Aichacher Nachrichten

Was Christen verbindet

Der Sturm fegt über einen fast leeren Aichacher Stadtplatz, hinterläss­t aber keine großen Schäden. Wer beim Jahrmarkt standhält

- (ech/jca)

Vor 500 Jahren haben Martin Luthers Thesen zur Kirchenspa­ltung geführt. Was nun zum großen Reformatio­nsjubiläum in Aichach geplant ist.

Aichach Sturm Herwart war am gestrigen Sonntag auch im Aichacher Land kräftig zu spüren. Pflanzkübe­l oder Bauzäune hielten ihm nicht stand. Dennoch aber zog das stürmische Tief noch glimpflich vorüber. Den Aichacher Jahrmarkt gestern aber hätte es beinahe komplett vom Winde verweht – wenn denn nicht einige Beteiligte besonderes Durchhalte­vermögen bewiesen hätten.

Eine Oberbernba­cherin sagte am Vormittag auf dem Stadtplatz: „So was habe ich noch nie erlebt, dass der Simon- und Judäimarkt so leer gefegt war.“Die böenartige­n Regengüsse hatten am Sonntag den Großteil der angemeldet­en Händler vertrieben – und die Besucher ebenso. Wo eigentlich ein quirliges Treiben herrschen sollte, ergab sich zunächst gähnende Leere. Nur ausgesproc­hen wasserfest­e Fieranten und Marktbumml­er trotzten dem ungemütlic­hen Wetter.

Ein Händler aus Hilpoltste­in am Oberen Tor war hauptsächl­ich damit beschäftig­t, den Regen von seinen Trockenfrü­chten fernzuhalt­en. Trotzdem war er unerschütt­erlich: „Wir bleiben da und hoffen, dass es am Nachmittag besser wird.“

Mit am besten gingen die Blumengest­ecke für Allerheili­gen. Die wenigen Besucher steuerten gezielt die Blumenstän­de an, suchten sich ihr Gesteck aus und verließen wieder mit schnellen Schritten den Stadtplatz.

Eine Floristin ließ wissen, dass sie wegen des schlechten Wetters nur wenig Grabschmuc­k mitgenomme­n hatte.

Das Wetter zu ignorieren versuchte auch die Mannschaft von Happy Flower aus Schrobenha­usen. Eine Verkäuferi­n sagte, dass man es sich nicht nehmen lasse, nach Aichach zu kommen. Schließlic­h habe man ja Stammkunds­chaft hier.

Eine Besucherfa­milie, die mit Kind und Kegel über den leeren Stadtplatz schlendert­e, erzählte: „Wir kommen aus Friedberg und nach Aichach sind wir gefahren mit der Hoffnung, dass es dort nicht regnet.“

Das war zunächst ein frommer Wunsch. Doch nach Mittag beruhigte sich die Wetterlage zusehends. Am Nachmittag kam zwischendu­rch sogar einmal die Sonne durch. In der Folge herrschte doch ein bis- serl mehr Leben zwischen den beiden Toren, zumal auch viele Geschäfte geöffnet hatten. Manch einer nutzte den regnerisch­en Sonntag, um Einkäufe zu erledigen.

Für die Aichacher Polizei blieb es trotz des stürmische­n Wetters weitgehend ruhig. Besondere Vorkommnis­se vermeldete die Inspektion vom Stadtplatz nicht. Die Aichacher Feuerwehr wurde, wie sie selbst berichtete, wegen des Unwetters zu mehreren umgestürzt­en Bauzaunfel­dern in der Franz-BeckStraße gerufen. Gemeinsam mit der Polizei sicherten sie diese, schilderte die Feuerwehr ihren Einsatz.

Mehr zu tun hatten ihre Kollegen im Landkreiss­üden. Dort musste die Staatsstra­ße 2052 zwischen Zillenberg (Gemeinde Ried) und Egenburg bei Odelzhause­n (Kreis Dachau) wegen umstürzend­er Bäume gesperrt werden.

Wegen Brückenbau­arbeiten an einem Feldweg bei Langgerrin­gen ist die Bahnverbin­dung zwischen Bobingen und Buchloe von Donnerstag, 2., bis Sonntag, 5. November, unterbroch­en. Das betrifft damit auch Reisende von und nach Schwabmünc­hen. Es gibt einen Schienener­satzverkeh­r. Die Regionalve­rkehrszüge werden zwischen Bobingen und Buchloe durch Busse ersetzt. Reisende erreichen dadurch erst die Züge des nächsten Taktes, teilt die Bahn mit. Die Reisezeit verlängere sich um etwa 30 Minuten.

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Fotos: Erich Echter Die Grabgestec­ke fanden auch trotz Wind und Wetter ihre Abnehmer.
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Am Sonntagnac­hmittag kam auch einmal die Sonne hervor – und prompt wurde es doch noch lebendig auf dem Stadtplatz.

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