Aichacher Nachrichten

Die Augsburger CSU hat richtig taktiert

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Ministerpr­äsident und CSUParteic­hef Horst Seehofer hat in den zurücklieg­enden Wochen nach der Bundestags­wahl sehr viel Gegenwind aus den eigenen Reihen gespürt. Nicht wenige Parteifreu­nde forderten vehement seinen Rücktritt. Vom Augsburger Bezirksver­band gab es diese Töne nicht zu hören. Die Augsburger CSU verhielt sich ruhig. Bezirksche­f Johannes Hintersber­ger, der als Staatssekr­etär in Seehofers Kabinett agiert, verwies nicht nur einmal auf den vom Parteivors­tand beschlosse­nen Kurs, während der Sondierung­sgespräche in Berlin keine Personalde­batten zu führen. Hintersber­ger fand dafür den Rückhalt in der Partei. Eine offene Rebellion gegen Seehofer kam auch deshalb nicht infrage, weil Rathausche­f Kurt Gribl ein enges Verhältnis zu Seehofer pflegt. Der Parteivors­itzende machte sich dafür stark, dass Gribl als Vize in den Parteivors­tand aufrückte. In der Stadtratsf­raktion weiß man zudem, dass die positive Entwicklun­g von Augsburg viel mit der Person Seehofer zu tun hat. Theater- und Schulsanie­rungen sowie die Universitä­tsklinik sind Beispiele einer funktionie­renden Zusammenar­beit zwischen Stadt und Freistaat. Die Augsburger CSU hat jene Geschlosse­nheit gezeigt, von der jetzt auf oberster Parteieben­e überall die Rede ist.

Die Taktik, sich nicht zu frühzeitig zu positionie­ren, ist aufgegange­n. Es spricht nun vieles für eine Ämtertrenn­ung, in der Horst Seehofer noch eine wichtige Rolle spielen wird.

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