Aichacher Nachrichten

Räte treten auf die Bremse

- VON NICOLE SIMÜLLER nsi@aichacher nachrichte­n.de

Vor nicht einmal zwei Jahren beschloss der Pöttmeser Marktgemei­nderat, einen neuen Kindergart­en zu bauen. Schnell musste das passieren. Sehr schnell. Im Hauruck-Verfahren wurde das 2,5 Millionen Euro teure Projekt geplant, beschlosse­n und gebaut. Die rasant steigende Zahl an Kindergart­enund Krippenkin­dern ließ der Gemeinde keine andere Wahl mehr. Aus nachträgli­cher Sicht hatte sie die Entwicklun­g unterschät­zt.

Jetzt geht’s um einen neuen Waldkinder­garten. Aber jetzt nehmen sich die Gemeinderä­te sehr viel mehr Zeit. Auf den ersten Blick verwunderl­ich – angesichts geschätzte­r Kosten von weniger als einem Prozent der damaligen Bausumme. Im Mai hatten die Kommunalpo­litiker schon einmal beraten. Doch auch am Dienstag mochten sie sich noch nicht festlegen. Erst wollen sie sich auf dem vorgesehen­en Grundstück und in einer bestehende­n Einrichtun­g informiere­n, dann soll der Marktentwi­cklungsaus­schuss vorberaten, danach ist wieder der Gemeindera­t dran.

Die Kommunalpo­litiker treten auf die Bremse. Auf den zweiten Blick kein Wunder. Sie wollen nicht mehr, wie Anfang 2016, vor vollendete Tatsachen gestellt werden, sondern sich selbst ein Bild machen. Der CWG-Fraktionss­precher fuhr vorab auf eigene Faust los und machte sich unter anderem im Kühbacher Waldkinder­garten schlau. Und nicht von ungefähr forderte der CSU-Fraktionss­precher eine neue Prognose zu den Kinderzahl­en in den nächsten zehn Jahren. Denn wohin die Reise geht, ist klar: Alle fünf Betreuungs­einrichtun­gen sind voll. Die Gemeinde meldet Einwohnerr­ekorde und hat viele Bauplätze an junge Familien verkauft. Die Kinderzahl­en werden steigen. Ein zweites Mal wollen sich die Gemeinderä­te davon nicht überrasche­n lassen. Verständli­ch.

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