalls auch mal beim Duschen oder Rasieren zu helfen.
Wie oft arbeitest du beim FED? Anfangs habe ich einmal in der Woche geholfen. Mittlerweile schaffe ich es noch etwa einmal im Monat. Mehr geht leider aufgrund meiner Arbeit nicht mehr. Ich bin hauptberuflich im öffentlichen Dienst tätig.
Wieso engagierst du dich freiwillig beim FED?
Mir liegt es am Herzen, Menschen, die eingeschränkt sind, zu unterstützen. So können sie Dinge erleben, die ohne die Hilfe von Ehrenamtlichen nicht möglich wären. Außerdem begeistert es mich, helfen zu können, ohne einen pädagogischen Hintergrund zu haben. Die Arbeit macht mir einfach Spaß und ist ein toller Ausgleich zu meinem Beruf. Bekommst du Feedback auf dein Engagement von Eltern oder Teilnehmern? Ja, man bekommt mit, wenn den Teilnehmern eine Aktion besonders gut gefallen hat. Das ist immer schön. Die Leiterinnen des FED geben mir auch immer ein super Feedback.
Kann sich jeder beim FED engagieren oder braucht man spezielle Kentnisse? Bei uns kann jeder mitmachen. Ich bin selbst als Schüler ohne Hintergrundwissen zum FED gekommen. Erst später habe ich ein paar Schulungen besucht. Jeder, der ein soziales Herz und Lust hat, kann sich engagieren.
Wie siehst du Ehrenämter allgemein? Jeder sollte sich im Rahmen seiner Fähigkeiten einbringen. Nicht jeder ist für jedes Ehrenamt geschaffen. Aber durch eine freiwillige Tätigkeit kann man nur gewinnen. Am Ende profitieren beide Seiten. Man tut Gutes und macht tolle Erfahrungen. Mir hilft es auch im Job.