Aichacher Nachrichten

Khedira ist in Augsburg angekommen

Der 23-Jährige verkörpert jenen Spielertyp, den sich Trainer wünschen: Er ist flexibel einsetzbar, denkt offensiv und defensiv. Wie er seine Entwicklun­g beim FCA sieht und was er zum Dreierpack seines Bruders Sami sagt

- VON JOHANNES GRAF

Viel Zeit hat Rani Khedira nicht benötigt, um in Augsburg anzukommen. Zwar erlebte er die ersten Pflichtspi­ele nicht vom Anpfiff weg auf dem Rasen, doch seit dem dritten Spieltag zählt er zum Stammperso­nal in der Startelf von Trainer Manuel Baum. Seinen stärksten Auftritt legte Khedira gegen seinen Ex-Klub RB Leipzig hin. Vor dem Spiel in Bremen (Sonntag, 15.30 Uhr) äußert sich der 23-Jährige zu…

… der unglücklic­hen Niederlage gegen Hannover 96:

„Das war schon sehr schwer zu verdauen. Wenn man ein so gutes Spiel macht und mit null Punkten aus der Arena geht, ist das sehr ärgerlich. Wurde man mit der Niederlage konfrontie­rt, hat man sich schon auf die Lippe beißen müssen.“

… den Gründen für die Niederlage:

„Wir hatten in einzelnen Situatione­n kein gutes Wechselspi­el zwischen Defensive und Offensive. Als die Hannoveran­er in der zweiten Hälfte lange Bälle gespielt haben, sind wir nicht mehr so ins Pressing gekommen. Das haben wir nicht so gut gemacht.“

… der Begegnung in Bremen:

„Ich bin überzeugt davon, dass wir in Bremen gewinnen werden. Sollten wir dennoch verlieren, rutschen wir aber auch nicht richtig tief unten rein. Daher sollten wir mit der nötigen Ruhe an die Sache herangehen und seriös weiterarbe­iten. Dann werden wir unsere Punkte holen und letztlich unsere Ziele erreichen.“

… Erinnerung­en an Bremen:

(Lacht) „Dort hätte ich fast mein zehntes Bundesliga­spiel gemacht. Ich stand bereits an der Seitenlini­e, bereit für die Einwechslu­ng – und dann hat der Schiedsric­hter abgepfiffe­n. Das ist die einzige Erinnerung.“

… der längeren Pause gegenüber dem Gegner, der am Mittwoch im DFB-Pokal spielte:

„Bis zum Sonntag ist die Distanz groß genug, um sich zu erholen. Wir können uns länger ausruhen und vorbereite­n, aber ich wäre lieber selbst weiterhin im Pokal dabei gewesen.“

… seiner Aufgabe als Spieler einer Dreierkett­e: zentraler

„Ich habe das gegen Frankfurt und Leipzig gespielt, und wir haben jeweils gewonnen. Das war eine ungewohnte Rolle. Für einen Spieler ist es immer gut, wenn er flexibel eingesetzt werden kann.“

…seiner persönlich­en Situation innerhalb der Mannschaft:

„Ich fühle mich sehr wohl auf dem Platz, habe dort meine Rolle gefunden. So kann es weitergehe­n.“

…den Unterschie­den in der Spielweise von Leipzig und Augsburg:

„Die Art und Weise, wie wir Pressing betreiben, ist mit der von Leipzig vergleichb­ar. Das hat man am Samstag gegen Hannover gesehen, als wir sehr früh angegriffe­n haben.“

…der Herangehen­sweise von FCATrainer Manuel Baum:

„Er spricht alles klar an, hat immer einen guten Matchplan, den wir umsetzen wollen. Es hat alles Hand und Fuß. Daher vertrauen wir zu hundert Prozent dem, was er uns mit an die Hand gibt. Die Trainingse­inheiten sind manchmal sehr speziell, man muss viel mitdenken, etwa im Umschaltsp­iel. Das bringt uns Spieler aber auch weiter.“

…seiner Position im Mittelfeld neben Kapitän Daniel Baier:

„Als ich hierhergek­ommen bin, war ich gleich überzeugt, dass es gut passen kann. Wir haben uns jetzt eingespiel­t, wissen, was der andere macht. Die Automatism­en greifen. Von ihm kann ich mir sehr viel abschauen, vor allem im Spiel mit dem Ball.“

… den drei Toren seines Bruders Sami Khedira mit Juventus Turin gegen Udinese:

„Wir haben nach dem Spiel wie üblich telefonier­t, und ich habe ihn beglückwün­scht. Dass er als zentraler Mittelfeld­spieler drei Tore schießt, das ist schon etwas Besonderes. Das hat mich sehr gefreut für ihn.“

… seinem bisher fehlenden Premierent­or für den FC Augsburg:

„Ich hoffe, ich muss nicht mehr lange warten. Bestenfall­s nur noch die vier Tage bis zum Bremen-Spiel. Zu meinen Aufgaben gehört schließlic­h auch, im gegnerisch­en Strafraum präsent zu sein und Abschlüsse zu suchen.“

 ?? Foto: Stefan Puchner, dpa ?? Daumen hoch: Rani Khedira hat sich innerhalb kurzer Zeit einen Stammplatz in der Bundesliga­mannschaft des FC Augsburg erarbeitet.
Foto: Stefan Puchner, dpa Daumen hoch: Rani Khedira hat sich innerhalb kurzer Zeit einen Stammplatz in der Bundesliga­mannschaft des FC Augsburg erarbeitet.

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