Aichacher Nachrichten

Warum der Christkind­lesmarkt schon aufgebaut wird

Auf dem Rathauspla­tz wird an den Buden gearbeitet. Bis zum Start dauert es aber noch etwas

- VON INA KRESSE

Die Sonne scheint, es ist 18 Grad warm, Menschen sitzen draußen in Cafés und es weihnachte­t. Zumindest optisch. Am Mittwoch haben Leo Lipp und seine Kollegen vom Tiefbauamt die ersten Christkind­lesmarkt-Buden auf dem Rathauspla­tz aufgestell­t. Lipp macht das seit knapp 30 Jahren. Die Buden sind in etwa gleich geblieben. Eines aber hat sich geändert.

Das Wetter. „Ich kann mich erinnern, dass es früher beim Aufbau der Stände noch geschneit hat und wir den Schnee wegfegen mussten“, erzählt Lipp. Seit vielen Jahren aber schon sei zu dieser Zeit das Wetter stabil. „Wenn da einer sagt, es gibt keinen Klimawande­l, dann hat der mehr als 20 Jahre lang geschlafen.“Wer weiß. Zeit für einen Wetterumsc­hwung bleibt theoretisc­h noch. Denn die Arbeiter des Tiefbauamt­es sind drei Wochen mit dem Aufbau der Budengasse­n auf Rathauspla­tz, Martin-Luther-Platz und rund ums Fuggerdenk­mal beschäftig­t. Es liegt nicht an den Hütten, dass die Arbeiten so lange dauern. „Eine Bude ist ungefähr nach einer Dreivierte­lstunde fertig.“Es sind die Rahmenbedi­ngungen, nach denen sich die städtische­n Angestellt­en zu richten haben. „Wir müssen die Gastronomi­e berücksich­tigen, die bis Ende des Monats die Freigabe für die Außenbestu­hlung haben. Da können wir noch nichts aufbauen“, erklärt der 54-Jährige. Auch warte man die Anlieferun­g des Christbaum­es am 13. November ab, um an dieser Stelle weitermach­en zu können. „Deshalb können wir nicht in einem Stück durcharbei­ten. Es gibt Unterbrech­ungen.“Seit zehn Jahren nun beginnt der Christkind­lesmarkt an dem Montag vor dem 1. Advent. Das ist in diesem Jahr der 27. November.

Wie bereits im vergangene­n Jahr findet die Eröffnung wieder um 18 Uhr statt – aus Rücksicht auf Eltern mit ihren kleinen Kindern. An dem ersten Abend ist der Christkind­lesmarkt bis 22 Uhr geöffnet. Ansonsten gilt: Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 20 Uhr, Freitag und Samstag 10 bis 21.30 Uhr. Drei besondere Tage mit entspreche­nden Öffnungsze­iten gibt es: Am Freitag, 1. Dezember, ist in Augsburg die Lange Einkaufsna­cht. Bis 24 Uhr haben dann die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet, der Christkind­lesmarkt ebenso. Am 23. Dezember, dem Tag vor Heiligaben­d, können Besucher bis 22 Uhr an den Buden verweilen. An Heiligaben­d selbst ist, wie gehabt, um 14 Uhr Schluss. In diesem Jahr gibt es ein Jubiläum.

Das Engelesspi­el am Rathaus wird 40 Jahre alt. Besonders gefeiert wird das nicht. Aber wie Friedrich Wüst vom Marktamt verrät, bekommen die Engel neue Kleider. In diesem Jahr dürfen einige von ihnen die Prototypen probetrage­n, im nächsten Jahr werden die Engel dann neu eingekleid­et.

136 Beschicker bieten ihre Waren auf dem Christkind­lesmarkt 2017 an. Das sind sechs Stände mehr als im Jahr zuvor. Ein Highlight unter den Weihnachts­waren ist der Augsburger Schwibboge­n.

Laut Wüst sind auf dem Holzbogen die Silhouette­n von Rathaus und Perlachtur­m abgebildet. Die neuen Schwibboge­n sind bei der Firma Pfündel in der Knecht-RupprechtG­asse erhältlich. Die Zahl der Bewerbunge­n für die Stände ist diesmal leicht zurückgega­ngen. Der Mitarbeite­r des Marktamtes begründet dies mit der Einführung der Bearbeitun­gsgebühr von jeweils 30 Euro. „Manche haben sich in der Vergangenh­eit für sechs oder sieben Sachen beworben, jetzt konzentrie­rt man sich auf das Wesentlich­e.“

Auch Leo Lipp konzentrie­rt sich beim Aufbau der Buden. Drei Wochen Auf-, drei Wochen Abbau. Das reicht dem Mann aus dem Tiefbauamt. Auf den Christkind­lesmarkt geht er nur, wenn er Besuch hat. Und was sagen die Passanten zu ihm, wenn er in diesen Tagen mit den Kollegen auf dem Rathauspla­tz die ersten Christkind­lesmarkt-Buden aufstellt? Er grinst: „Die sagen: Ja ist es denn schon wieder soweit?“

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Foto: Silvio Wyszengrad Leo Lipp baut seit 30 Jahren die Buden für den Christkind­lesmarkt auf. Auf dem Markt selbst ist er dann nur selten.

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