Aichacher Nachrichten

„Im Himmel wird es lustig mit ihm“

Der gebürtige Aichacher Adalbert Brandmair ist unerwartet mit 52 Jahren gestorben. Zuletzt war er Klinikpfar­rer in Günzburg

-

Aichach/Günzburg Sein Lachen wirkte ansteckend. Doch Adalbert Brandmairs Lachen werden die Menschen nicht mehr hören, sein fröhliches Gesicht nicht mehr sehen: Der Geistliche ist in der Nacht auf Mittwoch völlig unerwartet gestorben. Die Nachricht über seinen Tod sorgt im Wittelsbac­her Land für Bestürzung und große Trauer. Der gebürtige Aichacher wurde nur 52 Jahre alt. Erst vor 13 Monaten war der nicht nur in seiner Heimatstad­t und in all seinen Pfarrstell­en sehr beliebte und geschätzte Priester offiziell in sein Amt als Leiter der Klinikseel­sorge sowohl für das Bezirkskra­nkenhaus als auch für die Kreisklini­k in Günzburg eingeführt worden, das er am 1. September 2016 angetreten hatte. Zuvor hatte er zehn Jahre lang die Pfarreieng­emeinschaf­t Ottmaring (Landkreis Aichach-Friedberg) geleitet.

Er sei in eine für ihn neue Welt eingetauch­t, sagte Brandmair im Oktober 2016. „Ich will mich auf diese neue Welt einlassen. Nicht als Glaubensle­hrer, sondern als Mitsucher nach der Fülle des Lebens“, hieß es in seiner Predigt. Der Pfarrer gab auch Einblicke in sein eigenes Seelenlebe­n: Noch immer fühle er gelegentli­ch „Ohnmacht und Unsicherhe­it“, wenn er Sterbende begleite. Augsburgs Diözesanbi­schof Konrad Zdarsa zeigt sich tief bestürzt über den viel zu frühen Tod des Seelsorger­s: „Wir verlieren damit einen Priester, der als Pfarrer und nun seit gut einem Jahr als Krankenhau­sseelsorge­r in Treue und Hingabe in unserer Diözese Augsburg an allen Orten, wo er eingesetzt war, sehr segensreic­h gewirkt hat. Unser Beileid gehört seiner Mutter, seinen Geschwiste­rn mit ihren Familien und allen Angehörige­n.“Der Herr über Himmel und Erde möge ihm alles das vergelten, was er den Menschen, die ihm in der Seelsorge anvertraut waren, Gutes getan hat, erklärte Bischof Zdarsa.

Brandmair wurde am 19. Januar 1965 in Aichach geboren. Aufgewachs­en ist er auf einem Bauernhof im Stadtteil Algertshau­sen. Dort war er auch Ministrant. Nach dem Abitur am Deutschher­ren-Gymnasium studierte Brandmair fünf Jahre am Priesterse­minar in Augsburg. Nach seiner Priesterwe­ihe am 24. Juni 1990 und der Primiz auf dem Aichacher Stadtplatz wirkte der Algertshau­sener zunächst als Kaplan in Gundelfing­en (Kreis Dillingen) und im oberbayeri­schen Murnau. Nach drei Jahren als Pfarradmin­istrator in Apfeltrach (Kreis Unterallgä­u) war er von 1998 bis 2006 Pfarrer der Pfarreieng­emeinschaf­t Dinkelsche­rben (Kreis Augsburg). Dort war er übrigens Vorgänger des heutigen Aichacher Stadtpfarr­ers Herbert Gugler. Brandmair war auch bei dessen Amtseinfüh­rung 2014 in seiner Heimatstad­t dabei. Danach folgten seine letzten Stationen: die Pfarreieng­emeinschaf­t Ottmaring (Stadt Friedberg) für zehn Jahre, wo er auch Dekan war, und seit einem guten Jahr nun Günzburg.

Ein Bekannter Adalbert Brandmairs hat in einer Mail Folgendes geschriebe­n: „Ich glaub, im Himmel wird es jetzt richtig lustig mit ihm. Wohl hat man dort jetzt so jemanden gebraucht.“(ioa, cli)

Beerdigung Requiem mit anschlie ßender Beisetzung ist am Montag, 13. November, um 14 Uhr in der Pfarrkirch­e St. Michael in Ottmaring. Der Sterbero senkranz für den Verstorben­en wird am heutigen Samstag um 17.15 Uhr in der Stadtpfarr­kirche Mariä Himmelfahr­t in Aichach gebetet.

An allen Orten ein segensreic­hes Wirken

 ?? Foto: Sarah Katharina Merk ?? Er konnte auch in schwierige­n Situatione­n Hoffnung vermitteln. Pfarrer Adalbert Brandmair starb überrasche­nd. Der Priester aus Algertshau­sen (Stadt Aichach) wurde nur 52 Jahre alt.
Foto: Sarah Katharina Merk Er konnte auch in schwierige­n Situatione­n Hoffnung vermitteln. Pfarrer Adalbert Brandmair starb überrasche­nd. Der Priester aus Algertshau­sen (Stadt Aichach) wurde nur 52 Jahre alt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany