Darum hat Aldi ein neues Logo
Discounter leistet sich teure Modernisierung
Augsburg Der Schriftzug ein bisschen geschwungener, die Ecken etwas runder: Seit wenigen Tagen prangt das neue Logo von Aldi Süd auf den Prospekten und auf der Internetseite des Unternehmens. Dahinter steckt eine groß angelegte Modernisierungsstrategie, die sich der Discounter in den nächsten zwei Jahren insgesamt 3,5 Milliarden Euro kosten lassen wird. Um sich auf dem hart umkämpften Lebensmittelmarkt weiterhin behaupten zu können, will das Unternehmen nach eigenen Angaben auf die gesteigerten Ansprüche der Kunden reagieren und in seinen knapp 1900 Filialen ein Einkaufserlebnis in Wohlfühlatmosphäre bieten. Modern und sympathisch soll deshalb auch das Logo wirken, sagt eine Sprecherin des Konzerns – allerdings ohne dabei den Wiedererkennungswert zu verlieren. In Fachkreisen musste Aldi Süd für das neue Logo aber schon viel Häme einstecken. Doch warum eigentlich?
Ein Anruf bei Andrea Kimpflinger. Sie leitet den Studiengang für Informationsmanagement und Unternehmenskommunikation an der Hochschule Neu-Ulm. Ein neues Design zu wählen, findet sie wichtig für die Modernisierung von Aldi. Von der Umsetzung hält sie allerdings nicht viel. Die Professorin bezeichnet das Logo sogar als „gestalterisch hässlich“. Mit modernem Design habe es nichts zu tun. „Die Farbkombination wirkt immer noch billig“, sagt sie. Das liege unter anderem an dem bunten Farbmix und der Verwendung von Gelb und Orange – das seien die klassischen Discounter-Farben. Das Logo als Zwischenschritt hin zu einem hochwertigen Design zu nutzen, fände sie aber sinnvoll. Außerdem kann sich Kimpflinger vorstellen, dass Aldi damit zwar den deutschen Geschmack nicht trifft, Kunden in China oder den USA aber durchaus überzeugen kann.