Aichacher Nachrichten

Vergangenh­eit und Gegenwart in 400 Fotos

Michael Schmidberg­er stellt seine Bildchroni­k von Schiltberg vor. Bürgerhaus platzt dabei aus allen Nähten

- VON SABRINA RAUSCHER

Schiltberg Auf großes Interesse stieß am Donnerstag­abend die Vorstellun­g der Bildchroni­k der Gemeinde Schiltberg. So viele Zuhörer fanden sich ein, dass das Schiltberg­er Bürgerhaus aus allen Nähten platzte, als Verfasser Michael Schmidberg­er sein Werk vorstellte.

Auch Landrat Klaus Metzger und Prof. Wilhelm Liebhart aus Altomünste­r in Vertretung für die landeskund­liche Fakultät waren anwesend. Liebhart bezeichnet­e die Chronik als „Sternstund­e für die gesamte Heimatfors­chung im Landkreis Aichach-Friedberg“. Endlich würde die Lücke der noch fehlenden Schiltberg­er Chronik geschlosse­n.

Metzger war ebenfalls voll des Lobes: „Das Buch ist etwas ganz Besonderes. Es ist klug aufgeteilt und etwas, das bleibt und die Erinnerung hochhält.“Die Gemeinde hat 800 Exemplare beim Geiger-Verlag bestellt. Sie sind für 27 Euro pro Exemplar ab sofort in den Schiltberg­er Banken, der Bäckerei Kornprobst in Schiltberg sowie in der Verwaltung­sgemeinsch­aft Kühbach erhältlich. Metzger zeigte sich zuversicht­lich: „Es wird nicht viel übrig bleiben.“

Bereits im Jahr 1999 hatte der damalige Bürgermeis­ter Franz Xaver Schmid das Projekt einer Bildchroni­k über die Gemeinde ins Leben gerufen. Schnell stand fest, dass Michael Schmidberg­er als Verfasser geradezu prädestini­ert war. Schiltberg­s amtierende­r Bürgermeis­ter Josef Schreier würdigte dessen vielfältig­es Engagement für die Gemeinde: „Michael Schmidberg­er hat bei uns nicht nur den jetzigen Bildband vorbereite­t, sondern hat sich bereits jahrzehnte­lang mit der Veröffentl­ichung von Vereins- und Ortschroni­ken eine langjährig­e Kompetenz erworben sowie bei vielen Buchprojek­ten wie beispielsw­eise ,Altbayern in Schwaben‘ mitgewirkt.“Bereits die von Schmidberg­er in seiner Zeit als Schriftfüh­rer und Vorsitzend­er des Hofbergver­eins im Vereinssch­aukasten ausgestell­ten Bildchroni­ken wurden von der Bevölkerun­g seit jeher mit großem Interesse aufgenomme­n.

Knapp 19 Jahre nachdem der Stein ins Rollen gekommen war, ist das von der Gemeinde herausgege­bene Werk vollendet. Schmidberg­er selbst musste bei der Buchpräsen­tation über den langen Entstehung­szeitraum schmunzeln: „Gut Werk will Weile haben“, sagte er.

Hinter der Chronik steckt viel mühselige Arbeit. Schmidberg­er berichtete, mit welchen Fragen er sich im Laufe der Jahre beschäftig­en musste: „Wer schaut uns da aus der Fotografie entgegen? Was ist dargestell­t? Wo und wann wurde das Bild aufgenomme­n? Wie lauten die Fachausdrü­cke zu den abgebildet­en Objekten?“Der Verfasser gab zu: „Die Schwierigk­eit, die richtigen Antworten zu finden und die Bildinhalt­e präzise zu beschreibe­n, hatte ich anfangs unterschät­zt.“Hierfür befragte er unzählige Leihgeber der Bilder und Zeitzeugen und recherchie­rte unter anderem in Museen, Ämtern, Friedhöfen und Chroniken.

All das erarbeitet­e Schmidberg­er neben seinem Beruf, seiner Tätigkeit als Vereinsvor­sitzender des Hofbergver­eins bis 2011, als Kreisheima­tpfleger und Gemeindera­t sowie sonstigem ehrenamtli­chem Engagement.

Entstanden ist ein Buch mit 208 Seiten und 401 Fotos aus Vergangenh­eit und Gegenwart, einer Zeittafel

„Gut Werk will Weile haben.“Michael Schmidberg­er

und zwei grundlegen­den Aufsätzen. Sie sind unterteilt in sieben Kapitel und stellen unter anderem die Ortsteile der Gemeinde vor, begleiten die Gemeinde durch die Jahrzehnte und decken Themen wie das Bildungswe­sen, Religiosit­ät sowie Arbeit und Beruf ab. Aus diesen Kapiteln stellte Schmidberg­er seinen Zuhörern exemplaris­che Seiten vor.

Etliche Besucher erkannten sich auf den Bildern wieder oder schwelgten in Erinnerung­en. Zwischen den Kapiteln gab es musikalisc­he Unterhaltu­ng von Michael Huber und Stefan Schneider aus der Nachbargem­einde Kühbach.

Schmidberg­er blickte bereits auf den zweiten Band voraus, an welchem er seit einiger Zeit arbeitet. Dieser wird voraussich­tlich weitere fünf Kapitel enthalten, die sich mit den Bräuchen der Gemeinde, Musik, Tanz, Text und Theater sowie Freizeit und Vereinsleb­en beschäftig­en. Schmidberg­er sagte: „Wenn es dem Verfasser der ,Bildchroni­k der Gemeinde Schiltberg‘ gelungen ist, Bilder auszuwähle­n und zu beschreibe­n, die für die Ewigkeit sind, dann hat das Buch eines seiner Ziele erreicht.“

 ?? Repro: Michael Schmidberg­er ?? Die Bildchroni­k der Gemeinde Schiltberg enthält insgesamt 80 Fotos von der Arbeit in der Landwirtsc­haft und im Handwerk. Auf diesem Foto aus den 1930er Jahren zeigen Viktoria Fottner (rechts), ihr Sohn Rudolf Ott (Hausname „Felix“) und die Magd Else...
Repro: Michael Schmidberg­er Die Bildchroni­k der Gemeinde Schiltberg enthält insgesamt 80 Fotos von der Arbeit in der Landwirtsc­haft und im Handwerk. Auf diesem Foto aus den 1930er Jahren zeigen Viktoria Fottner (rechts), ihr Sohn Rudolf Ott (Hausname „Felix“) und die Magd Else...
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Foto: Sabrina Wörle Der Verfasser der „Bildchroni­k der Gemeinde Schiltberg“, Michael Schmidberg­er (Mitte), umrahmt von Landrat Klaus Metzger, Wilhelm Liebhart, Pfarrherr Pater Mar kus Szymula und Bürgermeis­ter Josef Schreier (von links).

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