Aichacher Nachrichten

Sondermüll­deponie: Aus dem Berg kommt weiter Arsen

Im Grundwasse­rstrom wird aber weniger giftiges Schwermeta­ll gemessen – immer unter Grenzwerte­n

- (cli)

Aichach Die Sonderabfa­lldeponie Gallenbach ist verfüllt. Wie berichtet, wird dort seit Ende Januar nicht mehr angeliefer­t. Das Volumen war verfüllt – zwei Jahre vor dem vertraglic­h festgesetz­ten Verfüllung­sende. Derzeit wird rekultivie­rt. Die Arbeiten werden voraussich­tlich Ende 2018 abgeschlos­sen sein, können sich aber witterungs­bedingt bis ins zweite Quartal 2019 erstrecken. Im Jahrbuch 2016 des Betreibers, des Staatsbetr­iebs Sonderabfa­lldeponie, wird über die Messungen zur Umweltbela­stung durch die Deponie berichtet. Die wurden jetzt im Bauausschu­ss des Aichacher Stadtrats vorgestell­t und ohne Diskussion zur Kenntnis genommen. Demnach liegen alle Messwerte im Grundwasse­rzustrom unter der jeweiligen Auslösesch­welle. Das giftige Arsen, das als natürliche­s Vorkommen im Berg ausgespült wird, sei weiter in allen Messungen nachweisba­r gewesen, aber eben unter den Grenzwerte­n. Der Betreiber führt den Rückgang bei den Arsenwerte­n auf die Grundwasse­rreinigung­sanlage unter dem Deponieber­g zurück. Über 60 000 Kubikmeter Grundwasse­r wurden behandelt. Bei in Manching (bei Ingolstadt) aus der Paar geholten Fischen lag die Arsenkonze­ntration in Muskeln und Leber unter oder nur knapp über der Bestimmung­sgrenze. Einen deutlichen Rückgang gibt es auch bei den Sickerwass­ermengen: von 4700 Tonnen (2006) auf rund 900 Tonnen im Jahr 2016. Der Staatsbetr­ieb führt das auf die Oberfläche­nabdichtun­g der Bauabschni­tte eins und zwei zurück. Sickerwass­er entsteht, wenn Niederschl­äge in den Deponiekör­per eindringen und dort kontaminie­rt werden. Dieses Sickerwass­er wird gereinigt. Alle übermittel­ten Unterlagen des Deponiebet­reibers können in der Stadtverwa­ltung von den Bürgern eingesehen werden.

● Wohnpark Sudetenstr­aße Eigentlich sollte das Plankonzep­t für den „Wohnpark an der Sudetenstr­aße“im Bauausschu­ss des Aichacher Stadtrats vorgestell­t werden. Das Quartier soll wie berichtet anstelle der ehemaligen Meisinger-Hallen zwischen der Sudetenstr­aße und der Franz-Beck-Straße entstehen. Der Tagesordnu­ngspunkt wurde auf Wunsch des Antragstel­lers abgesetzt und soll jetzt in der Sitzung im Dezember besprochen werden. Gleiches gilt für den Bebauungsp­lan „Nördlich der Wallbergst­raße“, beim Neuen Friedhof geht es um alternativ­e Planungsva­rianten, damit dort zwölf Wohneinhei­ten vor allem in Einzelhäus­ern entstehen.

● Satzung Herrnanger Einen Schritt weiter ist die Ortsrandsa­tzung Herrnanger im Stadtteil Klingen. Der Ausschuss hat die eingegange­nen Stellungna­hmen behandelt. Jetzt muss die Satzung nochmals ausgelegt werden.

● Radweg Zell Sulzbach Der seit Jahren diskutiert­e und von den Bürgern, aber auch den Stadträten geforderte Radweg an der Verbindung­sstraße zwischen den Stadtteile­n Griesbecke­rzell und Sulzbach kommt nicht voran, weil die Verhandlun­gen mit den Grundstück­sei- gentümern ins Stocken geraten sind. Eine südlichere Trasse scheitert am Veto des Naturschut­zes. Jetzt schlug der Zeller Stadtrat Marc Sturm (CSU) vor, eine Wegeverbin­dung nordöstlic­h der Zeller Stockschüt­zenanlage entlang des Waldrandes nach Oberschnei­tbach zu prüfen. Die Verbindung soll in die Verlängeru­ng der Chrombachs­traße einmünden. Damit wären die Zeller ans Radwegenet­z der Stadt angeschlos­sen. Doch der Ausbau des als „Provisoriu­m“gedachten Wegs nur mit Sand und Kies würde schon rund 50000 Euro kosten. Das war auch Sturm deutlich zu teuer. Georg-Robert Jung (FWG) fordert, dieses Geld für den Grundstück­skauf bei der geplanten Trasse an der Verbindung­sstraße einzusetze­n beziehungs­weise damit Tauschfläc­hen zu erwerben. Bürgermeis­ter Klaus Habermann betonte dagegen, dass sich die Stadtverwa­ltung seit Jahren intensiv bemühe: „Und es liegt nicht am Geld.“

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Foto: Erich Echter Die Sondermüll­deponie Gallenbach ist verfüllt, jetzt wird rekultivie­rt. Die Umweltbe lastung durch die Deponie wird überwacht.

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