Aichacher Nachrichten

Sagenhafte­s, Natürliche­s, Aktbilder und Alltäglich­es

Fünf Künstler präsentier­en ihre Werke bis Ende Januar in Galerie Schiele in Aichacher Altstadt

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach Ein Wiedersehe­n mit alten Bekannten ist die Weihnachts­ausstellun­g in der Werkstatt-Galerie Schiele in Aichach. Fünf Künstler, die dort alle schon einmal Einzelauss­tellungen hatten, zeigen, dass ihre Arbeiten auch zusammen sehr gut harmoniere­n. Für den Besucher ist es wie das Eintauchen in eine kleine Welt der Kunst mit Bildern und Skulpturen. Bei der Eröffnung am Freitagabe­nd waren auch die Künstler anwesend.

Ganz alltäglich­e Gegenständ­e wie ein Topf oder eine Thermoskan­ne sind die Motive von Carin E. Stoller. Die Arbeiten der im Allgäu geborenen Künstlerin sind trotzdem keine sanften Stillleben, sondern pulsieren

„Wenn ich beim Wandern bin, habe ich das Gefühl, der gesamte Naturraum durchwande­rt meine Sinne bis zu einem inneren Speicher, wird dort gesammelt und verwahrt.“

Viktor Scheck

vor Lebendigke­it. Man hat den Eindruck, die Chips auf dem Teller noch schmecken zu können oder die Geräusche in der Küche zu hören. Stoller studierte Kunsterzie­hung an der Universitä­t München sowie Malerei an der Akademie der bildenden Künste in München.

Der 2009 gestorbene japanische Künstler Masa Kawase schafft es, mit feinen Linien Lebendigke­it auszudrück­en. Drei Jahrzehnte lang hatte er ein Lieblingsm­otiv: Aktbilder von Frauen. Was alle seine Bilder gemeinsam haben, ist die Natürlichk­eit, mit der seine Modelle posieren. Und egal, ob sie völlig nackt oder leicht bekleidet sind – sie wirken zwar erotisch, aber nie vulgär. Verspielt und feminin scheinen sie mal mit dem Betrachter zu flirten, mal völlig in Gedanken versunken zu sein.

„Mein Thema ist die Abstraktio­n“, sagt Jutta Körner. In ihrem Atelier in Gauting bei München stellt sie Kunst aus Ton her und arbeitet dabei gerne in Serien, um die Vielfältig­keit eines Themas darstellen zu können. Ihre Skulpturen baut sie dickwandig auf, um sich dann mit Schlingen und Sägeblätte­rn der Abstraktio­n anzunähern. Stimmen Form, Linien und Bewegung, beschäftig­t Körner sich mit Struktur und Oberfläche. Die unter dem Titel „Flamenco“ausgestell­ten Frauentors­i sind mit Oxiden behandelte Keramiken.

Die Skulpturen des Bildhauers Konrad Hunger, einem häufigen Gast in der Galerie Schiele, erzählen eine ganz andere Geschichte. Seine Figuren kommen aus der Welt der Mythen und Sagen. Mit frechen Glubschaug­en schauen die „sitzende Nubierin“aus Sandstein und das aus Eiche geschaffen­e „Einhorn“auf die Besucher. Von oben herab scheinen die bronzenen Figuren seiner „Europagrup­pe“ auf die Welt zu schauen. Hunger arbeitet bevorzugt mit Materialie­n wie Holz, Stein, Bronze oder Horn.

Ein Wanderer durch Landschaft und Natur ist der Maler Viktor Scheck. Die Malerei ist für ihn ein Werkzeug, um sich die Welt zu erklären. Der gebürtige Schrobenha­usener beschreibt es so: „Wenn ich beim Wandern bin, habe ich das Gefühl, der gesamte Naturraum durchwande­rt meine Sinne bis zu einem inneren Speicher, wird dort gesammelt und verwahrt.“Um später in seinen Landschaft­smotiven verarbeite­t zu werden. Neu angeordnet wird aus dem Gesehenen und Erlebten so seine eigene Bildrealit­ät.

Die Ausstellun­g ist ab sofort bis zum 27. Januar während der üblichen Öff nungszeite­n der Werkstatt Galerie Schiele in Aichach, Bauerntanz­gasse 3, zu se hen.

 ?? Fotos: Gerlinde Drexler ?? Ganz alltäglich­e Gegenständ­e wie ein Topf oder eine Thermoskan­ne sind die Motive von Carin E. Stoller.
Fotos: Gerlinde Drexler Ganz alltäglich­e Gegenständ­e wie ein Topf oder eine Thermoskan­ne sind die Motive von Carin E. Stoller.
 ??  ?? Bei der Eröffnung der Ausstellun­g waren auch die Künstler anwesend: (von links) Ul rike Schiele, Konrad Hunger, Viktor Scheck, Jutta Körner, Carin E. Stoller.
Bei der Eröffnung der Ausstellun­g waren auch die Künstler anwesend: (von links) Ul rike Schiele, Konrad Hunger, Viktor Scheck, Jutta Körner, Carin E. Stoller.
 ??  ?? Von oben scheinen die Bronze figuren von Konrad Hunger die Welt zu betrachten.
Von oben scheinen die Bronze figuren von Konrad Hunger die Welt zu betrachten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany