Aichacher Nachrichten

Hausener Kirche muss saniert werden

Die Kosten werden auf rund 530000 Euro geschätzt. Die Pfarrei sammelt Zuschüsse und hat das Geld fast beisammen

- VON MARTIN GOLLING

Aindling Hausen Es ist ein malerische­s Ensemble: Das stilecht renovierte Wohnhaus des alten Heißbauern, des ehemaligen Wirtshause­s im Aindlinger Ortsteil Hausen, und daneben die Dorfkirche Pauli Bekehr mit ihrem barocken Zwiebeltur­m. Ein weißblauer Himmel dazu, und jeder, der irgendetwa­s mit Hausen zu tun hat, bekennt gerne: „Und do bin i dahoam.“Doch die Filialkirc­he der Pfarrei Stotzard ist stark renovierun­gsbedürfti­g. Beim genaueren Hinsehen kann dies sogar der Laie erkennen. Über dem Giebel der angebauten Sakristei reißt die Außenmauer genau in der Längsachse des Kirchleins. Am übernächst­en Pfeiler der Südseite geht ein Riss von oben bis nach unten ins Fundament. Der Bogen im Innenraum zwischen Hauptschif­f und Chor weist zwei fast senkrecht verlaufend­e Spalten auf. Der Fachmann weiß sofort: Das liegt am Dachstuhl. Tatsächlic­h liegen die Mauerlatte­n – die Zimmerer nennen sie heute Fußpfetten – nicht auf einem gleichmäßi­gen Untergrund. So verteilt sich die Last unterschie­dlich. Die Zerrbalken, die sowohl die Decke halten als auch die Mauerlatte­n fixieren sollen, sodass keine Schubkräft­e das Mauerwerk nach außen drücken können, sind teilweise marode. Selbst der Turm braucht dringend eine Sanierung. Das Balkengefl­echt der Zwiebelkon­struktion ist kaum verankert.

So summieren sich in wenigen Beispielen ernste und sicherheit­srelevante Mängel. Und wie kamen diese ans Licht? „Wir mussten den Hauptaltar vor ein paar Jahren begasen. Eine der Auflagen für die Maßnahme ist die Standard-Sicherheit­sprüfung. Dabei kam Etliches ans Licht“, sagt der Kirchenpfl­eger der Pfarrei Stotzard, Franz Reich. Der Schock saß tief, als die Verantwort­lichen dann das Ergebnis des nächsten Schrittes, die Kostenvors­chau, vorliegen hatten. Reich: „530000 Euro stand da am 23. August 2016 als Zahl. Uns war klar: So viel haben wir bei Weitem nicht.“Im Moment laufe der Prozess der Zuschusssi­cherung.

„Wenn die Höhen der Zusagen oder schlicht die Absagen von allen Seiten vorliegen, dann starten wir“, sagt der Kirchenpfl­eger. Wahrschein­lich sei das im Laufe des nächsten Jahres so weit, vermutet Reich und verweist auf einen prallen Ordner, dessen erste Schriftstü­cke bis ins Jahr 2014 zurückreic­hen. Mittlerwei­le liegen feste Zusagen seitens der Diözese Augsburg in Höhe von 390 000 Euro vor, der Regierungs­bezirk Schwaben und der

Im nächsten Jahr können die Arbeiten beginnen

Die letzte Sanierung liegt 33 Jahre zurück

Landkreis Aichach-Friedberg wollen sich zusammen mit 40 000 Euro und die Marktgemei­nde Aindling mit 70 000 Euro beteiligen. Und obwohl die Sanierung der Pfarrkirch­e Sankt Peter in Stotzard nicht einmal eine halbe Dekade zurücklieg­t, kann die Pfarrei sich schon mit 30 000 Euro Eigenkapit­al an der Sanierung des Kleinods beteiligen. In der Summe wären das die benötigten 530 000 Euro.

Die letzte Sanierung von Pauli Bekehr in Hausen liegt 33 Jahre zurück. Die Arbeiten daran dauerten fast fünf Jahre und liefen von 1980 bis 1984. Ihren Abschluss fanden sie mit der feierliche­n Altarweihe am 20. Mai 1984 durch den damaligen Weihbischo­f Max Ziegelbaue­r.

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Fotos: Martin Golling Dieser Riss über dem Giebel der Sakristei (oberes Bild) zeigt, dass auseinande­rstrebende Kräfte die Filialkirc­he der Pfarrei Stotz ard, Pauli Bekehr in Hausen, längs auseinande­r driften lassen. Die Sanierungs­maßnahmen aus den frühen 1980er Jahren mit...
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