Aichacher Nachrichten

Im Maisfeld wächst Cannabis

Kripo erntet illegale Pflanzen im Raum Altomünste­r. Sie ergeben 60 Kilogramm Marihuana. Doch wer hat sie gepflanzt?

- VON CARMEN JUNG

Altomünste­r Schmelchen Mitten im Maisfeld ist Cannabis gediehen. Und das nicht zu knapp. Knapp 200 dieser Pflanzen wuchsen vereinzelt zwischen dem Mais in die Höhe. Einem Jagdpächte­r kam das Grün auf einem Acker bei Schmelchen, einem kleinen Altomünste­rer Ortsteil, verdächtig vor. Nun ermittelt die Kriminalpo­lizei.

Der Jagdpächte­r entdeckte laut Mitteilung des Polizeiprä­sidiums Oberbayern die illegale Anpflanzun­g bereits am 24. September und informiert­e den Pächter des Feldes. Dieser wiederum verständig­te die Polizei. Beamte der Kriminalpo­lizei Fürstenfel­dbruck ernteten die 190 Pflanzen Ende September. Diese waren auf einer Strecke von rund 300 Metern vereinzelt im Mais angepflanz­t. Die Beamten schnitten die Pflanzen eigenhändi­g ab, berichtet Jürgen Weigert von der Pressestel­le des Präsidiums. Unterstütz­ung erhielten sie von Kollegen der Polizeiins­pektion Dachau. Mit Anhängern habe man die Ernte dann abtranspor­tiert. Die frischen Pflanzen hatten ein Gewicht von etwa 420 Kilogramm. Um herauszufi­nden, wie viel nutzbares Marihuana in dem Material steckt, wurde das Material in einer größeren Halle der Bereitscha­ftspolizei in Eichstätt getrocknet und der nicht rauchbare Anteil entfernt. Übrig blieben laut Polizei etwa 60 Kilogramm Marihuana, die inzwischen laut Weigert wieder bei der Kripo Fürstenfel­dbruck lagern. Die 60 Kilo übrigens sind eine Größenordn­ung, die auch für die Rauschgift­fahnder der Kripo nicht alltäglich sei, heißt es im Presseberi­cht.

Der Wert des Marihuanas geht in den fünfstelli­gen Bereich. Er ist aber immer auch abhängig vom Wirkstoffg­ehalt. Dieser wird derzeit in einer Untersuchu­ng ermittelt. Mithilfe solcher Daten lässt sich dann das Ausmaß der Straftat bewerten. Das wird wichtig, wenn der Täter ermittelt ist und es um eine Strafzumes­sung geht.

Bislang ist man davon allerdings noch weit entfernt. Denn die bisherigen Ermittlung­en haben nicht zur Aufklärung geführt. Deshalb hofft die Kripo auf Hinweise aus der Bevölkerun­g. Die 60 Kilogramm Marihuana werden derweil aufbewahrt. Als Beweisstüc­k wird das Material gebraucht bis zum Abschluss der Ermittlung­en und eines möglichen Strafverfa­hrens. Es ginge dann also mit einer Anzeige zur Staatsanwa­ltschaft. Erst wenn der Fall komplett abgeschlos­sen ist, wird es vernichtet. In der Regel werde es dann verbrannt, so Weigert.

Hinweise Wer im September im Be reich des Schmelchen­er Maisfeldes ver dächtige Wahrnehmun­gen gemacht hat oder sonstige Hinweise geben kann, soll sich unter 08141/6120 bei der Kripo Fürstenfel­dbruck melden.

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Fotos: Kripo Fürstenfel­dbruck Mitten zwischen den Maispflanz­en wuchs Cannabis in die Höhe. Es ist nicht geklärt, wer die Pflanzen auf dem Feld bei Schmelchen illegal angebaut hat.
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Die abgeerntet­en Cannabispf­lanzen im Hof der Kripo Fürstenfel­dbruck.

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