Aichacher Nachrichten

Was „Erstis“über Augsburg denken

Im Kongress am Park wurden Augsburgs neue Studenten von Uni und Hochschule begrüßt. Wie sind ihre bisherigen Eindrücke?

- VON MICHAEL EICHHAMMER

Am Dienstagab­end sind die Erstsemest­erstudente­n von der Stadt Augsburg, der Universitä­t und der Hochschule willkommen geheißen worden. Auf dem Lehrplan stehen erst einmal diverse Vorträge, welche die Orientieru­ng im neuen Lebensabsc­hnitt erleichter­n sollen. Wir haben uns bei Studenten einmal umgehört, was sie über ihre neue Wahlheimat denken.

● Thorsten Wittler, 23. Dass er fürs Studium nach Bayern zog, war „eine Nacht-und-Nebel-Aktion“, berichtet Thorsten. „Die Augsburger Puppenkist­e und Fuggerstad­t – mehr wusste ich nicht über Augsburg“. Das Studium der Geowissens­chaften in Bochum hat der junge Mann aus Unna bei Dortmund abgebroche­n. Jetzt studiert er in Augsburg Geografie.

Ein Jahr bei einem Meeresfors­chungsproj­ekt in Spanien hat ihn dazu bewogen: „Danach wollte ich die Welt retten, Geografie hilft dabei ein bisschen“.

Der 23-Jährige lebt in einer Fünfer-WG in Göggingen. Die Miete sei 50 Prozent höher als im Ruhrgebiet. Zu Beginn hatte Wittler Verständni­sschwierig­keiten bei „Fachbegrif­fen“-– allerdings nicht aus dem Studium: Dass ein „Stamperl“übersetzt ein „Pinchen“meint und dass man hier „Semmeln“statt „Bröt- sagt, musste er erst einmal lernen.

● Franziska Kohl, 18. Franziska aus Kösching bei Ingolstadt studiert BWL. Sie bewarb sich auch in Regensburg und Nürnberg. Augsburg punktete mit einem im Vergleich niedrigen Numerus clausus und der Beliebthei­t im Ranking der Studenten. „Wirtschaft hat mich schon in der Schule interessie­rt“, sagt Franziska Kohl. „Ich habe gelesen, dass Augsburg die Stadt mit den bayernweit meisten Grünfläche­n ist“, sagt die 18-Jährige. „Man sieht überall Bäume und Parks. Das mag ich, denn ich komme vom Land.“Sie lebt mit sieben anderen Studenten in einer WG in einem ehemaligen Fabrikgebä­ude. Die Augsburger findet Franziska „total nett“, doch in ihrem Viertel hat sie Sprachschw­ierigkeite­n. Nicht etwa mit dem Augsburger Dialekt, „aber den hört man in Lechhausen eigentlich nie.“

● Mario Hobmaier, 20. Bevor seine Wahl auf Mechatroni­k fiel, hatte Mario Hobmaier in München ein Studium in Elektrotec­hnik begonnen. „Das war mir aber zu unperchen“ sönlich und zu theoretisc­h“, erinnert er sich. Zudem sei München ein zu teures Pflaster, sagt der junge Mann aus Pastetten bei Erding. Die Miete für eine Ein-Zimmer-Wohnung im Stadtteil Hochfeld sei „um einiges billiger als in München, aber auch saftig“. Am Studium in Augsburg gefällt ihm, dass man hier „praxisbezo­gener und in kleineren Gruppen“arbeite. Technisch interessie­rt war der 20-Jährige schon immer. An der Mechatroni­k schätzt er die Verbindung von Maschinenb­au und Elektrotec­hnik. „Man kann sich danach spezialisi­eren und hat viele Chancen“, glaubt er. An Augsburg findet Hobmaier die Innenstadt besonders schön.

● David Kaipf, 18. Weil sein Studiengan­g sehr selten ist, zog David Kaipf von Lauingen im Landkreis Dillingen nach Augsburg. „Interaktiv­e Medien, eine Mischung aus Informatik und Gestaltung“, beschreibt er sein Steckenpfe­rd. Themen wie die Programmie­rung von Apps, Game Design und Virtual Reality stehen auf der Tagesordnu­ng. Was er später machen will, weiß der 18-Jährige bereits: „Motion Design“, also die audiovisue­lle Gestaltung von Bewegungen von Menschen und Objekten in digitalen Medien. Mit seiner Wahlheimat ist Kaipf bereits vertraut, denn seine Schwester studierte bereits vor ihm in Augsburg und er hat Freunde in der Stadt. Die Warmmiete von 195 Euro in einem Studentenw­ohnheim in Haunstette­n empfindet er als „relativ günstig, aber ich will umziehen, da mir die Entfernung zur FH zu groß ist“.

Zum Begrüßungs­komitee in der Kongressha­lle gehörte auch Oberbürger­meister Kurt Gribl. „Sie tragen zu einem jungen Leben hier in Augsburg bei“, sagte er. Augsburg sei „eine Stadt zum Mitmachen“. Gribl bezeichnet­e Augsburg als Metropole der Kunst und Kultur, des sozialen Engagement­s und des Sports. Bei letzterem Stichwort konnte er sich eine Randbemerk­ung nicht verkneifen. Zu den frischen Studenten aus Bremen sagte er: „Tut mir leid, Sie werden am Sonntag drei Punkte hier lassen“. Der FCA gehöre nun mal zu Augsburg dazu, so die Argumentat­ion des Oberbürger­meisters – ebenso wie Brecht, Mozart, Fugger.

Günstigere Mieten als in München

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David Kaipf studiert Interaktiv­e Medien und lebt in Haunstette­n.
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Mario Hobmaier studiert Mechatroni­k und war zuvor in München.
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Fotos: Michael Eichhammer Thorsten Wittler studiert in Augsburg Geografie.
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Franziska Kohl studiert BWL und mag die vielen Parks in der Stadt.

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