Aichacher Nachrichten

Wurm gerät unter Druck

Der Ordnungsre­ferent will den genauen Standort in Oberhausen noch nicht nennen. Nun gibt es Kritik vom Rathausche­f

- VON MICHAEL HÖRMANN

Hat die Stadt den Mietvertra­g für ein Gebäude bereits unterzeich­net, das künftig als Süchtigen-Treff in Oberhausen genutzt werden soll? Es handelt sich um ein Lokal, so ist zu hören. Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) will den Namen vorerst aber weiter nicht nennen, wie er in der Stadtratss­itzung auf Nachfrage von Stadtrat Peter Grab (WSA) wissen ließ. „Es sollen alle Bürger informiert werden, sobald der Mietvertra­g unterzeich­net ist“, lautete seine Antwort. Einen Zeitpunkt nannte er nicht. Wo der SüchtigenT­reff hinkommen soll, weiß offenbar nur ein kleiner Kreis.

Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) gehört nicht dazu. Das sagte er in öffentlich­er Sitzung: „Ich bin nicht informiert“. Er selbst hätte es für richtig erachtet, zumindest hinter verschloss­enen Türen darüber zu informiere­n. Geht es nach Gribl, so ist zu hören, hätte Wurm das Thema offensiver angehen müssen. Gegenüber unserer Zeitung verwies der Rathausche­f auf eine andere Standortfr­age, die vor einigen Jahren hohe Wellen geschlagen hatte. Es ging um eine Unterkunft in der Ottostraße, die für Flüchtling­e vorgesehen war. Es war zu einer Zeit, als die SPD noch nicht im Rathaus regierte – also vor Mai 2014. Der damalige Fraktionsc­hef Stefan Kiefer hätte vehement gefordert, dass die Bürger frühzeitig in die Entscheidu­ngsprozess­e einzubinde­n seien. Im Fall des Süchtigen-Treffs sehe es nun ganz anders aus, so Gribl.

Eine Debatte im Stadtrat, ob der gefundene Standort nun der richtige sei, will Wurm nicht mehr führen. Er reagierte mit dieser Aussage auf die Frage von Stadtrat Grab, ob sich noch ein politische­s Gremium mit der Thematik befassen werde. Wurm verwies auf die vielen Diskussion­en, die in den zurücklieg­enden Monaten über die Notwendigk­eit eines Süchtigen-Treffs geführt wurden. Das Ordnungsre­ferat habe sich intensiv mit der Thematik auseinande­rgesetzt. Das Projekt habe zum Ziel, die Situation am HelmutHall­er-Platz zu verbessern. Der Oberhauser Bahnhof gilt als Treffpunkt der Drogen- und Trinkersze­ne. Dies führte immer wieder zu teils massiven Beschwerde­n von Anwohnern. Der Süchtigen-Treff soll ein Entlastung­sangebot sein.

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Foto: Silvio Wyszengrad Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) will die Situation am Helmut Haller Platz verbessern.

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