Lokaltermine im geplanten Süchtigen Treff
Stadt informiert in den Räumen in der Dinglerstraße über die Einrichtung. Heute ist der Auftakt
Früher war in dem Gebäude in der Dinglerstraße 10 in Oberhausen das Lokal „Paparazzi“. Künftig soll hier nach den Plänen der Stadt ein Süchtigen-Treff untergebracht werden. Die Einrichtung ist etwa 550 Meter vom Oberhauser Bahnhof entfernt, an dem sich bislang die Drogen- und Alkoholikerszene trifft. Die Anwohner des Süchtigen-Treffs sind wenig begeistert.
Um die Akzeptanz zu erhöhen, finden ab dem heutigen Mittwoch drei Informationsabende der Stadt statt. Es sind Lokaltermine in den Räumen des Treffs. Beginn ist jeweils um 18 Uhr. Am Donnerstag und Freitag sind die anderen Termine. Geplant ist, dass bis etwa 20 Uhr informiert wird. Der Betreute Treff Oberhausen, wie er von der Stadt genannt wird, soll der „Szene“als alternativer Aufenthaltsort dienen und dazu beitragen, die Situation am Helmut-Haller-Platz und in dessen Umfeld zu verbessern.
Ordnungsreferent Dirk Wurm, der zuletzt auch bei Hausbesuchen vor Ort in Oberhausen um Verständnis für die Einrichtung warb, steht an den Informationsabenden Rede und Antwort. Träger des Treffs sind die Drogenhilfe Schwaben und der SKM Augsburg (Katholischer Verband für soziale Dienste). Vertreter dieser Einrichtungen werden über ihre Tätigkeit berichten. Sie erläutern, wie die Abläufe im Treff gestaltet sein sollen. Bislang geht man davon aus, dass der Treff von dienstags bis freitags in den Nachmittagsstunden geöffnet sein soll. Alkohol wird nicht ausgeschenkt. Bier und Wein in geringen Mengen darf mitgebracht werden. Das versteht mancher Kritiker des Treffs nicht. Die Sozialpädagogen ließen zuletzt wissen, „dass man die Szene in ihrer Lebenswelt abholen muss“. Ein komplettes Alkoholverbot im Haus würde bedeuten, dass dann vor den Türen getrunken würde.
Ordnungsreferent Dirk Wurm sagt vor den drei Terminen: „Es können und sollen alle Fragen zum Betreuten Treff Oberhausen gestellt werden. Das Gespräch vor Ort mit den Bürgern, vor allem auch mit den Anwohnern, ist mir sehr wichtig. Denn nur so können wir wirklich auf Bedenken und Kritik eingehen.“
Es ist noch nicht endgültig entschieden, welchen Einfluss die Informationsabende auf den politischen Entscheidungsprozess nehmen. Wahrscheinlich ist, dass der Stadtrat darüber abstimmt, ob die Stadt die Räume in der Dinglerstraße mieten soll. Bislang gilt die Entscheidung, die Einrichtung in den vorgesehenen Räumen als zweijährigen Probelauf zu starten. Der Mietvertrag ist allerdings noch nicht unterzeichnet. Wurm hat angekündigt, dass er nach den Informationsabenden dem zuständigen Ausschuss über die Stimmung vor Ort und die Immobiliensuche berichten werde. ( möh)