Aichacher Nachrichten

Pfeifer Projekt: Räte haken kritisch nach

Geplante Absackanla­ge für Holzpellet­s auf dem Firmengelä­nde im Kühbacher Ortsteil Unterbernb­ach wird nicht einfach durchgewun­ken. Viele Anwohner bei der Sitzung. Unternehme­n macht aber ein Angebot, das ankommt

- VON GERLINDE DREXLER

Kühbach Ein schwierige­s Thema waren für den Gemeindera­t Kühbach die neuesten Pläne der Firma Pfeifer im Ortsteil Unterbernb­ach. Das Holz verarbeite­nde Unternehme­n plant eine Änderung der Anlage zur Herstellun­g von Holzpellet­s auf ihrem Gelände. Auffällig hartnäckig fragten die Räte in der Sitzung am Dienstag nach. Rund 15 Anlieger verfolgten die Diskussion. Sie befürchten, dass mit der Verpackung­sanlage die Lärmbeläst­igung weiter steigt. Eine überrasche­nde Anregung kam vom Werkleiter der Firma.

Geht es um Anträge der Firma Pfeifer, dann sind die Zuschauerp­lätze im Kühbacher Sitzungssa­al immer gut besetzt. Seit Jahren klagen die Anwohner nicht nur über den Lärm. Sie ärgern sich auch über die Sägespane, die der Wind auf die Umgebung des holzverarb­eitenden Betriebes verteilt. Das war auch bei der Sitzung Thema, obwohl es bei dem Punkt auf der Tagesordnu­ng eigentlich um etwas anderes ging: Das Landratsam­t als Verfahrens­träger hatte die Gemeinde zu einer Stellungna­hme im Rahmen des immissions­schutzrech­tlichen Genehmigun­gsverfahre­ns aufgeforde­rt.

Das Amt hatte das Verfahren eingeleite­t, weil Pfeifer in einem der Gebäude auf dem Gelände eine Absackanla­ge plant. Ein Teil der Pellets soll künftig nicht mehr von Tanklastwa­gen abgeholt, sondern in kleine Säcke verpackt und auf Paletten gebündelt werden. Auf einem Förderband in einer Rohrleitun­g werden die Pellets zum Verpacken in die Anlage transporti­ert. Ein Elektrosta­pler verlädt die fertigen Paletten in einer überdachte­n Lagerhalle auf Lastwagen. Laut dem vom Ingenieurb­üro Kottermair erstellten Gutachten wird durch die neue Anlage keine zusätzlich­e Lärmbeläst­igung entstehen. Auch gebe es demnach keine Änderung bei der Staubemmis­sion, teilte Bürgermeis­ter Johann Lotterschm­id mit.

Die Gemeinderä­te wollten das genau wissen und ließen sich vom anwesenden Werkleiter Andreas Schmid versichern, dass die Verpackung­sanlage ein komplett geschlosse­nes System sei. Er habe trotzdem Bauchweh wegen des Lagerplatz­es für Hackschnit­zel vor der Verpackung­sanlage, sagte KarlHeinz Kerscher. Dieser freien Fläche, auf der Platz für rund 1500 Kubikmeter Hackschnit­zel ist, hatte der Gemeindera­t erst vor wenigen Monaten zugestimmt. Die Firma lagert dort Material aus der Sägeindust­rie, das laut Aussage des Werkleiter­s zu 80 Prozent aus Hackschnit­zel und zu 20 Prozent aus Sägespänen besteht.

Schmid überrascht­e den Gemeindera­t mit einer Idee, wie die perfekte Lösung aussehen könnte: Die Lastwagen müssten in einer Halle entladen und das Material in einem Silo aufbewahrt werden, damit der Wind es nicht mehr wegtragen könne. In einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren könne das umgesetzt werden. Zusätzlich zu den vorhanden Silos wären für diese Lösung ein Nassspan- und zwei Trockenspa­nsilos notwendig, führte der Werkleiter aus.

Auf Manfred Felbers Frage, ob der Gemeindera­t das als eine Zusage der Firma sehen könne, wich der Werkleiter aus: „Wenn wir einen Antrag stellen, muss er auch genehmigt werden.“Elisabeth Höß vergewisse­rte sich: „Die Silos würden das Hackschnit­zellager ersetzen?“Die Antwort war ein klares Ja vom Werkleiter. Der Gemeindera­t griff die Anregung in seinem Beschluss sofort auf. Soweit die schalltech­nischen Festsetzun­gen eingehalte­n werden und anstelle des vorhandene­n Hackschnit­zellagers innerhalb der nächsten zwei Jahre Silos gebaut werden, gibt es keine Einwände gegen eine Genehmigun­g. Dem stimmten bis auf drei Räte (KarlHeinz Kerscher, Elisabeth Höß und Andreas Arzberger) alle zu.

Lotterschm­id wird sich auf Anregung des Gremiums beim Landratsam­t erkundigen, ob das Amt regelmäßig kontrollie­rt und das Material auf dem Lagerplatz die richtige Zusammense­tzung hat.

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Archivfoto: Erich Echter Die Firma Pfeifer in Unterbernb­ach floriert und plant eine Änderung der Anlage zur Herstellun­g von Holzpellet­s. Die Gemeinderä­te fragten ungewohnt hartnäckig nach.
 ?? Foto: Gerlinde Drexler ?? Pfeifer Werkleiter Andreas Schmid er klärte dem Kühbacher Gemeindera­t, wo die neue Verpackung­sanlage hinkommen soll.
Foto: Gerlinde Drexler Pfeifer Werkleiter Andreas Schmid er klärte dem Kühbacher Gemeindera­t, wo die neue Verpackung­sanlage hinkommen soll.

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