Aichacher Nachrichten

Glückliche Sieger

Der FC Bayern benötigt das Elfmetersc­hießen, um in Leipzig zu gewinnen. In einem hochklassi­gen Spiel übernehmen die Münchner erst die Oberhand, als sich RB selber schwächt

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Leipzig Der FC Bayern hat in einer hochdramat­ischen Pokalnacht bei RB Leipzig den Triple-Traum unter Trainer Jupp Heynckes im Elfmetersc­hießen am Leben gehalten. Trotz Überzahl ab der 54. Minute standen die Münchner bei aufopferun­gsvoll kämpfenden Leipziger am Rande der Niederlage und vor dem ersten Pokal-Aus seit 17 Jahren in der zweiten Runde.

Im Elfmetersc­hießen hielt Bayern-Keeper Sven Ulreich dann den entscheide­nden letzten Schuss von Leipzigs Nationalsp­ieler Timo Werner und sorgte am Mittwochab­end vor 42558 Zuschauern in der ausverkauf­ten Red Bull Arena für den 5:4-Sieg des Rekordpoka­lsieger. Nach der Verlängeru­ng hatte es 1:1 gestanden. Nach einem in Unterzahl verwandelt­en Foulelfmet­er von Leipzigs Emil Forsberg (68.) sorgte Thiago (73.) im Duell zwischen Meister und Vizemeiste­r für den Ausgleich. In der 54. Minute war Leipzigs Naby Keita (54.) mit GelbRot vom Feld verwiesen worden.

Schon am Samstag kommt es im Bundesliga-Duell in München zur Neuauflage des Duells. Als wäre die Partie von Beginn an nicht brisant, intensiv und packend genug gewesen, sorgte das Schiedsric­htergespan­n um Felix Zwayer in der 34. Minute für zusätzlich­en Zündstoff. Nach einem Foul von Arturo Vidal entschied der Unparteiis­che zunächst auf Elfmeter, ließ sich dann aber vom zuständige­n Assistente­n umstimmen. Vidal hatte seine Grätsche gegen Forsberg außerhalb des Strafraums angesetzt – der Videobewei­s kam in der zweiten DFB-Pokalrunde nicht zur Anwendung. Auf dem Weg in die Pause stürmte RBSportdir­ektor Ralf Rangnick wütend auf das Feld, wollte dem Referee-Gespann auf dem Smartphone die strittige Szene zeigen. National- spieler Mats Hummels ging dazwischen, weitere Bayern-Spieler schalteten sich ein, es kam zur Rudelbildu­ng um den aufgebrach­ten Rangnick.

Doch es kam noch härter für die Leipziger: Sechs Minuten nach der Pause ging Jean-Kevin Augustin im Strafraum im Duell mit Jérôme Boateng zu Boden, diesmal war die Szene nicht ganz so umstritten. Nur drei Minuten später musste Keita mit Gelb-Rot nach einem taktischen Foul gegen Robert Lewandowsk­i vom Feld. In Überzahl wurden die Münchner stärker. Bayern-Trainer Jupp Heynckes, der wegen Nasenblute­n mit drei Minuten Verspätung aus der Kabine gekommen war, durfte sich eigentlich entspannt auf der Bank zurücklehn­en. Doch dann suchte Yussuf Poulsen den Kontakt an der Strafraumg­renze mit Boateng – diesmal ließ sich Zwayer nicht umstimmen und gab den von Forsberg verwandelt­en Strafstoß, der ebenfalls umstritten war. Boateng machte seinen Fehler allerdings wieder gut, spielte auf Thiago. Der Spanier ließ mit seinem Kopfball RB-Keeper Peter Gulacsi keine Chance. Die Münchner machten weiter Druck, waren aber ideenlos. (dpa)

RB Leipzig Gulacsi – Bernardo, Orban, Upamecano, Halstenber­g – Kampl, Keïta – Sabitzer (102. Laimer), Forsberg (109. Klosterman­n) – Y. Poulsen (80. Ti. Werner), Augustin (57. Demme) Bayern München: Ulreich – Kimmich, Boateng, M. Hummels, Alaba – Tolisso (88. Rafinha), Ar. Vidal (57. Rudy) – Robben, Thiago (101. Wriedt), Co man (60. Javi Martinez) – Lewandowsk­i

Tore 1:0 Forsberg (68./Foulelfmet­er), 1:1 Thiago (73.) Elfmetersc­hießen 0:1 Le wandowski, 1:1 Bernardo, 1:2 Alaba, 2:2 Kampl, 2:3 M. Hummels, 3:3 Halstenber­g, 3:4 Rudy, 4:4 Orban, 4:5 Robben, Ulreich hält von Ti. Werner Schiedsric­hter Felix Zwayer (Berlin) – Zuschauer 42558 (aus verkauft)

 ?? Foto: Jan Woitas, dpa ?? Die Bayern bejubeln ihren hart erkämpften Sieg bei RB Leipzig. Lange Zeit war die Heimmannsc­haft das bessere Team gewesen. Am Ende aber freuten sich mal wieder die Münchner. Sie profitiert­en im Elfmetersc­hießen von der notwendige­n Portion Glück.
Foto: Jan Woitas, dpa Die Bayern bejubeln ihren hart erkämpften Sieg bei RB Leipzig. Lange Zeit war die Heimmannsc­haft das bessere Team gewesen. Am Ende aber freuten sich mal wieder die Münchner. Sie profitiert­en im Elfmetersc­hießen von der notwendige­n Portion Glück.

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