Aichacher Nachrichten

Das Schülertic­ket kommt

Familien erhalten einen Zuschuss. Wie viel das die Stadt kostet, ist offen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Zum 1. Januar 2018 wird es in Augsburg ein neues Schülertic­ket geben. Die Stadt unterstütz­t Familien bei der Finanzieru­ng des Tickets. Es werden 30 Prozent der anfallende­n Kosten einer Schülermon­atskarte übernommen. Dies hat der Stadtrat beschlosse­n. Von dem Ticket profitiere­n Schüler, die bislang keinen gesetzlich­en Anspruch auf die Kostenfrei­heit des Schulwegs haben. Die Stadt geht gegenwärti­g davon aus, dass womöglich 7000 Schüler vom Schülertic­ket profitiere­n. Die Anträge sollen über die jeweiligen Schulen laufen. Gedacht ist, dass die Anträge gesammelt und dann von der Augsburger Verkehrsge­sellschaft (AVG) weiterbear­beitet werden. Anträge könnten aber auch direkt bei der AVG abgegeben werden, teilt die Stadt mit.

Anspruch auf das Ticket haben Schüler, die in Augsburg wohnen und eine Schule im Vollzeitun­terricht besuchen. Die von ihnen besuchte Schule muss innerhalb der Tarifzonen 10 und 20 liegen. „Die Umsetzung des Schülertic­kets, das von Eltern und Elterninit­iativen schon lange gewünscht wird, kommt passend zur Tarifstruk­tur“, sagt Bildungsre­ferent Hermann Köhler. Er verspricht sich vom neuen Angebot, „dass noch mehr junge Fahrgäste an den Nahverkehr gewöhnt werden“. Dass der städtische Anteil bei

30 Prozent liege, sei eine Frage der Finanzierb­arkeit.

Noch ist offen, wie viel Geld die Stadt für das Schülertic­ket bereitstel­len muss. Kalkuliert wird mit einem Betrag von einer Million Euro. Er ist letztlich davon abhängig, wie stark das Ticket nachgefrag­t wird. Bei den Tarifen gilt folgende Regelung: Für das Schülertic­ket der Preisstufe 1 (Zone 10 oder 20) beträgt der städtische monatliche Zuschuss 10,50 Euro. Eltern zahlen für dieses Ticket dann noch 23,50 Euro aus eigener Tasche. Das Ticket der Preisstufe 2 (Zone 10 und 20) wird mit 16 Euro bezuschuss­t, der Eigenantei­l liegt bei 33,50 Euro.

In der Aussprache im Stadtrat gab es von der SechserAus­schussgeme­inschaft (Die Linke, Freie Wähler, ÖDP und Polit-WG) den Vorstoß, das Schülertic­ket nicht nur für die gesamte Zeit eines Schuljahre­s auszustell­en. Das Ticket könnte doch auch an einigen ausgewählt­en Monaten genutzt werden. Die Schüler könnten in wärmeren Monaten auch zur Schule radeln, hieß es, zumal dies als aktiver Beitrag für die Fahrradsta­dt verstanden werden könne. Das Ticket wird von Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg) als „großzügige Geste“der Stadt bewertet, wobei auch sie die pauschale Abo-Dauer nicht gut findet. Bildungsre­ferent Köhler verwies auf den zusätzlich­en Verwaltung­saufwand, der im Fall von einzelnen Monatskart­en betrieben werden müsse. Auf diesen Punkt hätten die Stadtwerke frühzeitig hingewiese­n.

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Foto: S. Wyszengrad Schüler fahren künftig günstiger mit der Straßen bahn.

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