Aichacher Nachrichten

Zwei junge Freunde auf wilder Fahrt

Prozess: Mit 17 ohne Führersche­in gegen Mast und abgehauen

- VON ULRIKE EICHER

Aichach Fast denkt man an ein Roadmovie. An einen Film, in dem die Hauptfigur­en allerlei wirres Zeug erleben, während sie mit ihrem Auto unterwegs sind. Was zwei Freunde aus dem Landkreis Aichach-Friedberg im vergangene­n März angestellt haben, ist aber wirklich so geschehen. Es kam sogar vors Amtsgerich­t. Dort erhielt der Ältere der beiden, ein 17-Jähriger, nun eine Strafe: wegen vorsätzlic­hen Fahrens ohne Fahrerlaub­nis, Fahren ohne Pflichtver­sicherungs­schutz, Störung von Telekommun­ikationsan­lagen, fahrlässig­er Körperverl­etzung und dem unerlaubte­n Entfernen vom Unfallort. Jugendrich­terin Eva-Maria Grosse verurteilt­e ihn zu einer Geldauflag­e von 350 Euro und einem einmonatig­en Fahrverbot – auch fürs Mofa. Außerdem muss er 46 Stunden Hilfsdiens­te leisten, wie Gerichtssp­recherin Daniela Lichti-Rödl mitteilt.

Alles fing damit an, dass die Freunde, ein 17- und ein 16-Jähriger, im März ein gebrauchte­s Auto in Pöttmes kauften. Sie bekamen ein Überführun­gskennzeic­hen und fuhren mit dem Wagen nach Hause. Am Steuer saß Lichti-Rödl zufolge der 17-Jährige – der aber gar keinen Führersche­in besaß.

Am darauffolg­enden Abend sollte der Spaß weitergehe­n. Wieder setzte sich der 17-Jährige ans Steuer. Wieder ohne Fahrerlaub­nis. Und diesmal auch ohne eine Haftpflich­tversicher­ung für das Auto. Denn das vorläufige Kennzeiche­n war inzwischen zurückgege­ben worden und der vorläufige Versicheru­ngsschutz damit erloschen. Der 17-Jährige nahm seinen Freund mit und auch einen dritten. Er fuhr zu schnell, kam in einer Kurve von der Straße ab. Das Auto prallte gegen einen Telefonmas­ten, überschlug sich und landete im Feld. Die Bilanz: Ein Telefonkab­el war abgerissen und der Dritte im Bunde leicht verletzt.

Dennoch war das Auto anscheinen­d noch einsatzber­eit, denn weiter ging die Fahrt. Aber nicht mehr für lange. Zwischen Oberbernba­ch und Inchenhofe­n blieb der Wagen schließlic­h liegen, sagt Daniela Lichti-Rödl. Und die drei Freunde machten sich aus dem Staub. Sie gingen nach Hause. Vor Gericht hat der 17-Jährige Lichti-Rödl zufolge jetzt alles eingeräumt. Und sich entschuldi­gt.

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Foto: foe, dpa Einen Führersche­in hatte ein 17 Jähriger bei seinem Unfall nicht.

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