Es gilt: Zwei Stunden parken in Aichach
Die Parkzeit außerhalb des Stadtplatzes ist bereits verlängert. Weil die Firma falsche Schilder liefert, muss die Stadt schnell improvisieren. Worauf Autofahrer nun achten sollten
Aichach Länger parken in Aichach: Das ist seit einer Woche erlaubt. In der näheren Umgebung des Stadtplatzes dürfen Autos nun zwei Stunden und damit doppelt so lang wie bisher stehen – mit Parkschein natürlich. Allerdings hat es bei der Umstellung eine kleine Panne gegeben. Die neuen Schilder, die auf die ausgedehnte Parkdauer hinweisen, wurden fehlerhaft geliefert. Würden sie gelten, hätte der Aichach-Besucher am Nachmittag überhaupt keine Parkgebühr bezahlen müssen. Die Stadt aber hat schnell reagiert.
Sabine Bohn, Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, erklärt auf Anfrage: „Die Schilder wurden im Werk falsch gefertigt.“Die neue ZweiStunden-Regelung mit Parkschein gilt montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr, stattdessen stand darauf nur 8 bis 12 Uhr. Nachmittags wäre Parken also kostenlos gewesen – nicht im Sinne des Erfinders. Weil neue Schilder nicht sofort zu haben sind, improvisierte die Stadt. „Wir haben 18 darüber geklebt“, sagt Bohn.
Beim Anbringen der Schilder ist der Fehler zunächst nicht aufgefallen. Der zuständige Mitarbeiter des war krank. Bohn ist sich sicher: Er hätte die falsche Uhrzeit sicher sofort entdeckt. So aber kam es, dass die elf neuen Schilder montiert wurden. Innerhalb kurzer Zeit aber wurden alle korrigiert. Ein Bürger hatte die Stadt auf den Fauxpas aufmerksam gemacht.
Im Juni hatte der Aichacher Stadtrat die Änderung der Parkregelung beschlossen (wir berichteten). Die maximale Parkdauer von einer Stunde gilt nun nur noch auf den 58 Parkplätzen des oberen und unteren Stadtplatzes. Auf den übrigen rund 160 gebührenpflichtigen Parkplätzen in der Altstadt und der Oberen Vorstadt wurde auf zwei Stunden ausgedehnt.
Stichtag der Einführung sollte der 1. Dezember sein. Doch die Umstellung klappte früher – mit Ausnahme des Handyparkens, das bis dann aber auch möglich sein wird. Zusammen mit der jährlich fälligen Wartung hatte die Stadt auch gleich die betreffenden Parkscheinautomaten umprogrammieren lassen. Seit dieser Woche können die Autofahrer die neuen Scheine für zwei Stunden ziehen. „Der Bürger hat keinen Nachteil, es ist ja zu seinem Vorteil“, betont Bohn.
Aufgefallen ist das aber noch nicht vielen. Sabine Bohn hat festgestellt: „Es sind nur wenige, die schon drauf gekommen sind.“Im Gegenteil. In der Zwei-StundenBauhofs Zone haben Autofahrer bereits eine Verwarnung kassiert, weil sie nicht den länger gültigen Schein gezogen haben, obwohl das am Automaten deutlich sichtbar sei. Ein Arztbesucher zum Beispiel reklamierte bei der Stadtverwaltung wegen einer Verwarnung. Er war ganz verwundert, als er erfuhr, dass er zwei Stunden hätte lösen können. Übergangsweise sei man kulant, wenn der Betreffende ein Attest des Arztes vorlege, „aber das ist kein Dauerzustand“, betont Bohn.
Wer nun glaubt, mit einem ZweiStunden-Ticket auch sein Auto auf dem Stadtplatz ausstatten zu können, der wird sich täuschen: Der Parkschein gilt nur da, wo er gezogen wurde. Das kontrolliert die Verkehrsüberwachung. Diese werde, so ein Stadtratsbeschluss, künftig 50 statt 36 Stunden unterwegs sein. Geplant sei das zum 1. Januar, so Bohn. Vorausgesetzt, es werde bis dahin ein qualifizierter Mitarbeiter gefunden.
Und was passiert nun mit den falschen Schildern? Die werden ausgetauscht, sobald die neuen fertig sind. Den Schaden trägt der Hersteller. Für die Stadt bleibt es bei den geschätzten 5500 Euro für die Umstellung.