Realschule: Kampfmittelräumer ziehen ab
Arbeiten an Außenanlagen der Realschule in Bergen gehen weiter und sollen bis Jahreswechsel abgeschlossen sein
Affing Bergen Die Arbeiten für die Außenanlagen an der Realschule in Bergen (Gemeinde Affing) können weitergehen. Das Gelände sei von den Kampfmittelräumern am Donnerstag freigegeben, teilte Wolfgang Müller, Pressesprecher des Landratsamtes, gestern auf Anfrage unserer Zeitung mit. Bis auf eine kleine Fläche sei jetzt alles überprüft. Wie berichtet, verzögern sich die Arbeiten vor dem Haupteingang der Schule, weil beim Aushub im Sommer ein sogenanntes Nebelfass entdeckt worden ist. Wenn das Wetter mitspielt, sollen Haltestelle, Parkplätze und Buswendeschleife jetzt bis zum Jahreswechsel fertig werden und nach den Weihnachtsferien freigegeben werden – das wären zwei Monate Verzögerung gegenüber der ursprünglichen Planung.
Nebelfässer wurden im Zweiten Weltkrieg im Umfeld von FlakStellungen verwendet. Deshalb prüften Kampfmittelräumer das ausgebaggerte Erdreich vor der Schule mit großem Aufwand Schicht für Schicht. Auf den Kosten bleibt übrigens der Landkreis sitzen. Gefunden wurde laut Müller zum Glück nichts Gefährliches. Ausgegraben wurde lediglich ein alter Karabiner ohne Munition und eben dieses Nebelfass. Es hätten aber auch Blindgänger, zum Beispiel Flakgranaten oder Fliegerbomben entdeckt werden können. Mit den Fässern wurde im Krieg Tarnnebel erzeugt, um die Standorte der starken Scheinwerfer rund um die Stellungen einer Flak (Fliegerabwehrkanone) zu verschleiern.
Zwei Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes untersuchten mit einer Sonde Schichten mit einer Stärke von einem halben Meter und räumten sie mit einem Bagger ab. Bei einem Anschlagen der Sonde graben die Experten händisch nach. Die Außenanlagen kosten den Kreis 550 000 Euro. Die Mehrkosten durch den Fund und die Bauverzögerung sind noch offen.