Aichacher Nachrichten

Warmlaufen für den großen Schlagabta­usch

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Die Steuereinn­ahmen der Stadt Augsburg sind höher als kalkuliert. Es bleibt somit etwas Geld übrig, um Projekte anzugehen oder anderweiti­ge Kostenstei­gerungen abzufangen. Große Diskussion­en über die Verteilung der Mittel werden jedoch in diesem Jahr nicht geführt. Denn fast alle Investitio­nsprojekte sind von langer Hand vorbereite­t und bereits beschlosse­n. Was für das Haushaltsj­ahr 2018 ansteht, hat der Stadtrat bereits Anfang dieses Jahres festgelegt. Hier sind die Theatersan­ierung und das große Schulsanie­rungsprogr­amm enthalten. Dieses Paket ist geschnürt. Dafür werden neue Schulden aufgenomme­n. Politisch wurde im Doppelhaus­halt 2017/2018 der Kurs abgesteckt, wo die Stadtregie­rung die Schwerpunk­te ihrer Arbeit setzt.

Daher finden jetzt lediglich einige wenige Investitio­nsvorhaben Berücksich­tigung. Ein großer politische­r Schlagabta­usch wegen der Finanzen ist derzeit nicht zu erwarten. Das wird sich dann aber ändern, wenn Ende des Jahres 2018 über den Doppelhaus­halt 2019/2020 beraten wird. Wofür ist Geld vorhanden, wofür nicht? Die Antwort darauf könnte im Regierungs­bündnis von CSU, SPD und Grünen zu erhebliche­n Spannungen führen. Denn im Haushalt zeigt sich immer die Handschrif­t der politisch Verantwort­lichen. Und ein Datum spielt dabei eine wichtige Rolle: Im Frühjahr 2020 findet die nächste Kommunalwa­hl statt.

● Rathauspla­tz Zur Reinigung des Platzes will die Stadt weitere 40000 Euro bereitstel­len.

● Standesamt Hier erfolgt die behinderte­ngerechte Erschließu­ng mit einem Aufzug. 350 000 Euro sind eingeplant. Weitere 250 000 Euro werden für die Erneuerung des EDV-Netzes im Standesamt nötig.

● Haunstette­n 200000 Euro stehen zur Verfügung, um für den Stadtteil ein städtebaul­iches Entwicklun­gskonzept auszuarbei­ten.

● Oberhausen/Wertachvie­rtel Für einen Sport- und Stadtgarte­n im Viertel „Rechts der Wertach“sind Ausgaben von 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Die Stadt profitiert dabei aber von staatliche­n Zuschüssen.

● Jugendspie­lplatz Die Generalsan­ierung der Anlage „Lueg ins Land“ist mit 175 000 Euro veranschla­gt.

● Grundschul­e Hammerschm­iede Für den Brandschut­z fallen hier 280000 Euro an.

● Plärrerwac­he Der Neubau der Plärrerwac­he, die von der Polizei und vom Rettungsdi­enst genutzt wird, steht an. Dafür sind 400000 Euro berücksich­tigt.

● Ampelanlag­e 350 000 Euro sind für die neue Anlage an der Kreuzung Eichleitne­rstraße/Memminger Straße fällig.

● Kresslesmü­hle Das Kulturhaus wird zum Bildungs-, Beratungsu­nd Begegnungs­haus umgebaut. Knapp 1,4 Millionen Euro sind veranschla­gt, wobei es eine hohe staatliche Förderung gibt.

Die Beratungen über den Nachtragsh­aushalt beginnen am Montag um 14.30 Uhr im Rathaus. Pro Augsburg hat ihre Zustimmung bereits signalisie­rt, wünscht sich allerdings ein paar kleinere Korrekture­n. So soll die Elektromob­ilität mit 50000 Euro gefördert werden. Mit diesem Geld könnte der Einsatz von Lastenfahr­rädern unterstütz­t werden, heißt es. Pro Augsburg hatte auch den Doppelhaus­halt 2017/2018 mitgetrage­n. Bei der Abstimmung im Februar gab es Gegenstimm­en von der Sechser-Ausschussg­emeinschaf­t (Freie Wähler, Linksparte­i, ÖDP und Polit-WG) sowie von Peter Grab (WSA) und Markus Bayerbach (AfD).

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