Stadträte beharren auf Stellplätze
Bei einem geplanten Mehrfamilienhaus an der Ecke von Münchener Straße und Oskar-von-Miller-Straße in Aichach ist zu wenig Platz. Gremium lehnt eine Ablöse ab
Aichach Der Bauplatz ist sehr klein und die geplante Bebauung an der Ecke Münchener Straße/Oskarvon-Miller-Straße ist sehr dicht. Doch daran störte sich der Bauausschuss des Aichacher Stadtrats gar nicht. Der kann das bestehende zweistöckige Mansarden-Häuschen direkt neben Vermessungsamt und Landratsamt abreißen und dort ein neues Wohnhaus mit fünf Einheiten bauen. Allerdings nur, wenn er die dafür geforderten sieben Stellplätze auf dem Grundstück nachweist. Er wollte drei Carports und zwei Stellplätze bauen und zwei Parkflächen ablösen, also einen finanziellen Ausgleich dafür an die Stadt bezahlen.
Laut Helmut Baumann, stellvertretender Leiter der Bauverwaltung, hat der Antragsteller durch die Bauordnung ein Recht auf die Ablöse. In der Stellplatzsatzung der Stadt sei das ja auch so vorgesehen. Nur in den Stadtteilen werde das ausgeschlossen. Doch da spielten die Stadträte nicht mit. Gerade an dieser Stelle im Umgriff des Landratsamtes sei die Parkplatznot enorm. Und diese zwei Autos stünden auf der Straße. Die Oskar-von-Miller-Straße ist zudem sehr eng. Dann müsse die Satzung geändert werden, forderte zum Beispiel Erich Echter (CWG). Die Ablöse sei gedacht für Bauvorhaben in der Innenstadt. Da gebe es Bauplätze, die einfach keinen Stellplatz nachweisen könnten. Hier sei das anders, erklärte Georg Robert Jung (FWG). Wenn keine Tiefgarage möglich sei, müsse der Bauherr halt das Volumen verringern, damit weniger Stellplätze nötig werden. Nur Bürgermeister Klaus Habermann stimmte für das Projekt – das Gremium war komplett dagegen.
● Aussegnungshalle Beim Bau der Aussegnungshalle auf dem Neuen Friedhof der Stadt Aichach läuft es einfach nicht rund. Zunächst war eine zweite Ausschreibung für Fenster und Türen notwendig (wir berichteten mehrmals). Jetzt hat die nun beauftragte Handwerksfirma mitgeteilt, dass sie in diesem Jahr die Arbeiten nicht ausführen kann. Die Halle bleibt ein Provisorium. Erst vor Ostern werden Fenster und Türen eingebaut. Helmut Baumann geht davon aus, dass die Aussegnungshalle damit erst im April nächsten Jahres komplett fertiggesellt werden kann.