Aichacher Nachrichten

Ein neues Lied für den Herrn

1992 wurde das Gemeinscha­ftshaus in Betrieb genommen. Beim Festakt blicken die Redner auf die damaligen Probleme zurück

- (jeb)

Aindling Stotzard Am 3. Oktober 1992 wurde in Stotzard das neu erbaute Gemeinscha­ftshaus eingeweiht. Zum 25. Jubiläum fand nun ein Festakt statt. Das für die Pfarrei und für die Vereine in diesem Ortsteil der Marktgemei­nde Aindling so wichtige Gebäude wurde damals gegen viele Widerständ­e realisiert und vom Mai 1991 bis Anfang Oktober 1992 – also in nur 17 Monaten – errichtet. Trotz der Übernahme der Bauträgers­chaft durch den Markt Aindling musste jahrelang mit dem Marktgemei­nderat und mit dem Landratsam­t, das den Ort des Bauvorhabe­ns als Außenberei­ch betrachtet­e, um die Zustimmung gerungen werden. Heute ist das Haus als Mittelpunk­t des gesellscha­ftlichen Lebens in der Pfarrei nicht mehr wegzudenke­n.

Im voll besetzten Saal des Gemeinscha­ftshauses begrüßte Michael Balleis, Vorsitzend­er der Freiwillig­en Feuerwehr, den Aindlinger Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker sowie die Vorsitzend­en und Abordnunge­n aller Stotzarder Vereine. Er brachte zum Ausdruck, wie stolz die Stotzarder heute noch auf ihr Gemeinscha­ftshaus sind und wie wichtig es für die Pfarrei ist.

Franz Reich ging auf die Entstehung­sgeschicht­e und den Werdegang des Bauvorhabe­ns ein. In den Mittelpunk­t stellte er den Zusammenha­lt in der Pfarrei und zwischen den Vereinen sowie die nachhaltig­e Unterstütz­ung der Bürger. Ebenso würdigte er die 25000 freiwillig geleistete­n Arbeitsstu­nden. Dass sich bereits im frühen Planungsst­adium Menschen zur Verfügung stellten, die in besonderer Weise Verantwort­ung übernahmen und das Projekt zu ihrer ganz persönlich­en Sache machten, sei ein Glücksfall gewesen. Reich sprach von treibenden Kräften, die unermüdlic­h die Interessen der Bürger von Stotzard vertreten und durch ihre Standhafti­gkeit den Durchbruch geschafft hätten. Die Schwierigk­eiten und Widerständ­e in den sieben Jahren der Vorbereitu­ng hätten die Befürworte­r angespornt, sich unermüdlic­h und ausdauernd für „ihr Gemeinscha­ftshaus“einzusetze­n.

Michael Keller, der Vorsitzend­e der DJK, unterstric­h den Stellenwer­t des Hauses für die Vereine der Pfarrei. Er wies darauf hin, dass eine Gesellscha­ft Organisati­on und Institutio­nen brauche. Die Vereine benötigten einen Treffpunkt, wo Veranstalt­ungen stattfinde­n können, und eine Umgebung, wo Tradition gelebt werden könne. Die Vereine der Pfarrei zählen insgesamt über 1200 Mitglieder. Sie können sich hier zu Vereins-, Geburtstag­s- und Weihnachts­feiern sowie Faschingsb­ällen und Theaterauf­führungen treffen. Die anderen Räume werden für Chorproben oder Proben mit Ministrant­en genutzt. Im Gemeinscha­ftshaus sind auch die Archive der Vereine untergebra­cht. Genauso wichtig für die Gesellscha­ft und für die Vereine sei das Sportheim, so Keller weiter.

Bürgermeis­ter Zinnecker machte klar, dass sich die „damalige Hartnäckig­keit der Stotzarder Bürger“beim Kampf um das Gemeinscha­ftshaus für die Pfarrei Stotzard ausgezahlt habe. Er betonte: „Es ist etwas Großartige­s entstanden, etwas, was viele nicht für möglich hielten.“Ohne dieses Haus wäre die Gemeinscha­ft in der Pfarrei Stotzard um vieles ärmer, ja sie wäre in dieser Form wahrschein­lich nicht mehr vorhanden, so Zinnecker. Eine Heimat für alle Ortsverein­e, ein Feuerwehrh­aus und ein Pfarrheim – all das bietet das Gemeinscha­ftshaus. Dies sei mehr wert als die tatsächlic­hen Kosten, welche von der Gemeinde für den Unterhalt aufgewende­t werden müssen, versichert­e der Bürgermeis­ter.

Das Gebäude trägt sich in weiten Teilen selbst. Für die Betriebsko­sten muss die Gemeinde jährlich nur geringe Geldbeträg­e aufbringen. Zinnecker bedankte sich bei all denen, die sich in den vergangene­n Jahren durch freiwillig­e Arbeitslei­stungen für den Unterhalt und damit für den Erhalt des Hauses eingesetzt haben, und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Wert dieses Hauses für die Pfarrei auch von den Nachfolgeg­eneratione­n erkannt wird: „Dieses Haus hat es verdient.“

„Es ist etwas Großartige­s entstanden, etwas, was viele nicht für möglich hielten.“

Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker

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Foto: Michael Keller Vor 25 Jahren wurde das Gemeinscha­ftshaus im Aindlinger Ortsteil Stotzard gebaut. Dieses Jubiläum wurde bei einem Festakt gefeiert.

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