Aichacher Nachrichten

Mal wild und frei, mal konzipiert und durchdacht

Anni Schedel lässt sich in gar keinen Rahmen pressen. Friedberge­r Künstlerin stellt in der Sparkassen-Galerie Aichach aus

- (drx)

Aichach Auf eine Stilrichtu­ng will sich Anni Schedel nicht festlegen lassen. Das zeigen die Arbeiten, welche die Friedberge­r Künstlerin in der Sparkassen-Galerie in Aichach ausstellt. „Verflixt und zugenäht“ist das Thema, das durchaus auf mehrere Arten gedeutet werden kann. Die Arbeiten sind bis zum 5. Januar zu sehen. Mal wild und frei, mal konzipiert und durchdacht ist der Stil der freischaff­enden Künstlerin. Inspiriert wird sie dabei von vielem: Die täglichen Schlagzeil­en finde sie inspiriere­nd, Reisen, den Austausch mit Kollegen oder Traditione­n, sagte sie bei der Vernissage am Donnerstag­abend. In der Sparkassen­Galerie zeigt sie verschiede­ne Collagen, die mal aus Papier, mal digital oder in Mischtechn­ik gearbeitet sind. Stichpunkt­e, die der Künstlerin spontan zu ihren Arbeiten einfallen, sind unter anderem: Poesie, Flickwerk, Spinnennet­ze, Rituale, Schmiss, alte Fetzen neu gestalten oder Schnittwun­den nähen. Vielleicht sei das Motto „Verflixt und zugenäht“eine Anspielung darauf, dass sich die Künstlerin nicht in ein Raster pressen lassen wolle, mutmaßte Birgit Cischek, Vorstandsv­orsitzende der Sparkasse AichachSch­robenhause­n, bei der Eröffnung. Schedel selbst gefällt an ihrem Motto, dass es auf mehrere Arten gedeutet werden kann: „Früher hatte ‚verflixt und zugenäht‘ eine andere Bedeutung als heute.“Die Worte symbolisie­ren für die Künstlerin die heute geforderte Flexibilit­ät. „Meine Generation schwebt zwischen Tradition und Moderne.“Das Motto „verflixt und zugenäht“steht für Schedel für Begriffe wie Neugier, Spieltrieb oder offen sein für Neues.

Sie stehen auch dafür, dass ihr bei mancher Arbeit ein im herkömmlic­hen Sinne gemeintes „verflixt und zugenäht“entfahren ist, weil es nicht so lief wie gedacht. Zum Beispiel bei der Collage „Hirschgart­en“, die Schedel im selbst gebauten Holzrahmen präsentier­t. Bild und Rahmen zu einer Einheit zu machen, war nicht einfach. Früher war das Malen ihr Hobby. Da fertigte sie als technische Zeichnerin Bilder von Dieselmoto­ren an. Inzwischen hat Schedel ihre Kunst zum Beruf gemacht und hat ein eigenes Atelier in der Augsburger Ballonfabr­ik. Nicht ohne Grund heißt es „Etagere“. Die Künstlerin dazu: „Es ist wie im Leben. Stufe für Stufe verändern sich die Dinge.“

Angefangen hat sie mit Aquarellma­lerei und „Urban sketching“, das man früher Skizzieren nannte. Im Laufe der Jahre belegte sie Kurse bei namhaften Künstlern und Kunstdozen­ten an freien Universitä­ten und Kunstakade­mien im In- und Ausland. Sie feilte an ihrer Ästhetik, der Technik und dem Geschick mit dem Pinsel. Seit 2000 stellt Schedel regelmäßig aus. Unter anderem waren ihre Arbeiten schon im Köglturm in Aichach, im Botanische­n Garten Augsburg oder bei der Kunstausst­ellung „K5“im Schloss Brenz zu sehen. 2004 war sie Finalistin beim Media-Design-Preis.

Ausstellun­g Die Arbeiten sind bis 5. Januar in der Sparkassen Galerie (Donauwörth­er Straße, Aichach) zu sehen.

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Fotos: Gerlinde Drexler „Drachenala­rm“heißt diese Digitalcol­lage.

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