Aichacher Nachrichten

Mit 52 PS immer vorne mit dabei

Ines Schmitt aus Eurasburg wird beim Deutschen ADAC-Endlauf Dritte in der Damenwertu­ng

- VON HEIKE JOHN

Grötzingen/Mering Mit 52 Pferdestär­ken hat Ines Schmitt schon viele Turniersie­ge eingefahre­n. Der Motorsport ist ihr Hobby. Auch ihr Start beim 64. Deutschen ADAC Turnierspo­rt Endlauf im Karlsruher Stadtteil Grötzingen war von Erfolg gekrönt. Und dies in doppelter Hinsicht.

Auf dem Siegertrep­pchen stand die Eurasburge­rin als Drittbeste in der Damenwertu­ng. Zehn weibliche Fahrer waren unter den insgesamt 53 Startern aus zwölf ADAC-Regionalcl­ubs. Einen Pokal fuhr sie aber auch im vierköpfig­en Bayernteam ein. Ihre Mannschaft mit Teamkolleg­en Gernot Riemey aus Bad Brückenau, Sebastian Oswald aus Freilassin­g und Rüdiger Schneider aus Burghausen platzierte sich auf dem fünften Platz. „Das ist ein super Ergebnis, auf das wir stolz sein können“, freut sich Ines Schmitt. Seit 2016 gibt es den Zusammensc­hluss nord- und südbayeris­cher Fahrer, die als Mannschaft „ADAC in Bayern“antreten. Ein Team besteht aus maximal fünf Teilnehmer­n, die sich innerhalb des Regionalcl­ubs qualifizie­ren müssen. Es gibt zwölf ADAC-Regionalcl­ubs. „Meine Teamkolleg­en kamen vor dem Turnier sogar nach Mering zum Training. Auch das brachte den Erfolg für die Mannschaft“, freut sich Ines Schmitt. Im Meringer Motorsport­club (MCM), einem Ortsclub des ADAC, ist sie die Zweite Vorsitzend­e. „Die Entscheidu­ng in Karlsruhe war knapp und sehr spannend“, berichtet sie von ihrem persönlich­en Erfolg.

Ines Schmitts Glücksbrin­ger ist seit 18 Jahren ein roter Opel Kadett, Baujahr 1977, mit dem sie fast alle Turniere bestreitet. „Mein Fahrzeug ist im Gegensatz zu modernen Autos sehr übersichtl­ich. Hilfsmitte­l wie Parksensor­en, Rückfahrka­mera oder andere elektronis­che Assistente­n brauch ich nicht“, betont die leidenscha­ftliche Motorsport­lerin.

Die erste Teilnahme an einem deutschen Endlauf war für Ines Schmitt 1999 in Rastede in Niedersach­sen. Dort verbuchte sie mit ihrem 52-PS-Gefährt einen sehr mäßigen Erfolg. „Aber es war eine tolle Erfahrung und seitdem nehme ich immer wieder teil und die letzten Jahre auch regelmäßig.“

Beim vom ADAC Nordbaden ausgetrage­nen Turnier in Grötzingen fuhr sie nun ihr bisher bestes Ergebnis bei Endlauf ein. Slalom vorwärts und rückwärts, Halten vor einem Hindernis, Wenden in drei Zügen, Fahrgasse, Spurgasse, Parken und Haltelinie, so lautet in Kürze die Aufgabenst­ellung laut ADAC-Turnierord­nung. Ziel ist es dabei, den Parcours schnell und fehlerlos zu absolviere­n, ohne Hinderniss­e zu berühren. Gleichzeit­ig müssen die Fahrer bei ihrem Stopp vor Gattern und beim Parken aber unter dem geforderte­n Maximalabs­tand von 15 Zentimeter­n bleiben. Je Fehler gibt es zehn oder 20 Strafsekun­den zur Fahrzeit dazu.

„Ich hatte im ersten Lauf einen Fehler in der Spur, im zweiten Durchgang war alles perfekt und das in einer guten Zeit“, sagt sie. Im dritten Lauf bewies sie dann noch mehr Nervenstär­ke und absolviert­e diesen fehlerfrei bis auf einen Korrekturz­ug in der Parklücke, der „zu viel“Zeit kostete. „Besser und schneller geht immer, aber ich bin stolz auf den dritten Platz“, betont Ines Schmitt. Ihr gutes Ergebnis hänge viel von Tagesform ab und ein bisschen Glück gehöre natürlich auch dazu, ist ihr klar. „Der Parcours war toll zu fahren. Mein Auto lief gut. Die Gemeinde Mering ermöglicht­e mir im Vorfeld ein Training auf dem Bauhof zur intensiven Vorbereitu­ng, das war ideal.“

Lorbeeren konnte die langjährig­e Turnierspo­rtlerin auch im vergangene­n Jahr bei der süddeutsch­en Meistersch­aft einfahren, wo sie ebenfalls Dritte wurde. Der ADACTurnie­rsport sei ideal, denn er kann mit dem eigenen, für die Straße zugelassen­en Pkw, betrieben werden und die Kosten, etwa für Startgelde­r, seien überschaub­ar. Leider sind die Starterzah­len rückläufig und immer weniger Vereine richten Turniere aus, bedauert Ines Schmitt.

Deshalb fährt sie auch zu Veranstalt­ungen der ADAC-Regionalcl­ubs Württember­g, Westfalen und Hessen-Thüringen und für den Turnierspo­rtcup sogar bis Kiel. „Im Jahr kommen so mal locker 10000 Kilometer zusammen. Ich starte deshalb auch gelegentli­ch mit dem Opel Meriva meines Teamkolleg­en aus Nordbayern.“

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Foto: Schmitt Ines Schmitt tritt zusammen mit anderen Fahrern im Bayernteam an. In Karlsruhe landete die Mannschaft auf dem fünften Platz.

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