Was kommt nach dem Borkenkäfer?
Fachleute informieren Waldbauern im Hennental bei Untergriesbach. So pflanzt man heute eine Fichte
Aichach Untergriesbach Die erste Herbst-Waldbegehung der Region führte mehr als 30 Waldbauern auf einer Lichtung im Kreisgutwald im Hennental bei Untergriesbach (Stadt Aichach) zusammen. Auf einem Drittel Hektar musste hier der Fichtenwald wegen massiven Borkenkäferbefalls geräumt werden. Nun ragen mannshohe Brennnesseln, Holunder und Birkenruten gen Himmel. „Was würden Sie hier anpflanzen?“, wollte Förster Ralf Lojewski vom Forstamt wissen.
Die Antworten: Auf alle Fälle keine Buche, die braucht Schatten, und keine Tanne. Dafür ist der Boden hier zu gut. Sie gerät dann zu astig. Fichte würde hier wachsen, Eiche und Edelhölzer wie Kirsche, Ahorn- oder Ulmenarten, stellte sich nach längerer Diskussion als ideal heraus. „Doch weil es eine Neupflanzung ist, müssten Maßnahmen gegen die Rötelmaus und gegen den Rüsselkäfer eingeleitet werden“, stellte Lojewski klar. Spritzungen dürften nur von fachkundigen Personen durchgeführt werden. „Wenn Sie für Pflanzmaßnahmen auf Zuschüsse hoffen, dann sollten Sie das mit mir besprechen“, riet Lojewski den Waldbauern.
Wie junge Pflanzen effektiv und mit hoher Überlebensrate in den Mineralboden zu pflanzen sind, erklärte Severin Lechner von der Firma Grenzebach. Mit entscheidend für den Pflanzerfolg sei, dafür zu sorgen, dass die Wurzeln der Pflanzen nicht schon vor Beginn der Arbeiten austrocknen. „Sie sollten immer bedeckt sein“, riet Lechner.
Die Kreuzhacke hat als Pflanzwerkzeug ausgedient, seit nicht mehr Jährlinge, sondern drei- bis vierjährige Pflanzen in den Waldboden kommen. Lechner demonstrierte, dass das Wurzelgeflecht einer heutigen Fichtenpflanze unmöglich Platz findet im KreuzhackenPflanzloch. Hier könne nur der Hohlspaten zum Einsatz kommen, argumentierte Lechner. Dazu gehört auch im Bedarfsfall ein „mäßiger Wurzelschnitt mit einer scharfen Schere“, wenn das Wurzelgeflecht die Maße des Pflanzlochs überschreitet. Mit Pflege wächst der Bestand dann so dicht, wie ihn die Waldbauern auf dem angrenzenden Waldstück bewundern konnten.