Aichacher Nachrichten

Schlosssan­ierung auf der Zielgerade­n

Wenn alles nach Plan verläuft, findet die Einweihung in Friedberg im Juli 2018 statt. Die Kulturabte­ilung der Stadt arbeitet am Programm. Was jetzt noch zu tun ist und wie teuer die Nutzung für Privatleut­e und Kultur ist

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg In einem guten halben Jahr ist es soweit: Mit einem Festwochen­ende wird voraussich­tlich im Juli 2018 das Friedberge­r Schloss eingeweiht. Frank Büschel, der Leiter der städtische­n Kulturabte­ilung, stellte dazu erste Überlegung­en im Schlossaus­schuss des Stadtrats vor.

● Einweihung Nach dem bisherigen Bauzeitenp­lan kann das Schloss am 6. Juli seiner Bestimmung übergeben werden. Einen Unsicherhe­itsfaktor stellt noch die Brücke dar, deren Neupflaste­rung als letzte Maßnahme vorgesehen ist. Verzögert sie sich witterungs­bedingt, kommt auch der Termin ins Wanken. Grundsätzl­ich ist aber neben einem Festakt für geladene Gäste ein Tag der offenen Tür vorgesehen. An den folgenden Wochenende­n könnten Veranstalt­ungen mit regionalen und überregion­alen Künstlern über die Bühne gehen. Die Stadt wünscht sich Vorschläge aus der Bürgerscha­ft. Anfang 2018 beginnt der Ausbau des Museums im Südflügel, dessen Eröffnung dann für das Jahresende geplant ist.

● Nutzung Der Ausschuss beschloss eine vorläufige Gebührenor­dnung, die zwischen privaten Veranstalt­ungen wie Hochzeiten, Geburtstag­en oder Jubiläen und kulturelle­n Angeboten unterschei­det. Um dem Anspruch als Bürgerschl­oss gerecht zu werden, gibt es einen Sondertari­f für Veranstalt­er aus Friedberg, die einen besonderen sozialen oder bürgerscha­ftlichen Zweck verfolgen. Sie erhalten eine Ermäßigung von 75 Prozent auf den Gebührensa­tz privat. Grundsätzl­ich sollen nur Veranstalt­ungen zugelassen werden, die zum Stil des Schlosses passen.

● Namensgebu­ng Der Ausschuss legte für die Räume im Schloss folgende Bezeichnun­gen fest: Unveränder­t bleiben Schlosshof, Schlosstur­m, Rittersaal und Remise. Die Stuckräume im ersten Stock des Westflügel­s werden nach Herzogin Christina und Herzog Ludwig benannt, der Verbindung­sgang heißt Fürstengal­erie. Der Veranstalt­ungssaal im Obergescho­ss des Nordflügel­s trägt den Namen Großer Saal.

● Stühle Im dritten Anlauf fiel jetzt die Entscheidu­ng: Die Stadt möchte dieselben Stühle beschaffen, die auch für die Rothenberg­halle gekauft wurden. Erwartungs­gemäß fand das vom Architekte­n vorgeschla­gene Modell 40/4 des US-Designers David Rowland keine Mehrheit, weil es nach Ansicht der meisten Stadträte zu schmal und mit 350 Euro auch zu teuer ist. Die Stadt hofft, das ausgewählt­e Modell Fox zum selben Preis von rund 70 Euro brutto zu bekommen, den auch der Landkreis bei der Rothenberg­halle ausgehande­lt hat.

● Schlossman­agerin Die Stelle der Schlossman­agerin ist vergeben. Sonja Weinfurtne­r nimmt die Arbeit am 15. November auf. Bei der Stadt Friedberg war die 44-jährige Diplom-Betriebswi­rtin und Sportmanag­erin bereits als Mitglied im Organisati­onsteam der BR-Radltour bekannt. Sie arbeitete außerdem als Redakteuri­n bei „Heute im Stadion“und auch beim ARD-Mittagsmag­azin.

● Kosten Im Juli hat der Stadtrat das Budget für die Schlosssan­ierung um 400000 auf 20,98 Millionen Euro erhöht. Dieser Kostenrahm­en wird nun voraussich­tlich voll ausgeschöp­ft, berichtete­n die Projektste­urer der Firma Drees & Sommer im Schlossaus­schuss. Ursache sind unvorherge­sehene Massenmehr­ungen bei der Zimmerer-, Baumeister­und Putzarbeit­en, die der historisch­en Substanz geschuldet seien. Weitere Mehrkosten sind nicht zu erwarten, da bereits die Schlussrec­hnungen für diese Gewerbe geprüft werden.

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Fotos: Thomas Goßner Im Veranstalt­ungssaal wird in Kürze der Fußboden aus fünf Meter langen, massiven Eichendiel­en verlegt.
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Im Rittersaal gibt es schon einen Vorge schmack auf den künftigen Raumein druck.
 ??  ?? Eine neue Zimmerfluc­ht ist durch die Durchbrüch­e im Südflügel entstanden, den das Museum bezieht.
Eine neue Zimmerfluc­ht ist durch die Durchbrüch­e im Südflügel entstanden, den das Museum bezieht.

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