Jetzt werden die Richtigen zum Bahnhof befragt
Jetzt darf gemeckert werden. Und zwar ganz offiziell. Die Technische Universität München bittet Zugfahrgäste um ihre Meinung: Wie gut ist der Aichacher Bahnhof zu Fuß erreichbar? Wo gibt es Nachholbedarf? Wer möchte, dass sich etwas ändert, sollte sich für die geplante Befragung ein paar Minuten Zeit nehmen – entweder am Bahnhof oder online (www.zugangzur-bahn.de).
Zu verbessern gibt es einiges – nicht nur für Fußgänger. Das weiß zum Beispiel jeder, der schon mal ein Rad vom Bahnsteig in den viel höheren Zug oder einen Kinderwagen aus dem Abteil nach draußen gehievt hat. Die Bahn nutzen auch Menschen mit Behinderung oder Ältere, die nicht mehr gut zu Fuß sind.
Auch das häufige Durcheinander vor dem Bahnhof wäre ein paar Überlegungen wert. Fußgänger, Radler, Autofahrer, An- und Abreisende sowie Leute, die jemanden zum Zug bringen oder von dort abholen, kommen sich oft gegenseitig in die Quere. Eine Gefahr für alle, die ohne Knautschzone aus Blech unterwegs sind.
Ein weiteres Thema ist, wie Fußgänger vor oder nahe dem Bahnhof über die Straße kommen. Was die Kreuzung Bahnhof-/Franz-BeckStraße angeht, denkt die Stadt über einen Kreisverkehr nach – vor allem, um den Autoverkehr besser zu steuern, aber auch für Fußgänger hätte er sicher positive Folgen. Der nur wenige Meter entfernte Zebrastreifen an der Bahnhofstraße ist seit Langem als Problempunkt bekannt. Zu viele Autofahrer nehmen ihn zu spät wahr, obwohl er beschildert ist, und bremsen daher zu spät oder gar nicht.
Mehr Schilder und Umbauten alleine werden aber nichts nützen. Ab und zu ein Blick für andere und ein bisserl Rücksicht würden schon helfen. Muss jemand mit dem Auto fast direkt bis ans Gleis gebracht werden oder reicht’s vielleicht auch, wenn er ein paar Meter weiter hinten auf dem Parkplatz aussteigt? Muss ein Radler mitten durch eine Schülergruppe oder ein Fußgänger unmittelbar vor einem Radler noch schnell auf die Straße? Und muss ein Autofahrer am Zebrastreifen aufs Gas drücken, bevor ein Passant den ersten Schritt auf die Straße macht, um nur ja nicht anhalten zu müssen? Erstaunlich ist: An vielen Überwegen in und außerhalb der Stadt halten Autofahrer bereitwillig an. Warum nicht auch am Zebrastreifen?