Sie meistern fünf Einsätze in zwölf Stunden
Die Jugendfeuerwehren aus Schiltberg, Kühbach und Tandern werden bei einer Großübung zu verschiedenen Szenarien gerufen. Sie rücken zu einem Verkehrsunfall, Bränden und einem Betriebsunfall aus
Schiltberg Fünf Einsätze in zwölf Stunden haben die Jugendfeuerwehren aus Schiltberg und Kühbach sowie Tandern im Kreis Dachau bei einer großen Übung in Schiltberg und den Ortsteilen mit Erfolg gemeistert. Wie auf einer Wache der Berufsfeuerwehr wurden die Jugendlichen immer wieder zu verschiedenen Einsätzen alarmiert.
Die erste Alarmierung um 9.30 Uhr: „Verkehrsunfall mit PKW, zwei eingeklemmte Personen“. Die beiden Statistinnen hatten sich sogar selbst überzeugend als „Opfer“geschminkt. Die Schiltberger Jugendfeuerwehr rückte mit zwei Fahrzeugen an, versorgte die „Patienten“, stabilisierte das Fahrzeug, löschte einen Entstehungsbrand am Unfallauto und bereitete alles für eine schonende Rettung mit hydraulischem Gerät vor. Kurz darauf traf die Jugendfeuerwehr der Feuerwehr Kühbach ein, die gemeinsam mit den bereits anwesenden Kräften mit Schere und Spreizer die „Patienten“befreiten.
Nach dem Mittagessen im Schiltberger Ortsteil Allenberg ging es weiter mit der nächsten Meldung: „Heckenbrand in Rapperzell“. Um den angenommenen Heckenbrand unter Kontrolle zu bekommen, mussten die jungen Brandschützer Löschwasser aus einem Weiher über eine Strecke von rund 50 Metern zur Einsatzstelle pumpen. Dort setzten sie zwei Strahlrohre und ein Hydroschild ein.
Nachdem die Fahrzeuge wieder einsatzbereit waren, konnten die jungen Feuerwehrler eine dreißigminütige Verschnaufpause im warmen Feuerwehrhaus genießen, dann musste schon der nächste Übungseinsatz gemeistert werden – diesmal in Ruppertszell. Dort galt es, einen Kellerbrand in einem Jugendtreff zu löschen. Schnell wurde gemeinsam die Lage erkundet und eine Wasserversorgung aufgebaut. Danach hatten die Jugendlichen die Möglich- Personen, die im verrauchten (vernebelten) Keller vermutet wurden, mittels Wärmebildkamera zu suchen. Auch die Atemschutzgeräte und das richtige Vorgehen mit diesen Geräten wurden bei dieser Gelegenheit erklärt.
Der nächste Einsatz wartete schon: „Betriebsunfall mit eingeklemmter Person in Schiltberg“lautete die nächste Unfallmeldung, die nach 20-minütiger Bereitschaftszeit im Feuerwehrhaus eintraf. Beim Eintreffen vor Ort präsentierte sich den Jugendfeuerwehren folgendes Szenario: Eine Traktorfahrerin war Kollegin mit einem TandemHänger über den Arm gefahren, der Arm immer noch unter dem Fahrzeug eingeklemmt. Eine sehr verzwickte Lage für die Patientin und die Einsatzkräfte. Trotzdem: Nach kürzester Zeit hatte der Einsatzleiter die richtige Idee, wie die Patientin schonend und mit den Gerätschaften, die zur Verfügung standen, befreit werden konnte. Die Fahrerin, die sehr aufgebracht war und dringend betreut werden musste, wurde von den Feuerwehrlern versorgt, der Kieskipper mit Rüstholz unterbaut und langsam angehokeit, ben, bis der Arm der Verunglückten befreit war.
Dann kam es schließlich zum letzten und spektakulärsten Übungseinsatz: Die Schiltberger Jugend wurde zusammen mit den Kameraden der Feuerwehr Tandern zu einem Autobrand auf der Schiltberger Bauschuttdeponie gerufen. Bei Eintreffen der beiden Wehren, stand das Unfallauto bereits voll in Flammen. Schnell legten die Aktiven eine rund 100 Meter lange Schlauchleitung auf den Berg und löschten das Fahrzeug mit dem Schaumrohr ab. Dass es hier zahlreiihrer che Zuschauer gab, spornte die Jugendlichen natürlich zusätzlich an. Zum Abschluss gab es im Feuerwehrhaus Getränke und Pizza, spendiert von der Gemeinde. Die Jugendlichen freuten sich während der Übung über den Besuch von Kreisbrandmeister Michael Bergmeier und Bürgermeister Josef Schreier. Sie bedankten sich bei allen, die die Übung unterstützt haben, insbesondere bei den Feuerwehren, die die Szenarien vorbereitet hatten, und bei einer Kfz-Werkstatt, die ein Schrottauto zur Verfügung gestellt hat.