Du bist, was du kaufst
Der innere Schweinehund hat den Menschen voll im Griff. Er sorgt dafür, dass man als Konsument keinen unnötigen Aufwand betreibt und schön den Geldbeutel schont. Man würde ja eigentlich jeden Tag Lebensmittel aus dem Bioladen verzehren. Doch verflixt, der Schweinehund denkt sich immer wieder so gute Ausreden aus und grunzt schelmisch ins Ohr: „Du hast doch eh so wenig Zeit. Das Geld kannst du doch lieber für deinen nächsten Urlaub sparen.“Dann greift man eben doch wieder zum Sparpreisangebot.
Dieses Verhalten sorgt dafür, dass viele Bauern auf ihren Feldern Glyphosat sprühen. Weil der Konsument, nicht der Schweinehund wohlgemerkt, nicht bereit ist, etwas mehr aufzuwenden. Die Bauern könnten auch auf Glyphosat verzichten. Es steht immerhin im Verdacht, krebserregend zu sein. Doch die Preise würden steigen. Die Kunden wollen aber lieber sparen.
Es ist verwunderlich, dass es in den Haus- und Kleingärten dagegen kaum Missbrauchsfälle von Glyphosat gibt. Aber wer will das Chemiezeug schon daheim versprühen? Solange man beim Einkaufen noch sparen kann, ist es den meisten piepegal, was auf den Äckern passiert. Die sind sowieso weit weg.